Wie viel Kontrolle ist für das Funktionieren einer Gesellschaft notwendig? Und wie kann das Beispiel der Stasi uns dabei helfen, die aktuelle Situation (Polizeiüberwachung und Big Data) zu verstehen? Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, die Stasi (1950–1990) ist bekannt als eine der effektivsten und repressivsten geheimen Polizeibehörden unserer Zeit. Stasi-Mitarbeiter*innen drangen tief in die DDR-Gesellschaft ein. Neben den psychischen Repressalien, die auf die ausgespähten Personen ausgeübt wurden, sammelte das Netzwerk an Informant*innen mehr als 111 Kilometer an Dokumenten (Notizen, Fotos, Folien, Film und Audio-Aufnahmen). Soziale Kontrolle wurde auch auf der anderen Seite der Mauer durchgeführt: Geheimdienste sammelten auch dort Daten über Bürger*innen.
1987 wagte Mario Röllig den Versuch, von der DDR nach Jugoslawien zu fliehen. Er wurde jedoch an der ungarischen Grenze erwischt und zurück in die DDR ausgeliefert, wo er im berüchtigten Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen inhaftiert wurde. (Deutsch mit englischen Untertiteln)
Vor dem Kapitalismus? Der Außenwelt? Dr. Jonathan Zatlin, Geschichtsprofessor an der Boston University, erläutert, wovor die Stasi ihre Bürger*innen schützte.
Machten sich die Bürger*innen der DDR jemals Sorgen, dass ihre Nachrichten aus dem Westen Falschmeldungen sein könnten? Wenn ja, gab es tatsächlich wichtige Fälle, in denen sich die Regierung in westliche Sendungen eingemischt hat?
In welchem Ausmaß hilft uns die von einem Polizeistaat geschaffene und geförderte Staatssicherheit, um die heutige Situation in Sachen Überwachung zu verstehen?
Donald Zoffel von der Mt. Lebanon Highschool in Pittsburgh, Pennsylvania, fragt den deutschen Generalkonsul in New York David Gill: Wäre eine Regierung möglich, die ihre Bürger*innen ohne Kontrolle schützt? Wie würde diese aussehen?