Montreal, Kanada  „Balance & Harmony“ von Hanna Barczyk

Hanna Barczyk: Balance & Harmony
Hanna Barczyk: Balance & Harmony © Hanna Barczyk, Foto: Aim Pé
Die in Deutschland geborene Künstlerin mit polnischen und ungarischen Wurzeln wanderte in ihren Teenagerjahren nach Kanada aus, wo sie am Ontario College of Art & Design University (OCADU) in Toronto studierte und mit einem Bachelor of Design abschloss. Als Mitinhaberin einer gemeinnützigen Einrichtung organisierte sie künstlerische Projekte mit Frauen aus Heimen in benachteiligten Gegenden Torontos - das Ergebnis waren Wandmalereien.

Doch Barczyk arbeitet nicht nur an Wandbildern, oft hält sie ihre Ideen lieber mit Tinte auf großformatigen Papieren fest. Für sie ist Kunst ein Mittel, um Kontakte zu knüpfen, Ideen auszutauschen und Verständnis zu schaffen.

Die Freiheit und die Bewegung des Geistes, die sich auch insgesamt in den Formen wiederfinden, die sie mit den breiten Farben komponiert. Ihre Ideen entstehen "aus dem emotionalen Kern des Werks", für den es dann visuelle Metaphern zu finden gilt. Diese haben oft mit Leidenschaft, Tanz und Musik zu tun. Um sich und ihre Kunst nach dem Studium zu finanzieren, unterrichtete und tanzte sie Tango und arbeitete als Stand-In und Body-Double in Hollywood-Filmen. Erst als sie 2014 nach New York zog, konzentrierte sie sich ganz auf ihre Karriere als bildende Künstlerin. Mit Erfolg: Seitdem hat Hannah Barczyk, deren Atelier sich derzeit in Montreal befindet, zahlreiche Preise gewonnen und ihre Illustrationen zieren Publikationen wie The New Yorker, The New York Times, The Economist, The Walrus und unzählige andere, und sie hat mit Kunden wie Apple, Meta, dem MoMA und den Vereinten Nationen zusammengearbeitet.
 

In diesem Wandbild stehen die Figuren, Ranken, Gesichter und Augen für die Verbindung zwischen der Natur und dem Bewusstsein, einen nachhaltigen Lebensstil zu pflegen.

Hanna Barczyk

 
Auch bei diesem Mural aus Montreal handelt es sich um eine Auftragsabeit für das Modelabel Frank and Oak, die im Rahmen des Mural Festivals 2022 entstand. Die Motive sind allgegenwärtig: Nachhaltigkeit in Einklang und Balance. Damit bewegt sich die Künstlerin weiterhin im Geist unseres Zeitalters, geprägt von einer neuen Introvertiertheit, in deren Zentrum Emotionen und Achtsamkeit stehen.

Plakativ und popkulturell, erinnern ihre Werke an Henri Matisse, den Dekonstruktivismus Picassos und Minimal Art. Gleichermaßen sind sie aber auch Spiegel der Themen der heutigen Gesellschaft: Feminismus, gefühlsvalidierende Harmonie und Nachhaltigkeit, die für einen Gegenpol zu einem kapitalistischem Umfeld sorgt.

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