Schweiz, Drama, 2022, 93’
Unrueh
Eine andere Zeit ist möglich! Zumindest war dies zu Beginn der industriellen Uhrenherstellung um 1877 der Fall, als Behörden, Fabrikanten und Uhrenmodelle noch mit je eigenen Zeiteinteilungen operierten, samt damit verbundener Zeitpläne, Werte und Weltbilder. In dieser proto-tayloristischen Gesellschaft, in der Beamte und Gendarmen über die richtige Uhrzeit wachen und dem Produktionsbetrieb und der Gemeinschaft den Takt vorgeben, gründen Arbeiter eine anarchische Gewerkschaft mit Verbindung zur internationalen Arbeiterbewegung. Dort begegnen sich Josephine, die über die Montage der Unruh, des Herzstücks der mechanischen Uhr, wacht, und der russische Kartograf Pyotr Kropotkin, der gerade im Jura weilt. Inspiriert von anarchistischen Ideen fordern sie die Befreiung der Zeit, setzen Solidarität und Pazifismus gegen Marktgesetze und Nationalismus.
Der verspielte, meditative Film mit einer besonderen Bildwelt gewann 2022 den Preis für die „Beste Regie“ in der Sektion „Begegnungen“ der Berlinale, die innovative Leistungen auszeichnet.
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Vorführungen:
Budapest, Müvész mozi: 10.10., 18:00 Uhr und 14.10., 20:00 Uhr
Regie: Cyril Schäublin
Drehbuch: Cyril Schäublin
Kamera: Silvan Hillmann
Darstellende: Clara Gostynski, Alexei Evstratov, Monika Stalder, Hélio Thiémard, Li Tavor, Valentin Merz
Auf Schweizerdeutsch, Französisch, Russisch, mit ungarischen UT