Mary Beth Schmitz
Mary Beth Schmitz war zwar vielleicht nicht selbst GAPP-Schülerin, aber wenn es jemanden gibt, der repräsentativ für die potenziell nachhaltige Wirkung eines GAPP-Austausches ist, dann wahrscheinlich sie. Wir haben sie getroffen und mit ihr über lebensverändernde Begegnungen, Cowboyhüte und die Vorteile eines „zweiten Zuhauses“ gesprochen.
Bitte erzählen Sie uns ein wenig über sich selbst. Woher kommen Sie, und was machen Sie?
Ich bin Texanerin der 6. Generation und wohne in der Nähe von Houston. Seit Jahren schon bin ich in der Werbegeschenkbranche und gerade dabei, meine Lifestyle-Marke Lady Mary Beth aufzubauen. Ich bin YouTube-Creator und gebe Tipps, wie man seinen Alltag mit Flohmarktfunden, Tischdeko, Unterhaltung und anderen Dingen verschönern kann. Meine Beiträge habe ich in den USA und Deutschland gefilmt.
Ihre Familie blickt auf eine lange Geschichte mit GAPP zurück. Könnten Sie uns davon erzählen?
Ich habe meinen Mann Christoph während seines GAPP-Austauschs 1986 an der Spring Woods High School in Houston kennengelernt. Er wohnte bei unseren Nachbarn, und wir haben uns während seines Aufenthalts oft getroffen. Meine Familie hatte ebenfalls einen GAPP-Schüler aufgenommen, deswegen verbrachten wir als Gruppe viel Zeit miteinander. Christophs Familie lud mich ein, sie im Sommer in Deutschland zu besuchen. Das tat ich, und ich konnte so mit den Houston-Schülern Zeit bei ihrem Austausch am Max-Planck-Gymnasium in Saarlouis verbringen. Natürlich fühle ich mich dem Programm sehr verbunden, auch wenn ich selbst nie GAPP-Schülerin war. Als ich meinen Mann kennenlernte, waren wir noch Teenager, und dieser eine Sommer führte dazu, dass ich von da an zweimal im Jahr nach Deutschland reiste, und nach meinem Highschool-Abschluss besuchte ich die Schiller International University in Heidelberg.
Haben Sie über GAPP noch andere langanhaltende Freundschaften geschlossen?
Durch die Austausch-Programme von 1986-1992 haben sich lebenslange Freundschaften ergeben. Vielen dieser Freunde stehen wir immer noch sehr nahe und sehen sie oft. Sie gehören für uns zur Familie. Neun Jahre, nachdem er für den GAPP-Austausch nach Houston gekommen war, habe ich den „Jungen von nebenan“ geheiratet. Wir wohnen jetzt in Houston, verbringen aber einen Teil des Jahres in unserem zweiten Zuhause in Saarwellingen in Deutschland. Haus Schmitz ist seit Mitte des 18. Jahrhunderts im Besitz seiner Familie.
Ihre Mutter hat GAPP freiwillig unterstützt und viele Jahre lang deutsche Schüler*innen an amerikanische Gastfamilien vermittelt. Wie war das?
Unsere Deutschlehrerin war mit der Menge an Schülern überfordert. Meine Mutter bot an, sich darum zu kümmern, und vermittelte die Schüler an Gastfamilien. Im Zuge des demographischen Wandels in unserer Schule wurde es noch schwieriger. Meine Eltern haben drei Schüler auf einmal aufgenommen, selbst dann noch, nachdem sie 50 Meilen weggezogen waren.
Gibt es eine bestimmte Erinnerung oder Anekdote in Zusammenhang mit GAPP, die Ihnen besonders lieb ist?
Mit der Austauschgruppe von 1988 hatte ich besonders viel zu tun, und ich erinnere mich noch, wie viel Spaß wir bei einem Ausflug nach San Antonio, Texas, hatten. Alle waren ganz begeistert von einer Bootsfahrt auf dem Fluss. An diese Zeit habe ich richtig schöne Erinnerungen. Auch der erste Besuch in Deutschland war geradezu magisch. Beim Geläut von Kirchenglocken aufzuwachen, das frische Gebäck und die kühle Sommerbrise – das war erfrischend für mich als texanisches Mädchen. Ich fand auch die Volksfeste aufregend. Es gab viel Essen und ein tolles Unterhaltungsprogramm, das hat richtig Spaß gemacht. Das war eine Zeit, in der man Freunde fand und einfach das Leben genoss.
Sie besuchen Deutschland regelmäßig. An welche Orte fahren Sie normalerweise?
Wir bleiben hauptsächlich im Saarland, weil wir da ein Haus haben. Die neuesten Renovierungen und die Wartung dieses Hauses erfordern immer viel Organisation. Es liegt an der Grenze zu Frankreich und Luxemburg, deshalb fahren wir oft für einen netten Tag rüber. Kürzlich haben wir Ausflüge nach Heidelberg, Dresden und Berlin gemacht.
Was gefällt Ihnen an der deutschen Kultur und dem deutschen Lebensstil am besten?
