Haus der Flops
Museum Of Failure
Das Museum Of Failure („Museum des Scheiterns“) präsentiert mehr als 100 erfolglose Produkte und Dienstleistungen vieler weltberühmter Firmen. Die Besucher*innen erfahren hier auf einzigartige Weise, dass Innovation auch immer mit Risiko verbunden ist. Denn für jeden Mega-Erfolg wie das Apple-iPhone, VHS oder den Ford Mustang gibt es eben auch Newton, Betamax und den Edsel – allesamt Modelle, die sich auf ganzer Linie als Flop erwiesen haben.
Gegründet wurde das Museum von dem Psychologen und Innovationsforscher Samuel West. Seine Studien zur Förderung von Forschung und Experimentierfreude in der Arbeitswelt haben gezeigt, dass die Angst vor dem Versagen selbst in den fortschrittlichsten Unternehmen eine Innovationsbremse ist. Das Museum soll daher auf neue und spannende Art den abstrakten Gedanken des Lernens aus Fehlern anschaulich machen und die Diskussion darüber in Gang bringen, wie wichtig solche Fehler für den Fortschritt sind. Wer Misserfolge in Erfolge umwandeln will, muss aus ihnen lernen. Es heißt schließlich nicht umsonst: „Es ist klug, aus seinen Fehlern zu lernen, aber noch klüger, aus den Fehlern anderer zu lernen.“
Scheitern ist per Definition eine Abweichung von erwarteten oder gewünschten Resultaten. Bestes Beispiel dafür ist wohl der Segway, der zeigt, dass selbst großartige technische Innovationen zum Scheitern bestimmt sein können. Das Gerät ist ein typischer Fall von zu hoher Erwartungshaltung: Als der selbstbalancierende High-Tech Personentransporter auf zwei Rädern 2001 auf den Markt kam, sollte er unsere Art der Fortbewegung revolutionieren und bald darauf schon 1 Milliarde Dollar Jahresumsatz machen. Die Erfindung sollte „größer als Internet” werden und unsere Städte, so dachte man, würden sich bald ganz den Anforderungen dieses Transportmittels anpassen. Das alles ist nicht passiert, sicher ist dem Segway nur sein Platz im Museum Of Failure.
Die gezeigten Produktflops kommen aus allen Branchen, angefangen von modernster High-Tech bis hin zu durchfallverursachenden Kartoffelchips. Dazu gesellen sich beängstigend gefährliche historische medizinische Geräte, unheimliche Spion-Puppen und stoffzersetzendes Waschpulver.
Einige dieser erfolglosen Produkte haben ein enormes wirtschaftliches Fiasko hervorgerufen, andere waren einfach nur zu verrückt. Ein eindrucksvolles Beispiel für die Fähigkeit des Silicon Valley, Lösungen für Probleme anzubieten, die gar nicht existieren, ist etwa der 700 Dollar teure ans WiFi angeschlossene Entsafter, der einzeln verpackte Portionen mit fertig geschnittenem Obst verarbeitet. Die Exponate kommen aus aller Welt - sogar, man höre und staune, aus Deutschland. Ganz entgegen ihrem Ruf scheitern nämlich auch innovative deutsche Produktentwickler hin und wieder mal.
Die meisten Firmenchefs sind sich einig, dass Innovation eine zentrale Rolle spielt, trotzdem haben viele notorisch Angst vor Misserfolgen. Die Realität zeichnet dagegen ein anderes Bild. Elon Musk findet: „Ein Misserfolg darf sehr wohl eine Option sein. Wer keine Flops produziert, ist eben nicht innovativ genug“. Wer wirklich innovativ sein will, muss auch Risiken auf sich nehmen, und riskante Projekte scheitern eben oftmals. In dem selbem Maß, wie Menschen mit zunehmendem Alter konservativer und risikoscheuer werden, wollen alt eingesessene Unternehmen oftmals lieber am Ist-Zustand festhalten, statt sich auf Veränderungen einzulassen und große Wagnisse einzugehen, die viel verändern könnten. Dabei könnten die meisten Firmen sehr davon profitieren, wenn sie ihre Misserfolgsrate erhöhen würden, denn dann könnten sie auch unvoreingenommen mit neuen Ideen herumexperimentieren und müssten nicht immer nur auf Altbewährtes setzen. Der Videoverleih Blockbuster, die Foto-Firma Kodak und der schwedische Bürogeräthersteller Facit sind allesamt warnende Beispiele dafür, was passiert, wenn man sich gegen Innovationen wehrt.
