Debatte

Übersetzungen nicht-binärer Literatur / Gendern in der tschechischen Übersetzung

© Goethe-Institut

Fr, 24.05.2024 16:00 Uhr

Výstaviště Praha Holešovice

Výstaviště 67
Praha 7

Details

Josef Škvorecký Saal

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Debatte

Veranstaltung findet nur auf Tschechisch statt.

Wie kann man nicht-binäre und transgender Literatur ins Tschechische übersetzen? Ist das überhaupt möglich? Welche Möglichkeiten gibt es und mit welchen Herausforderungen müssen Übersetzer*innen umgehen? Inklusive Sprache nimmt viele Formen an: Sie kann als ein unübersichtliches Dickicht, als künstlerisches Spiel, als kollektive Suche und als respektvolle Umgangsform beschrieben werden. Erfahrene Übersetzerinnen diskutieren über die Instrumente der Sprachethik, ihre Grenzen und darüber, wie Sprache Räume für weitere Erfahrungen öffnet.

Einer der Gästinnen der Debatte wird Jana van Luxemburg sein, die den Roman Blutbuch (2022, DuMont) der*s Schweizer nicht binären Autor*in Kim de l'Horizon ins Tschechische übersetzt hat. Der Erfolg dieser Buchsensation zeigt sich in der Verleihung des Deutschen Buchpreises und des Schweizer Buchpreises 2022, die Übersetzungsrechte wurden bisher in sechzehn Länder verkauft. Die Hauptfigur des Romans, die sich weder als Mann noch als Frau identifiziert, erforscht ihre Familiengeschichte, spürt einer ungewöhnlichen weiblichen Blutlinie nach und deckt eine verdrängte Familiengeschichte auf. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Selbstbestimmung: Wie kann man existieren, wenn der eigene Körper nicht selbstverständlich ist, sondern ständig verhandelt wird? Blutbuch trotzt Stil und Form und handelt von unserem immateriellen Erbe, von dem, was zu uns gehört, ohne dass wir es wollen: Geschichten, Geschlecht, Identität, Trauma, Sprache, Klasse.