Neue Welt, so wird die Gegend um den Dreisessel an der deutsch-tschechisch-österreichischen Grenze genannt, in der Wolfgang Sréter seit vielen Jahren unterwegs ist. Seine Fotografien der Landschaften, der Wälder und der Gesteine bewerten nicht, sondern dokumentieren. Sie zeigen einerseits den dramatischen Klimawandel, anderseits aber auch die Schönheit, die der Winter mit seinen vielfältigen Stimmungen trotz allem noch in sich trägt.
Kann man mit einer Armee von Schneekanonen eine Schlacht gewinnen? Gegen steigende Temperaturen eine erfolgreiche Offensive starten? Im Moment sieht es nach einer Niederlage aus und der Wintersport könnte bald Schnee von gestern sein. Unterhalb von 1.500 Höhenmetern naht sein Ende. Wurden nach dem Zweiten Weltkrieg noch Schneehöhen von bis zu zweieinhalb Metern und mehr im Bayerischen Wald gemessen, gab es in den letzten Jahren vielfach keine geschlossene Schneedecke mehr und die wenigsten Weiher waren noch über einen längeren Zeitraum zugefroren.
Es gibt Pläne, in niedrigen Lagen Matten auf den Skipisten und Loipen auszulegen. Da die Farbe Weiß dann nicht mehr zwingend ist, könnten die Liftbetreiber mit pinken Pisten oder lila Loipen werben. Der Schnee von morgen wird aus Plastiknoppen sein und schon heute wird daran gearbeitet!
Der Winter kann danach auch im Sommer stattfinden. Ob ich allerdings in kurzen Hosen und T-Shirt meine Langlaufskier anschnalle, bezweifle ich.
Die Fotos erschienen bereits im Bild-Text Band: Die Neue Welt im Schnee
lichtung verlag, Viechtach
ISBN 978-3-941306-63-9
24,00 Euro
Die Veröffentlichung dieses Artikels ist Teil von PERSPECTIVES – dem neuen Label für unabhängigen, konstruktiven, multiperspektivischen Journalismus. JÁDU setzt dieses von der EU co-finanzierte Projekt mit sechs weiteren Redaktionen aus Mittelosteuropa unter Federführung des Goethe-Instituts um. >>> Mehr über PERSPECTIVES