Infografik
Fehlalarm: Eine Mini-Fallstudie
In den Notrufzentralen gehen unzählige versehentliche Anrufe ein und verursachen erhebliche Schwierigkeiten. In dieser Infografik sehen Sie einen Überblick der Fehlanruf-Problematik, mit der sich die Notrufzentralen in San Francisco herumschlagen.
Eines Tages kam meine Mitbewohnerin von der Arbeit nach Hause, legte ihre Sachen ab und sagte: „Du glaubst nicht, was heute passiert ist.“ Um einen Anruf außerhalb des Büros zu tätigen, erzählt sie mir, müsse man erst eine „9“ vorwählen. Dabei rief eine arglose Angestellte aus Versehen den Notruf 911 an. Ist das zu fassen? Falls Ihnen das schon einmal passiert ist, zerbrechen Sie sich deshalb nicht den Kopf! Wie sich herausstellt, wählen die Leute die ständig versehentlich die Notrufnummer. Die Situation ist so aus dem Ruder gelaufen, dass Google 2015 eine Studie durchführte, die sich mit Notrufe befasst, die in San Franciscos Department of Emergency Management (DEM) eingingen.
Zwischen 2011 und 2014 erlebte das DEM eine beispiellose Zunahme des Anrufvolumens von 28 Prozent. In der Hoffnung, die Gründe hinter diesem massiven Anstieg aufzudecken, begann Google, Tendenzen in den DEM-Anrufdaten zu untersuchen. Das DEM verwendet ein Einsatzleitsystem, das in der Zentrale eingehende Anrufe nach mehr als 150 Codes kategorisiert. Diese Codes entsprechen den gemeldeten Vorfällen, die von alltäglichen Ärgernissen bis zu kritischen Gefahrensituationen reichen können – Beschwerden wegen Lärmbelästigung, Autoeinbrüche, Diebstahl, und so weiter. Das Google-Team analysierte die Daten, und die Ergebnisse waren bemerkenswert: 34 Prozent der 2014 in der Zentrale eingegangenen Anrufe fielen unter die Kategorien „unbekannt“ oder „Sonstiges“. Mit anderen Worten, 34 Prozent der eingehenden Anrufe waren wahrscheinlich unbeabsichtigt.
Sie denken vielleicht: „Moment mal. Wie können über ein Drittel aller Notrufe versehentliche Anrufe sein?“ Zum Zeitpunkt der Studie besaßen 90 Prozent aller US-Amerikaner ein Mobiltelefon und 64 Prozent der US-Amerikaner ein Smartphone (die Zahlen sind seitdem gestiegen). Mit dem Mobiltelefon eröffnete sich eine Welt neuer Möglichkeiten, einschließlich der Anrufe aus der Hosentasche. Eine andere Untersuchung von Notrufen ergab, dass 70 Prozent der Anrufe in New York von Mobiltelefonen ausgehen, und mindestens die Hälfte davon sind Hosentaschen-Anrufe. Die Prozentsätze variieren, aber es ist ein landesweites Problem. Eigentlich beschränkt sich die Problematik nicht einmal auf die USA – auch in Ländern wie Kanada und Australien sind versehentliche Notrufe aktenkundig.
Was soll also die ganze Aufregung? Nun, wenn die Mitarbeiter in einer Notrufzentrale einen versehentlichen Anruf erhalten, müssen sie die Nummer zurückrufen um sicherzugehen, dass es sich nicht um einen Notfall handelt; vielleicht schicken sie sogar die Polizei dorthin. Das nimmt einen Großteil der Arbeitszeit der Mitarbeiter in Anspruch, und wie wir alle wissen, ist Zeit Geld. In einem Interview mit Bloomberg CityLab spricht Robert Smuts, stellvertretender Direktor für Notfallmanagement in San Francisco, über den Ernst der Lage: „Wenn wir alle Fehlanrufe loskriegen würden, könnten wir mühelos mehr als zwei Millionen Dollar jährlich allein in San Francisco sparen.“ Fassen wir zusammen: Unsere Smartphone-Sucht richtet nicht nur Schaden an Körper und Geist an, sondern verschwendet auch Steuergelder und lenkt die Behörden von den eigentlichen Notfällen ab.