Natürlich ist es frustrierend, dass man Misserfolge nicht präzise vorhersagen und vermeiden kann. Obwohl viele der im Museum gezeigten Beispiele Ähnlichkeiten aufweisen, hat doch jedes gescheiterte Produkt seine eigene Geschichte. Schon der russische Autor Leo Tolstoi schrieb: „Alle glücklichen Familien sind gleich; aber jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich”. Dasselbe lässt sich über Innovationen sagen: alle erfolgreichen Innovationen sind ähnlich, aber jede gescheiterte Innovation scheitert auf ihre ganz eigene Art. Es kann viele Gründe haben, wenn innovative Produkte kein Erfolg werden: schlechtes Design, mangelnde Führungsqualitäten, fehlendes Einfühlungsvermögen in den Kunden, unzureichende Produkttests, schlechtes Marketing … manchmal ist der Zeitpunkt auch zu früh oder zu spät, und manchmal hat man auch einfach Pech. Alle Misserfolge haben jedoch etwas gemeinsam: Sie haben eine Geschichte, und von genau dieser können wir viel lernen.
Wer die Ausstellung besucht hat, kann sich im Anschluss noch auf der Failure Confession Wall („Wand der Misserfolgsbeichten”) zu seinen eigenen erfolglosen Taten bekennen. Hier kleben viele kurze Geschichten auf buntem Papier an der Wand. Manche sind humorvoll geschrieben und handeln von katastrophalen Ergebnissen beim Kekse backen, verschleuderten Bitcoin-Vermögen oder unerfüllten romantischen Hoffnungen. Andere dagegen regen zum Nachdenken an: „Ich habe versagt, denn ich habe meinen Kindern nicht beigebracht, dass Misserfolge okay sind“, ist hier etwa zu lesen oder auch „Ich habe versagt, weil ich so große Angst vor dem Versagen hatte. Davor, was andere von mir denken würden. Davor, dass ich diese Scham niemals loswerden würde. Vielen Dank für diese unglaublich befreiende Erfahrung.“
Die Wanderausstellung war zuerst in Schweden zu sehen, später in Los Angeles, Toronto und Shanghai. Eine kleinere Mini-Ausstellung hat in Wien, Amsterdam, Liverpool, Dschidda, London, Milan, Seoul und Paris Halt gemacht. Die Sammlung des Museums (das meiste davon) ist NICHT online als virtueller Rundgang verfügbar.
Scheitern ist per Definition eine Abweichung von erwarteten oder gewünschten Resultaten. Bestes Beispiel dafür ist wohl der Segway, der zeigt, dass selbst großartige technische Innovationen zum Scheitern bestimmt sein können. Das Gerät ist ein typischer Fall von zu hoher Erwartungshaltung: Als der selbstbalancierende High-Tech Personentransporter auf zwei Rädern 2001 auf den Markt kam, sollte er unsere Art der Fortbewegung revolutionieren und bald darauf schon 1 Milliarde Dollar Jahresumsatz machen. Die Erfindung sollte „größer als Internet” werden und unsere Städte, so dachte man, würden sich bald ganz den Anforderungen dieses Transportmittels anpassen. Das alles ist nicht passiert, sicher ist dem Segway nur sein Platz im Museum Of Failure.
Die gezeigten Produktflops kommen aus allen Branchen, angefangen von modernster High-Tech bis hin zu durchfallverursachenden Kartoffelchips. Dazu gesellen sich beängstigend gefährliche historische medizinische Geräte, unheimliche Spion-Puppen und stoffzersetzendes Waschpulver.
