Nachbericht
Megagame-Workshop
“Welcome to Africa’s Future” – mit diesen Worten begrüßte das Goethe-Institut Addis Abeba TeilnehmerInnen aus 15 afrikanischen Ländern zu einem siebentägigen Workshop mit dem ambitionierten Ziel, gemeinsam ein Spiel zu entwickeln. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie länderübergreifende Themen mit Hilfe von Spielmechaniken erfahrbar gemacht werden können. Der Workshop ist Teil von „Enter Africa“, einem zweijährigen Projekt, das analoge und digitale Spieleentwicklung in Subsahara-Afrika fördert. 15 Goethe-Institute ermöglichen damit jungen Menschen sich durch Spiele aktiv mit der Transformation afrikanischer Megastädte auseinanderzusetzen. Welche Konsequenzen haben diese Entwicklungen im Kontext der Globalisierung und Digitalisierung für Kulturen?
Der Megagame-Workshop ist ein Meilenstein und gleichzeitig der Start der zweiten Projektphase von Enter Africa. Nachdem die Länderteams bisher location-based Games für ihre Städte entwickelt haben, sind sie jetzt zum ersten Mal zusammengekommen, um ihre Visionen und Ideen in einem Spiel zu verbinden. Unterstützung bei der Entwicklung der location-based Games kam von den beiden Experience Designern Bethlehem Anteneh und Dagmawi Bedilu aus Äthiopien sowie von dem Gaming- Experten Christoph Deeg aus Deutschland. Sie begleiteten im letzten Jahr die Game Labs in den einzelnen Ländern und stehen den Teams bis heute bei der Spieleentwicklung zur Seite.
Der interkulturelle Austausch und die Suche nach gemeinsamen Themen waren während des Workshops besonders wichtig. Vor allem ein internationaler Abend, an dem eine neugegründete Enter Africa Band Lieder aus allen Himmelsrichtungen des afrikanischen Kontinents performte, verdeutlichte die Diversität sowie Gemeinsamkeiten der beteiligten Länder. Diese spiegelten sich auch in Objekten wider, die alle Teilnehmenden aus ihren Ländern mitgebracht hatten. Dabei wurden zum Beispiel verschiedene Varianten des Bohnenspiels sowohl aus Ghana als auch aus Ruanda und Uganda präsentiert. Weitere Überschneidungen wurden zwischen den location-based Games deutlich: Alle thematisieren Herausforderungen wie Umweltverschmutzung und Ressourcenmanagement, Verkehr und Infrastruktur, aber auch Identitätsfragen, kulturelle Aspekte und die Kreativität junger AfrikanerInnen.
Zum Ende des Workshops wurde die Story des Megagames immer konkreter. Fiktive Königreiche handeln in dem Spiel mit ihren Ressourcen. Sie öffnen oder verstärken ihre Grenzen, und spielen ihre besonderen Stärken aus, um starke Kulturen aufzubauen. So erproben die Spieler die Frage, welche Formen der Kooperation zu einer lebenswerten, erfolgreichen Gesellschaft führen können. Wertvolle Anstöße hinsichtlich der Spielmechaniken kamen dabei erneut von Christoph Deeg, Bethlehem Anteneh und Dagmawi Bedilu. Welche Spielzüge sind zufällig, wann können die Spieler strategisch entscheiden? Diese Mechaniken wurden von Steven Tu aus Südafrika, der als Designer des Megagames ausgewählt wurde, in einen ersten Prototyp des Spiels übersetzt – der getestet und verbessert werden konnte.
Beteiligte Goethe-Institute sind:
Accra/Ghana, Addis Abeba/Äthiopien, Kampala/Uganda, Daressalam/Tansania, Kigali/Ruanda, Windhoek/Namibia, Johannesburg/Südafrika, Nairobi/Kenia, Ouagadougou/Burkina Faso, Kinshasa/ DRC, Lomé/Togo, Abidjan/Elfenbeinküste, Dakar/Senegal, Yaoundé/Kamerun, Lagos/Nigeria
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