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Filmkatalog

Über den Filmkatalog

Bildausschnitt: beleuchteter, festlicher, vertäfelter Filmvorführraum

David Nawrath
Atlas

  • Produktionsjahr 2017
  • Farbe / LängeN/A / 100 Min.
  • IN-Nummer IN 4469

Zusammen mit seinem Speditionstrupp soll der Möbelpacker Walter, ein in die Jahre gekommener ehemaliger Gewichtheber, eine Wohnung zwangsräumen. Als sich die Tür des Altbaus öffnet, glaubt er in dem jungen Familienvater seinen Sohn zu erkennen, den er vor Jahren im Stich gelassen hat. Es beginnt eine vorsichtige Annäherung und ein folgenreicher Versuch, die junge Familie aus der Gefahr zu retten.


Der 60-jährige Walter ist Möbelpacker für Zwangsräumungen. Er ist der treueste Schlepper, den Walters Chef Roland Grone in seiner Spedition hat. Walter ignoriert die Schmerzen, die ihm der Knochenjob bereitet, ebenso wie das Leid der Menschen, in deren Privatsphäre er täglich eindringt. Grone plant mit Hilfe des zwielichtigen Familienklans der Afsaris ein riskantes Immobiliengeschäft. Walters Freund, der Gerichtsvollzieher Alfred, weiß, wie das geht: Die Afsaris, zu denen auch der neue Kollege Moussa gehört , geben Grone ihr Geld, er kauft billig Häuser, entmietet sie – auch mit Gewalt –, um sie für ein Vielfaches wieder zu verkaufen und verhilft den Afsaris so dazu, schmutziges Geld zu waschen. Nur: Ein letzter Mieter weigert sich auszuziehen. Walter glaubt in dem jungen Mann seinen Sohn Jan wiederzuerkennen, den er vor Jahrzehnten im Stich gelassen und seitdem nie wieder gesehen hat. Ohne sich ihm zu offenbaren, nähert sich Walter Jan und dessen Familie behutsam an. Als ihm klar wird, wie unberechenbar die Männer sind, auf die sich Grone eingelassen hat, gerät Walter zunehmend unter Druck. Als er dann bei einem Streit mit Moussa diesen kurzerhand tötet und dessen Leiche verschwinden läßt, hat er schneller als gedacht dessen Familie gegen sich.

ATLAS ist der erste abendfüllende Spielfilm des 1980 in Berlin geborenen Regisseurs nach mehreren Kurzfilmen und dem langen Dokumentarfilm MOHARRAM (2005), der sein Regiestudium an der dffb absolvierte.

Der Film hatte seine Weltpremiere 2018 bei den Hofer Filmtagen. Im internationalen Wettbewerb des Filmfestivals Turin 2018 gewann ATLAS den Preis der Fondazione Sandretto Re Rebaudengo und Rainer Bock ex aequo den Preis als bester Hauptdarsteller. Bereits 2015 gewann ATLAS den Emder Drehbuchpreis.

Prädikat

„Der Debütfilm von David Nawrath, der zusammen mit Paul Salisbury das Drehbuch geschrieben hat, ist dramaturgisch klug gebaut und handwerklich gut umgesetzt. Der Film entwickelt eine große emotionale Wucht und wirft einen genauen Blick auf ein Milieu, das nicht oft erzählt wird. Das symbolträchtige Bild des „Atlas“ wird gleich zu Beginn eingeführt, wenn sich Walter einen Schrank auf den Rücken bindet und damit mühsam die Treppen hinabsteigt – er trägt die Last der Welt. Der Film, der sich vom Drama zum Thriller entwickelt, erzählt viel über Bilder und Blicke. Nichts geschieht ohne Grund, wobei keine Wendung konstruiert wirkt. Die Figuren sind bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt, allen voran Rainer Bock als Walter und Thorsten Merten in der ambivalenten Figur des Gerichtsvollziehers. Kamera, Ausstattung, Schnitt, Ton und Musik harmonieren hervorragend miteinander in diesem sehenswerten Männerdrama.“
(Aus dem Gutachten der Filmbewertungsstelle (FBW) zur Verleihung des Prädikats Besonders wertvoll)

Pressestimmen

Es ist vielleicht die Rolle seines Lebens für den fabelhaften Rainer Bock, und David Nawraths Debüt spielt alle Stärken voll aus, die ein geförderter Film haben kann: eine kohärente Geschichte, ein dichtes Stimmungsgemälde, exzellente Darsteller.“
(Die Welt)

„Fesselnd gelingt dem Spielfilm-Debütanten David Nawrath das Paradox, sich einen undurchschaubaren Charakter aufs Genaueste anzuschauen: Ein Mann mit verheimlichter Vergangenheit bekommt die Chance, einmal ein "guter Mensch" zu sein - indem er etwas Böses tut. Walter mag maulfaul bis zur Stummheit scheinen; doch Rainer Bock, der ihm, mit einem Gesicht wie eine Landkarte, einsame Größe verleiht, zelebriert ein Schweigen, das in den Ohren dröhnt.“
(Frankenpost)

„Zuweilen kommt der Film eine Spur zu mystifiziert daher. Walters Stoizismus etwa scheint nicht von dieser Welt und seine Resistenz gegen weltlichen Schmerz und Verletzungen, die jeden Normalsterblichen aus den Socken hauen würden, unglaubwürdig. Weniger wäre manchmal mehr gewesen, ebenso bei der Figur des Moussa (Roman Kanonik), der als überhöhter, eindimensionaler Antagonist herhalten muss. Originell ist »Atlas« als symbolträchtige Erzählung über den »kleinen Mann« und die virulente Mietproblematik dennoch. Mit Rainer Bock hat Nawrath überdies einen Schauspieler an Bord, der – und diese Metapher muss jetzt einfach sein – den Film problemlos auf seinen Schultern trägt.“
(epd Film)


18.04.2019

Produktionsland
Deutschland (DE)
Produktionszeitraum
2017
Produktionsjahr
2017
Bildformat
1:1,85
In Koproduktion mit
Westdeutscher Rundfunk (WDR)/Arte (Köln)

Länge
Langfilm (ab 61 Min.)
Gattung
Spielfilm
Genre
Thriller, Drama
Thema
Gewalt, Beziehung / Familie

Rechteumfang
Nichtexklusive nichtkommerzielle öffentliche Aufführung (nonexclusive, noncommercial public screening),Keine TV-Rechte (no TV rights)
Lizenzdauer bis
28.02.2026
Permanente Sperrgebiete
Deutschland (DE), Österreich (AT), Schweiz (CH)

Verfügbare Medien
DCP, Blu-ray Disc, DVD
Originalfassung
Deutsch (de)

DCP

Untertitel
Deutsch Voll UT, Englisch (en), Französisch (fr), Spanisch (Lateinamerika), Portugiesisch (Brasilien), Chinesisch (zh), Russisch (ru), Arabisch (ar), Litauisch (lt), Thailändisch (th)

Blu-ray Disc

Untertitel
Deutsch Voll UT, Englisch (en), Französisch (fr), Spanisch (Lateinamerika), Portugiesisch (Brasilien), Chinesisch (zh), Russisch (ru), Arabisch (ar), Litauisch (lt), Thailändisch (th)

DVD

Untertitel
Deutsch Voll UT, Englisch (en), Französisch (fr), Spanisch (Lateinamerika), Portugiesisch (Brasilien), Chinesisch (zh), Russisch (ru), Arabisch (ar), Litauisch (lt), Thailändisch (th)