Internetnischen  Im wunderlichen Wunderland

Warnschild vor einer Zombieausbruchszone mit Zombies im Hintergrund
Nur noch eine Frage der Zeit, bis sie anbricht: die Zombie-Apokalypse. Vorbereitung ist daher alles, Überlebenstipps geben einschlägige Foren. Foto (Detail): © Adobe

Das Internet – ein Platz, an dem jede*r alles sein kann und jedes Hobby seine Anhänger*innen findet. Wir haben uns kuriose Communities im Netz angesehen. 

Es gibt Dinge, die erklären sich im Internet von selbst. Dass Taylor Swift auch auf Social Media eine große Anhängerschaft hat — klar. Beauty-Influencer*innen und Do-it-yourself-Gruppen sind natürlich auch Magneten. Und, was immer geht: kochen und Katzen. Darüber hinaus gibt es noch Themen, die — verglichen mit der Swift’schen Followerzahl — eher bescheiden daherkommen, aber nichtsdestotrotz ebenfalls zahlreiche Menschen erfreuen: Wir haben uns skurrile und ausgefallene Netz-Communities angesehen.

Rette sich wer kann, die Zombies kommen!

Nein, wir meinen nicht die Fangemeinden von The Walking Dead oder iZombie, sondern Gruppierungen, die sich ernsthaft auf die Zombie-Apokalypse vorbereiten. Im Netz gibt es Homepages mit Anleitungen für die besten Survial Kits oder Gruppen auf Reddit oder Facebook, die sich mit Tipps und Tricks für den Ernstfall versorgen. Immerhin zehntausende Zombie-Apokalypse-Preppers sammeln sich in diesen Foren.

Zeig’ mir deinen Teppich!

Warten in Flughafenterminals kann sich unglaublich langweilig gestalten. Wir können nur mutmaßen, ob der Gründer der Airport-Carport-Gruppe auch nur Langeweile überbrücken wollte, oder ob ein tieferer Sinn dahintersteckte. Jedenfalls wird die Reddit-Gruppe tapfer seit über neun Jahren von den knapp 1000 Mitgliedern mit immer wieder neuen Aufnahmen von Flughafenteppichen bestückt.

Rentner*innen, die auf Dinge zeigen

Bleiben wir noch kurz auf Reddit, bei einer Gruppe, die sich weitaus größerer Beliebtheit erfreut als die der Teppiche: Nahezu 70.000 Menschen sharen hier regelmäßig Fotos von Rentner*innen, die auf Dinge zeigen. Was zu sehen ist? Tatsächlich immer nur ältere Menschen, die, warum auch immer, auf irgendetwas zeigen. Ob sich Gruppen über die Zeigequalitäten von Kindern, Teens oder Twens wohl derselben Beliebtheit erfreuen würden?

Je kälter, umso besser!

Mann mit Mütze, Handschuhen und einem Cocktail liegend auf einem pinken Aufblas-Flamingo umgeben von Eisbergen Eisbaden erfreut sich auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit. | Foto (Detail): © Adobe Eisbaden, das machen doch die Finn*innen, oder? Ja, die sowieso. Aber auch in Deutschland gibt es Anhänger*innen des eisigen Badespaßes. Sie finden sich in Meet-Up-Gruppen (wie den Ice-Dippers aus Frankfurt), auf Facebook oder auf anderen lokalen Städteseiten.

Mein Schaaaatz!

Sondengänger am Strand auf der Suche mit einer Schaufel Neben den Hobbyarchäolog*innen gibt es natürlich auch Sondengänger*innen, die am Strand nach verlorenen Wertgegenständen suchen. | Foto (Detail): © Adobe Schatzsuchen und Schnitzeljagden sind und waren auf Kindergeburtstagen schon immer ein Höhepunkt. Manch einer gibt die Suche auch im Erwachsenenalter nicht auf, wenn auch mit „professionellerem“ Hintergrund: Schatzjägerinnen und Sondengänger suchen mit Metalldetektoren nach Gegenständen vergangener Zeiten. Immer wieder mal kommt es dabei auch wirklich zu bedeutenden Funden, wie zum Beispiel im Sommer 2023, als ein Sondengänger eine bis dahin unbekannte keltische Münze entdeckte. Gruppen zum Thema gibt es zuhauf — auf Telegram oder Facebook kann man sich mit Gleichgesinnten austauschen.

Und 1, und 2, und 3, und 4…

Wenn Graf Zahl aus der Sesamstraße eine Gruppe aufmachen würde, dann sicherlich den Counting-Subred auf Reddit. Was hier passiert? Hier wird gezählt. Entweder mit Rechenaufgabe oder ohne — und meist einfach die Kommentare entlang. Wenn der vorherige Kommentar 2045 besagt, dann muss der nächste Kommentar 2046 lauten. Klingt seltsam? Den immerhin 25.000 Mitgliedern jedenfalls scheint es Spaß zu machen.

Schüttel dein Haar, Baby!

Mann der ein Selfie in der Stadt macht Liegen die Haare richtig, sieht das Selfie gleich viel besser aus. | Foto (Detail): © Adobe Während es für Frauen Pflegetipps für langes Haar wie Sand am Meer gibt, halten sich die Männerzeitungen damit eher zurück. Und für die Herren, die nur ungern dafür die „Bild der Frau“ oder die „Freundin“ kaufen wollen, gibt es Gruppen wie diese: das „Men’s long hair hyperboard“, auf dem sich langhaarige Männer über Pflege austauschen. Die Seite kommt denkbar nüchtern daher, versammelt aber seit 2015 eine rege Community.

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