Zoleka Hofmann

Zoleka Hofmann 2300 x 1000 © Bernhard Ludewig

"Die Ausbildung zur Pflegefachkraft eröffnet eine Welt voll Möglichkeiten"
 

Krankenpflegerin


1. Warum haben Sie sich für die Ausbildung in Deutschland entschieden?

Ich habe vorher in Frankreich gelebt und als wir nach Deutschland gezogen sind, habe ich mich auf die Suche nach einer Ausbildung gemacht, die zu mir passt. Es macht mir Spaß, mit Menschen zu arbeiten, und ich war fasziniert vom menschlichen Körper und seinen komplexen Heilungsprozess. Außerdem wollte ich eine Arbeit finden, bei der ich meine Deutschkenntnisse weiter anwenden konnte.


2. Wie haben Sie sich vorbereitet und wie verlief das Bewerbungsverfahren?

Bevor ich mich für die Ausbildung beworben habe, habe ich ein Praktikum in einem Krankenhaus gemacht. Dort habe ich gemerkt, dass ich meine Sprachkenntnisse noch verbessern muss, denn für die Ausbildung wird ein B2-Sprachzertifikat vorausgesetzt. Ich habe mich direkt bei der Berufsschule beworben und musste alle meine Qualifikationen anerkennen lassen, um zu sehen, welches Bildungsniveau ich habe. Für die Bewerbung habe ich meinen Lebenslauf, mein Motivationsschreiben und meine Qualifikationen eingereicht. Danach fand ein Vorstellungsgespräch mit einer schriftlichen Prüfung statt. Die kurze Prüfung umfasste die Fächer Mathematik und Deutsch. Nach einigen Monaten des Wartens wurde mir eine Ausbildung angeboten.


3. Welche persönlichen und fachlichen Voraussetzungen sind Ihrer Meinung nach für diesen Beruf wichtig?

In der Pflegebranche wird erwartet, dass Sie gerne mit Menschen arbeiten. Sie müssen gut zuhören können, geduldig sein und sich klar ausdrücken können, vor allem weil Sie mit Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zusammenarbeiten. Außerdem müssen Sie bereit sein, jeden Tag dazuzulernen und auf Details zu achten. Darüber hinaus benötigen Sie keine Vorerfahrungen, aber für den Erwartungshorizont es ist auf jeden Fall hilfreich, schon einmal in einem Krankenhaus gearbeitet oder einen Freiwilligendienst gemacht zu haben.


4. Was lernt man in der Berufsschule und was lernt man im Betrieb?

Die Ausbildung beginnt mit einem Orientierungsmonat, das ist eine Phase, in der man die verschiedenen Abteilungen des Krankenhauses kennenlernt, z. B. die Akutversorgung, die Kinderkrankenpflege, die stationäre oder ambulante Langzeitpflege.
Wenn Sie sich für eine Ausbildung entscheiden, werden Sie einer Abteilung zugewiesen, in der das Lernen beginnt. Die Schule erstellt für Sie einen Plan, der alle Bereiche der Pflege abdeckt. Dabei lernen wir, den individuellen Pflegebedarf zu beurteilen und zu ermitteln, den Pflegeprozess zu überwachen und die Pflegequalität zu sichern. Außerdem lernen wir etwas über Pflegeprozesse und Pflegediagnostik, Kommunikation und Beratung, Gesetze und Vorschriften sowie ethische Richtlinien. Die Ausbildung dauert drei Jahre und schließt mit einem Staatsexamen ab. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist, dass die Ausbildung kostenlos ist.


5. Welchen Rat haben Sie für Südafrikaner*innen, die sich für diese Ausbildung interessieren?

Es gibt viele Beschäftigungsmöglichkeiten in diesem Sektor, und das Beste an dieser Ausbildung ist, dass sie in ganz Europa anerkannt ist, d.h. Ihre Arbeitsmöglichkeiten sind nicht nur auf Deutschland beschränkt. Wenn Sie in diesem Beruf erfolgreich sein wollen, sollten Sie darauf achten, dass Sie auch die deutsche Sprache gut lernen, denn in diesem Beruf geht es vor allem um Kommunikation. Bewerben Sie sich bei so vielen Unternehmen wie möglich, um Ihre Chancen zu verbessern. Es gibt auch viele Websites, die Ihnen beim Bewerbungsprozess helfen und Sie durch die verschiedenen Schritte und Anforderungen führen können.


6. Für welche Aufgaben sind Sie heute zuständig?

Zurzeit bin ich in einem Altersheim tätig. Ich bin für die Verabreichung von Medikamenten zuständig und helfe beim Waschen und Verpflegen der Patienten. Da unsere Klientel vor allem älter ist, gebe ich auch Empfehlungen zu Versicherungen und berate.


7. Welche Aufgaben machen Ihnen am meisten Spaß und warum?

Ich arbeite gerne in der Ambulanz. Das schönste Gefühl ist, wenn jemand krank zu uns kommt und man ihm bei seinem Heilungsprozess hilft. Es macht mir Spaß, mit den Patienten in Kontakt zu sein, sie zu beruhigen und ihnen Unterstützung anzubieten. Außerdem arbeite ich mit Kolleg*innen zusammen, die immer hilfsbereit sind, zumal ich noch im ersten Jahr bin. Für mich sind meine Kolleg*innen inzwischen wie eine Familie.


8. Und nach der Ausbildung? Was sind Ihre beruflichen Ziele?

Es gibt viele Möglichkeiten, sich innerhalb des Gesundheitswesens weiterzuentwickeln, und das möchte ich gerne erkunden. In drei Jahren werde ich die Ausbildung abgeschlossen haben und möchte dann an einer Universität weiter studieren.


Dieses Interview wurde von Sinenhlanhla Buthelezi geführt. Wir freuen uns, dass Buthelezi bei der Deutschen Welle Akademie in der Abteilung Medienentwicklung arbeitet.

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