Einige dieser erfolglosen Produkte haben ein enormes wirtschaftliches Fiasko hervorgerufen, andere waren einfach nur zu verrückt. Ein eindrucksvolles Beispiel für die Fähigkeit des Silicon Valley, Lösungen für Probleme anzubieten, die gar nicht existieren, ist etwa der 700 Dollar teure ans WiFi angeschlossene Entsafter, der einzeln verpackte Portionen mit fertig geschnittenem Obst verarbeitet. Die Exponate kommen aus aller Welt - sogar, man höre und staune, aus Deutschland. Ganz entgegen ihrem Ruf scheitern nämlich auch innovative deutsche Produktentwickler hin und wieder mal.
Die meisten Firmenchefs sind sich einig, dass Innovation eine zentrale Rolle spielt, trotzdem haben viele notorisch Angst vor Misserfolgen. Die Realität zeichnet dagegen ein anderes Bild. Elon Musk findet: „Ein Misserfolg darf sehr wohl eine Option sein. Wer keine Flops produziert, ist eben nicht innovativ genug“. Wer wirklich innovativ sein will, muss auch Risiken auf sich nehmen, und riskante Projekte scheitern eben oftmals. In dem selbem Maß, wie Menschen mit zunehmendem Alter konservativer und risikoscheuer werden, wollen alt eingesessene Unternehmen oftmals lieber am Ist-Zustand festhalten, statt sich auf Veränderungen einzulassen und große Wagnisse einzugehen, die viel verändern könnten. Dabei könnten die meisten Firmen sehr davon profitieren, wenn sie ihre Misserfolgsrate erhöhen würden, denn dann könnten sie auch unvoreingenommen mit neuen Ideen herumexperimentieren und müssten nicht immer nur auf Altbewährtes setzen. Der Videoverleih Blockbuster, die Foto-Firma Kodak und der schwedische Bürogeräthersteller Facit sind allesamt warnende Beispiele dafür, was passiert, wenn man sich gegen Innovationen wehrt.
Natürlich ist es frustrierend, dass man Misserfolge nicht präzise vorhersagen und vermeiden kann. Obwohl viele der im Museum gezeigten Beispiele Ähnlichkeiten aufweisen, hat doch jedes gescheiterte Produkt seine eigene Geschichte. Schon der russische Autor Leo Tolstoi schrieb: „Alle glücklichen Familien sind gleich; aber jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich”. Dasselbe lässt sich über Innovationen sagen: alle erfolgreichen Innovationen sind ähnlich, aber jede gescheiterte Innovation scheitert auf ihre ganz eigene Art. Es kann viele Gründe haben, wenn innovative Produkte kein Erfolg werden: schlechtes Design, mangelnde Führungsqualitäten, fehlendes Einfühlungsvermögen in den Kunden, unzureichende Produkttests, schlechtes Marketing … manchmal ist der Zeitpunkt auch zu früh oder zu spät, und manchmal hat man auch einfach Pech. Alle Misserfolge haben jedoch etwas gemeinsam: Sie haben eine Geschichte, und von genau dieser können wir viel lernen.
Wer die Ausstellung besucht hat, kann sich im Anschluss noch auf der Failure Confession Wall („Wand der Misserfolgsbeichten”) zu seinen eigenen erfolglosen Taten bekennen. Hier kleben viele kurze Geschichten auf buntem Papier an der Wand. Manche sind humorvoll geschrieben und handeln von katastrophalen Ergebnissen beim Kekse backen, verschleuderten Bitcoin-Vermögen oder unerfüllten romantischen Hoffnungen. Andere dagegen regen zum Nachdenken an: „Ich habe versagt, denn ich habe meinen Kindern nicht beigebracht, dass Misserfolge okay sind“, ist hier etwa zu lesen oder auch „Ich habe versagt, weil ich so große Angst vor dem Versagen hatte. Davor, was andere von mir denken würden. Davor, dass ich diese Scham niemals loswerden würde. Vielen Dank für diese unglaublich befreiende Erfahrung.“
Die Wanderausstellung war zuerst in Schweden zu sehen, später in Los Angeles, Toronto und Shanghai. Eine kleinere Mini-Ausstellung hat in Wien, Amsterdam, Liverpool, Dschidda, London, Milan, Seoul und Paris Halt gemacht. Die Sammlung des Museums (das meiste davon) ist NICHT online als virtueller Rundgang verfügbar.