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In ihrem Roman
Etüden im Schnee (konkursbuchverlag 2014) erzählt Yoko Tawada eine skurrile, lustige und traurige Geschichte aus der Perspektive einer drei Generationen umspannenden Bärenfamilie. Der Jüngste von ihnen ist der Eisbär Knut aus dem Berliner Zoo, der auf der ganzen Welt bekannt wurde. Es ist eine Migrationsgeschichte, die im sowjetischen Moskau, in Kanada, in der DDR und im wiedervereinten Deutschland, im Zirkus und im Zoo spielt und so mehrere historische und politische Ebenen eröffnet. In dem Roman gehen Traumebenen und Realität ineinander über, die Biografie der Autorin fließt in die fiktive Geschichte mit ein und wird in eine Tierperspektive übertragen. Tawada schrieb den Roman zuerst auf Japanisch und hat ihn zum ersten Mal selbst ins Deutsche übersetzt. Ist es nun ein Originalroman, wenn die Autorin ihren eigenen Text in eine andere Sprache, in der sie auch original schreibt, übersetzt? Der Roman ist in tschechischer Übersetzung von Michaela Škultéty 2020 beim Verlag dybbuk erschienen und wurde vom Goethe-Institut gefördert.