Die sozialen Bindungen in Deutschland sind etwas Besonderes. Beispielsweise ist es ganz normal, zum ‚Kaffee’ eingeladen zu werden oder sich mit Freunden in der ‚Altstadt’ zu treffen. Die Deutschen sind ehrlich und haben tiefe, dauerhafte Freundschaften. Unser Leben spiegelt täglich beide Sprachen und Kulturen wider. Ich sage immer gern, wir stehen mit einem Fuß in jeder dieser Welten.
Welche Erwartungen haben Ihrer Erfahrung nach deutsche Teenager an die USA?
Einige unserer Schüler erwarteten, dass wir auf Ranches leben. Ehrlich gesagt hatten die Gastfamilien in der Regel tatsächlich Verbindungen zu einer Ranch irgendwo in Texas. Außerdem waren sie überrascht, dass wir überall mit dem Auto hinfahren und auswärts zu essen Teil unseres Lebensstils ist. Die strenge Kleiderordnung in unserer Highschool war für die deutschen Schüler ebenfalls eine Überraschung, und auch mit den langen Schultagen hatten sie nicht gerechnet. Alles in allem hat ihnen die Erfahrung gefallen, und sie konnten es kaum erwarten, ihren Familien zu Hause davon zu berichten. Diese amerikanische Erfahrung mit einem Hauch Texas war eine Bereicherung für sie. Einige trugen sogar Cowboyhüte auf dem Rückflug nach Deutschland.
Welchen Einfluss hat ein Austausch wie GAPP Ihrer Meinung nach auf junge Schüler*innen, persönlich und beruflich?
Es öffnet ihre Welt für eine neue Kultur und Lebensweise. Das neugewonnene Selbstvertrauen ist bei vielen der Schüler, die wir kennengelernt haben, deutlich zu sehen. Einige haben letzten Endes in ihren Gastländern studiert und dort ihre Karriere begonnen. Einer unserer ehemaligen Schüler hat in den USA Medizin studiert und ist jetzt pädiatrischer Transplantationschirurg mit Wohnsitz im Nordosten. Mein Mann war Fulbright Scholar an der Rice University und arbeitet seit 26 Jahren bei Compaq/Hewlett Packard Enterprise.
Was würden Sie heutigen Schüler*innen mit auf den Weg geben, die bald an einem GAPP-Austausch teilnehmen werden?
Dies wird die aufregendste Erfahrung eurer Highschoolzeit sein. Noch Jahre später werdet ihr zurückblicken und feststellen, welchen Einfluss das auf euer Leben hatte. Dauerhafte Freundschaften und eine Art „zweites Zuhause“ auf der anderen Seite der Welt werden euch für immer prägen. Ihr werdet Selbstvertrauen gewinnen und als Person wachsen.
Ich bin Texanerin der 6. Generation und wohne in der Nähe von Houston. Seit Jahren schon bin ich in der Werbegeschenkbranche und gerade dabei, meine Lifestyle-Marke Lady Mary Beth aufzubauen. Ich bin YouTube-Creator und gebe Tipps, wie man seinen Alltag mit Flohmarktfunden, Tischdeko, Unterhaltung und anderen Dingen verschönern kann. Meine Beiträge habe ich in den USA und Deutschland gefilmt.
Ihre Familie blickt auf eine lange Geschichte mit GAPP zurück. Könnten Sie uns davon erzählen?
Ich habe meinen Mann Christoph während seines GAPP-Austauschs 1986 an der Spring Woods High School in Houston kennengelernt. Er wohnte bei unseren Nachbarn, und wir haben uns während seines Aufenthalts oft getroffen. Meine Familie hatte ebenfalls einen GAPP-Schüler aufgenommen, deswegen verbrachten wir als Gruppe viel Zeit miteinander. Christophs Familie lud mich ein, sie im Sommer in Deutschland zu besuchen. Das tat ich, und ich konnte so mit den Houston-Schülern Zeit bei ihrem Austausch am Max-Planck-Gymnasium in Saarlouis verbringen. Natürlich fühle ich mich dem Programm sehr verbunden, auch wenn ich selbst nie GAPP-Schülerin war. Als ich meinen Mann kennenlernte, waren wir noch Teenager, und dieser eine Sommer führte dazu, dass ich von da an zweimal im Jahr nach Deutschland reiste, und nach meinem Highschool-Abschluss besuchte ich die Schiller International University in Heidelberg.
Haben Sie über GAPP noch andere langanhaltende Freundschaften geschlossen?
Durch die Austausch-Programme von 1986-1992 haben sich lebenslange Freundschaften ergeben. Vielen dieser Freunde stehen wir immer noch sehr nahe und sehen sie oft. Sie gehören für uns zur Familie. Neun Jahre, nachdem er für den GAPP-Austausch nach Houston gekommen war, habe ich den „Jungen von nebenan“ geheiratet. Wir wohnen jetzt in Houston, verbringen aber einen Teil des Jahres in unserem zweiten Zuhause in Saarwellingen in Deutschland. Haus Schmitz ist seit Mitte des 18. Jahrhunderts im Besitz seiner Familie.