Diese Infografik visualisiert das durchaus nicht harmlose Problem der Hosentaschen-Anrufe in San Francisco.
Die beiden häufigsten Anruf-Markierungen der vergangenen Jahre waren „Sonstiges“ und „unbekannt“ – diese Klassifizierungen beinhalteten wahrscheinlich eine Unmenge von Hosentaschen-Anrufen.
– John Metcalfe, Bloomberg CityLab
Zwischen 2011 und 2014 erlebte das DEM eine beispiellose Zunahme des Anrufvolumens von 28 Prozent. In der Hoffnung, die Gründe hinter diesem massiven Anstieg aufzudecken, begann Google, Tendenzen in den DEM-Anrufdaten zu untersuchen. Das DEM verwendet ein Einsatzleitsystem, das in der Zentrale eingehende Anrufe nach mehr als 150 Codes kategorisiert. Diese Codes entsprechen den gemeldeten Vorfällen, die von alltäglichen Ärgernissen bis zu kritischen Gefahrensituationen reichen können – Beschwerden wegen Lärmbelästigung, Autoeinbrüche, Diebstahl, und so weiter. Das Google-Team analysierte die Daten, und die Ergebnisse waren bemerkenswert: 34 Prozent der 2014 in der Zentrale eingegangenen Anrufe fielen unter die Kategorien „unbekannt“ oder „Sonstiges“. Mit anderen Worten, 34 Prozent der eingehenden Anrufe waren wahrscheinlich unbeabsichtigt.
Sie denken vielleicht: „Moment mal. Wie können über ein Drittel aller Notrufe versehentliche Anrufe sein?“ Zum Zeitpunkt der Studie besaßen 90 Prozent aller US-Amerikaner ein Mobiltelefon und 64 Prozent der US-Amerikaner ein Smartphone (die Zahlen sind seitdem gestiegen). Mit dem Mobiltelefon eröffnete sich eine Welt neuer Möglichkeiten, einschließlich der Anrufe aus der Hosentasche. Eine andere Untersuchung von Notrufen ergab, dass 70 Prozent der Anrufe in New York von Mobiltelefonen ausgehen, und mindestens die Hälfte davon sind Hosentaschen-Anrufe. Die Prozentsätze variieren, aber es ist ein landesweites Problem. Eigentlich beschränkt sich die Problematik nicht einmal auf die USA – auch in Ländern wie Kanada und Australien sind versehentliche Notrufe aktenkundig.
Was soll also die ganze Aufregung? Nun, wenn die Mitarbeiter in einer Notrufzentrale einen versehentlichen Anruf erhalten, müssen sie die Nummer zurückrufen um sicherzugehen, dass es sich nicht um einen Notfall handelt; vielleicht schicken sie sogar die Polizei dorthin. Das nimmt einen Großteil der Arbeitszeit der Mitarbeiter in Anspruch, und wie wir alle wissen, ist Zeit Geld. In einem Interview mit Bloomberg CityLab spricht Robert Smuts, stellvertretender Direktor für Notfallmanagement in San Francisco, über den Ernst der Lage: „Wenn wir alle Fehlanrufe loskriegen würden, könnten wir mühelos mehr als zwei Millionen Dollar jährlich allein in San Francisco sparen.“ Fassen wir zusammen: Unsere Smartphone-Sucht richtet nicht nur Schaden an Körper und Geist an, sondern verschwendet auch Steuergelder und lenkt die Behörden von den eigentlichen Notfällen ab.
Diese Infografik visualisiert das durchaus nicht harmlose Problem der Hosentaschen-Anrufe in San Francisco.