Ecocentric Transitions, Sungai Buloh, Malaysia
Freiheit für einen kleinen Gibbon
Das Bilderbuch "Ebony streckt ihre Zunge heraus" erzählt die Geschichte eines kleinen Gibbons, der aus der Gefangenschaft befreit und wieder an das Leben in der Wildnis herangeführt wird. Mit diesem Kinderbuch thematisiert die Organisation Ecocentric Transitions die Problematik des Wildtierhandels und sensibilisiert für die Bedeutung eines Rehabilitationstrainings für Tiere und dem Erhalt der malaysischen Wälder.
Von Nisha, Ecocentric Transitions
"Ebony streckt ihre Zunge heraus" ist ein illustriertes Kinderbuch über einen jungen Gibbon, der dem Handel mit Wildtieren zum Opfer fällt. Das Buch gibt uns einen Einblick in Ebonys Reise aus dem malaysischen Tropenwald, wo sie mit ihrer Familie in den Baumwipfeln lebte, bis sie unter gefährlichen Bedingungen als Haustier verkauft wurde. Wir erhalten einen Einblick in Ebonys Leben als Haustier, länger als ein Jahr allein eingesperrt, bevor sie gerettet wurde.
Wir verfolgen Ebonys Aufenthalt im Rehabilitationszentrum, wo sie wichtige Fähigkeiten für das Leben im Urwald entwickelt: Sie erklettert Baumkronen hoch, ernährt sich vom Waldfutter, entwickelt ihre Instinkte, um Probleme zu lösen, singt Gibbon-Lieder und findet eine passende Spielgefährtin, die ihre Ersatzschwester und ihre Pflegepatin wird. Die Geschichte erzählt von der wichtigen Arbeit, die das Gibbon-Rehabilitationsprojekt (GReP) der Gibbon Conservation Society (GCS) seit 2015 leistet, um unter ihrer Obhut Gibbons zu unterstützen, damit sie alle Schritte und Kriterien der International Union for Conservation of Nature (IUCN) für eine sanfte Auswilderung erfüllen können..
Die Wirklichkeit hinter Ebonys Geschichte
Auf den vielfältigen Wegen, wildlebende Gibbons in Malaysia zu schützen, hat sich die Gibbon Protection Society der Rettung von Gibbons aus dem Tierhandel verschrieben. Ganze Gibbon-Familien werden von Wilderern getötet, um Gibbon-Babys zu erbeuten. Dieses Trauma, das den jungen Gibbons zugefügt wird, verstärkt sich in ihrem Dasein als Haustiere. Werden sie wiedergefunden, sind einige von ihnen schwer misshandelt worden oder haben sich über einen langen Zeitraum selbst verletzt und selbst geschadet. Die körperlichen Wunden heilen zwar bei guter Pflege, doch die psychischen und sozialen Traumata bleiben lebenslang bestehen.
In dem von der IUCN akkreditierten GCS-Rehabilitationszentrum GReP werden die Gibbons angehalten, viele Verhaltensweisen, die sie als Haustiere gelernt haben, wieder zu verlernen: z.B. menschliches Essen zu essen, Zeit auf dem Boden zu verbringen oder - wie in einigen Fällen - Kleidung zu tragen.
Die Rehabilitation zielt darauf ab, die Gibbons auf ein Leben in freier Wildbahn vorzubereiten. Dazu gehört das Erlernen von Nahrungssuche, von Sozialverhalten - von der Fellpflege bis zum Singen -, von Problemlösungsstrategien und von körperlichen Gesundheitspraktiken. Der Rehabilitationsprozess kann viele Jahre dauern und sich möglicherweise über ein Jahrzehnt erstrecken, bis jeder einzelne Gibbon die Kriterien für seine Freilassung erfüllt.
Die Arbeit von Ecocentric Transistions und die Motivation für das Buchprojekt
Wir von Ecocentric haben uns im Rahmen der Umwelterziehung sehr engagiert und mit vielen Naturschutzgruppen und Tierforschern zusammengearbeitet. Wir glauben, dass es viele Möglichkeiten gibt, die Arbeit von Experten vor Ort durch Wissenschaftskommunikation und Social Marketing zu verstärken.
Dieses Projekt ist ein Symbol für unser Engagement, das Bewusstsein für die Auswirkungen der Urwaldabholzung und des Handels mit Wildtieren zu schärfen und gegen die Gesetze zu protestieren, in denen Rehabilitationszentren auf der malaysischen Halbinsel nicht anerkannt sind. Wir hoffen, dass wir durch diese Arbeit die Rehabilitation von Wildtieren unterstützen und das Wachstum des Berufsstandes des Wildlife Rehabilitators fördern können.
"Diese Reise war eine Achterbahnfahrt aus Optimismus, Wut, Frustration und Dankbarkeit - dadurch habe ich mehr über die Menschen gelernt als über Gibbons."
Nisha, Ecocentric Transistions, Malaysia
Dank der Förderung durch den Internationalen Hilfsfonds konnten die Personal- Redaktions- und Publikationskosten für die Produktion des Buches abdeckt werden. Ohne diese Unterstützung hätte alles viel länger gedauert oder hätte im schlimmsten Fall nie zu Ende gebracht werden können.
Der Fonds ermöglicht uns, die Rehabilitierung von Wildtieren und die dunklen Machenschaften des Wildtierhandels unter jungen Malaysiern zu verbreiten. Darüber hinaus hat uns das Buchprojekt mit vielen verschiedenen kreativen Menschen in Verbindung gebracht, die ihre Fähigkeiten und Einsichten mit uns teilten, um uns die Möglichkeit zu geben, durch Schreiben, Bildmaterial und den Einsatz von Medien etwas zu kommunizieren, was für uns, was für alle von Bedeutung ist. In einer nächsten Phase wollen wir durch Lesungen und Interviews Diskussionen und mehr Engagement fördern. Unser langfristiges Ziel ist es, das professionelle Herangehen in der Rehabilitation und der Pflege von Wildtieren zu verbessern.
Wir hoffen, dass die jungen Menschen, die das Buch über Ebonys Leben lesen, eine tiefe Verbindung zur Tierwelt und den Wäldern entwickeln und ihre Einstellung zu wilden Tieren als Haustiere ändern.
Nisha ist Mitbegründerin von Ecocentric Transitions und Autorin von "Laila streckt ihreZunge heraus". Sie arbeitet als Nachhaltigkeitsmoderatorin und konzentriert sich in ihrer Arbeit auf das Kuratieren von Inhalten, die Programmierung von Aktivierungsmaßnahmen rund um Umweltbewusstsein und Verhaltensänderung für junge Menschen. Inspiriert von Menschen, Gamification, Wissenschaftskommunikation und der Liebe zur Tierwelt sucht sie aktiv nach Projekten, die bahnbrechende Innovationen für den gemeinschaftlichenNaturschutz bringen.
Arvin ist der Illustrator von "Ebony streckt ihre Zunge heraus". Er studiert im 4. Jahr Veterinärmedizin an der Universität Putra Malaysia und interessiert sich leidenschaftlich für Tiere und das Zeichnen. Inspiriert von digitaler Kunst und der unmittelbaren Umsetzung seiner Gedanken in farbige Bilder, hat er sein Hobby erweitert und zeichnet Gibbon-Bilder für Spendenaktionen und für socia media Kanäle.