Ihre Mutter hat GAPP freiwillig unterstützt und viele Jahre lang deutsche Schüler*innen an amerikanische Gastfamilien vermittelt. Wie war das?
Unsere Deutschlehrerin war mit der Menge an Schülern überfordert. Meine Mutter bot an, sich darum zu kümmern, und vermittelte die Schüler an Gastfamilien. Im Zuge des demographischen Wandels in unserer Schule wurde es noch schwieriger. Meine Eltern haben drei Schüler auf einmal aufgenommen, selbst dann noch, nachdem sie 50 Meilen weggezogen waren.
Gibt es eine bestimmte Erinnerung oder Anekdote in Zusammenhang mit GAPP, die Ihnen besonders lieb ist?
Mit der Austauschgruppe von 1988 hatte ich besonders viel zu tun, und ich erinnere mich noch, wie viel Spaß wir bei einem Ausflug nach San Antonio, Texas, hatten. Alle waren ganz begeistert von einer Bootsfahrt auf dem Fluss. An diese Zeit habe ich richtig schöne Erinnerungen. Auch der erste Besuch in Deutschland war geradezu magisch. Beim Geläut von Kirchenglocken aufzuwachen, das frische Gebäck und die kühle Sommerbrise – das war erfrischend für mich als texanisches Mädchen. Ich fand auch die Volksfeste aufregend. Es gab viel Essen und ein tolles Unterhaltungsprogramm, das hat richtig Spaß gemacht. Das war eine Zeit, in der man Freunde fand und einfach das Leben genoss.
Sie besuchen Deutschland regelmäßig. An welche Orte fahren Sie normalerweise?
Wir bleiben hauptsächlich im Saarland, weil wir da ein Haus haben. Die neuesten Renovierungen und die Wartung dieses Hauses erfordern immer viel Organisation. Es liegt an der Grenze zu Frankreich und Luxemburg, deshalb fahren wir oft für einen netten Tag rüber. Kürzlich haben wir Ausflüge nach Heidelberg, Dresden und Berlin gemacht.
Was gefällt Ihnen an der deutschen Kultur und dem deutschen Lebensstil am besten?
Die sozialen Bindungen in Deutschland sind etwas Besonderes. Beispielsweise ist es ganz normal, zum ‚Kaffee’ eingeladen zu werden oder sich mit Freunden in der ‚Altstadt’ zu treffen. Die Deutschen sind ehrlich und haben tiefe, dauerhafte Freundschaften. Unser Leben spiegelt täglich beide Sprachen und Kulturen wider. Ich sage immer gern, wir stehen mit einem Fuß in jeder dieser Welten.
Welche Erwartungen haben Ihrer Erfahrung nach deutsche Teenager an die USA?
Einige unserer Schüler erwarteten, dass wir auf Ranches leben. Ehrlich gesagt hatten die Gastfamilien in der Regel tatsächlich Verbindungen zu einer Ranch irgendwo in Texas. Außerdem waren sie überrascht, dass wir überall mit dem Auto hinfahren und auswärts zu essen Teil unseres Lebensstils ist. Die strenge Kleiderordnung in unserer Highschool war für die deutschen Schüler ebenfalls eine Überraschung, und auch mit den langen Schultagen hatten sie nicht gerechnet. Alles in allem hat ihnen die Erfahrung gefallen, und sie konnten es kaum erwarten, ihren Familien zu Hause davon zu berichten. Diese amerikanische Erfahrung mit einem Hauch Texas war eine Bereicherung für sie. Einige trugen sogar Cowboyhüte auf dem Rückflug nach Deutschland.
Welchen Einfluss hat ein Austausch wie GAPP Ihrer Meinung nach auf junge Schüler*innen, persönlich und beruflich?
Es öffnet ihre Welt für eine neue Kultur und Lebensweise. Das neugewonnene Selbstvertrauen ist bei vielen der Schüler, die wir kennengelernt haben, deutlich zu sehen. Einige haben letzten Endes in ihren Gastländern studiert und dort ihre Karriere begonnen. Einer unserer ehemaligen Schüler hat in den USA Medizin studiert und ist jetzt pädiatrischer Transplantationschirurg mit Wohnsitz im Nordosten. Mein Mann war Fulbright Scholar an der Rice University und arbeitet seit 26 Jahren bei Compaq/Hewlett Packard Enterprise.
Was würden Sie heutigen Schüler*innen mit auf den Weg geben, die bald an einem GAPP-Austausch teilnehmen werden?
Dies wird die aufregendste Erfahrung eurer Highschoolzeit sein. Noch Jahre später werdet ihr zurückblicken und feststellen, welchen Einfluss das auf euer Leben hatte. Dauerhafte Freundschaften und eine Art „zweites Zuhause“ auf der anderen Seite der Welt werden euch für immer prägen. Ihr werdet Selbstvertrauen gewinnen und als Person wachsen.