Was hat Alexander von Humboldt, der vor 250 Jahren geboren wurde, heute mit globalem Klimawandel und Nachhaltigkeit zu tun? Alexander von Humboldt (1769–1859) revolutionierte die Naturauffassung, indem er sie wissenschaftlich als vernetztes lebendiges Netz ansah und inspirierte damit unzählige Wissenschaftler, Umweltschützer, Schriftsteller und Künstler gleichermaßen. Zum 250. Jubiläum von Humboldts Geburt brauchen wir heute mehr denn je eine globale Perspektive und die Einsicht, dass alle Dinge miteinander verbunden sind und Schaden an einem Ort immer Auswirkungen auf das Ganze bedeutet. Humboldt hatte Respekt vor der Natur, vor den darin enthaltenen Wundern, aber auch vor dem System, mit dem wir selbst untrennbar verbunden sind.
In einer Zeit, in der Experten versuchen, die globalen Folgen des Klimawandels zu verstehen und vorherzusagen, ist Humboldts interdisziplinärer Ansatz für Wissenschaft und Natur aktueller denn je. Er lehnte es ab, an eine Disziplin gebunden zu sein und bestand darauf, dass alles zusammenhängt – Menschen, Rodungen, Pflanzen, Ozeane, Artenvielfalt, atmosphärische Veränderungen, Temperatur und so weiter. Humboldt verstand die Natur als globale Kraft. Immer wieder untersuchte er die Zusammenhänge zwischen Natur und Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft und betrachtete die Welt aus kosmopolitischer Sicht in ihrer Gesamtheit. Wer die Natur als Netz wahrnimmt, versteht auch ihre Verletzlichkeit besser. Alles hängt zusammen. Wird ein Faden gezogen, kann sich der ganze Teppich auflösen.
Das Science Film Festival 2019 zeigt die Relevanz dieses komplexen Ansatzes für das 21. Jahrhundert auf. Die Vorführungen richten sich insbesondere an Studierende und junge Menschen, um deren Bewusstsein für Umweltthemen, Klimawandel und Nachhaltigkeit zu schärfen.