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Die planlose Republik: Deutschland und die Migration

Mark Terkessidis Chicago Talk Foto: Andreas Langen
Es ist ein seltsames Bild, dass Deutschland dieser Tage abgibt. Obwohl überall Personal gesucht wird und die Aufnahme von Geflüchteten auf dem Arbeitsmarkt eine Erfolgsgeschichte darstellt, scheint es kein kontroverseres Thema zu geben als die "irreguläre Migration". Besonders viel Angst vor Migration haben die Menschen in Gebieten, deren Bevölkerung seit Jahren schrumpft. Wie sind diese Widersprüche zu erklären? Deutschland ist de facto noch ein sehr junges Einwanderungsland und offenbar kommen die Haltungen mit der Realität nicht so richtig mit. Die "Krise" ist weniger eine der Migration als vielmehr eine der Mentalität.
  Mark Terkessidis spricht mit Xóchitl Bada, Professorin im Fachbereich Lateinamerikanische und Latino-Studien an der University of Illinois Chicago.

Dieses Gespräch wird auch live über unseren YouTube Kanal gestreamt.


Über die Sprecher*innen

Mark Terkessidis ist freier Autor, arbeitet zu den Themen Migration, Rassismus, gesellschaftlicher Wandel und Erinnerung. 
Studium der Psychologie in Köln, Promotion in Pädagogik in Mainz. 
Redakteur der Zeitschrift „Spex“, Moderator für WDR „Funkhaus Europa“, Fellow am Piet Zwart Instituut der Willem de Kooning Akademie Rotterdam und von 2012 bis 2017 Lehrbeauftragter an der Universität St Gallen (HSG).  

Zahlreiche Beiträge in „tageszeitung“, „Die Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“, „Freitag“,„Literaturen“, „Texte zur Kunst“, etc. sowie für den „Westdeutschen Rundfunk“ und „DeutschlandFunk“.  

Letzte Buchveröffentlichungen: „Interkultur“ (2010), „Kollaboration (2015, bei edition Suhrkamp), „Nach der Flucht. Neue Vorschläge für die Einwanderungsgesellschaft“ (2017, Reclam), „Wessen Erinnerung zählt. Koloniale Vergangenheit und Rassismus heute“ (2019, Hoffmann & Campe), „Das postkoloniale Klassenzimmer“ (2021, Aktion Courage); Hg. mit Natalie Bayer: „Die postkoloniale Stadt lesen. Historische Erkundungen in Friedrichshain-Kreuzberg“ (2022, Verbrecher). 

Xóchitl Bada ist Professorin in der Abteilung für Lateinamerika- und Latino-Studien an der University of Illinois Chicago. Als ausgebildete Soziologin konzentriert sich ihre Arbeit auf die Analyse der Migrationssoziologie  aus lateinamerikanischen Ländern, wobei sie sich für die Rechte von Migrant:innen und deren Zugang zu Arbeitsrechten interessiert. Ihre Forschung befasst sich eingehend mit den Ursachen und der Geschichte der grenzüberschreitenden Migration aus dem ländlichen Mexiko in die USA sowie mit Mustern der transnationalen Beteiligung von Migrant:innen am sozialen Gefüge ihres Herkunftlandes und ihrer neuen Heimat. Dr. Bada ist Mitautorin des preisgekrönten Buches Scaling Migrant Worker Rights: How Advocates Collaborate and Contest State Power (University of California Press 2023) und Mitherausgeberin von The Oxford Handbook of the Sociology of Latin America, Accountability across Borders: Migrant Rights in North America (University of Texas Press), und The Routledge International Handbook of Transnational Studies (2024).
 

Teil des Festivals „Longing / Belonging“

Geschichten von Migration prägen unsere modernen Gesellschaften, in denen Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe nach Zugehörigkeit suchen. Kulturelle Vielfalt wird einerseits gefeiert, gleichzeitig entstehen aber neue soziale Grenzen. Das Festival “Longing/Belonging” des Goethe-Instituts präsentiert künstlerische Beiträge und gesellschaftliche Diskurse aus Deutschland und Nordamerika.

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