OFF-Biennale Budapest
Ungarn

OFF-Biennale Budapest vertreten durch Hajnalka Somogyi und Nikolett Erőss © Maik Schuck

Biografie

OFF-Biennale, in Weimar vertreten durch Hajnalka Somogyi und Nikolett Erőss (Ungarn)
Die OFF-Biennale startete 2014 als „Garagen-Biennale“, um eine Plattform für Kunstschaffende im Austausch mit der Zivilgesellschaft zu schaffen. Bereits in ihrem ersten Jahr zog die Kunstschau viel internationale Aufmerksamkeit auf sich. Mit bislang drei Ausgaben (2015, 2017 und 2021) hat sie sich mittlerweile zu einer international stark beachteten Veranstaltung entwickelt. Das Kollektiv hinter der OFF-Biennale besteht aus insgesamt sechs Kuratorinnen: Nikolett Erőss, Eszter Lázár, Hajnalka Somogyi, Eszter Szakács, Borbála Szalai und Katalin Székely.

Nikolett Erőss, Leiterin und Co-Kuratorin der OFF-Biennale, arbeitet als Kuratorin sowie Herausgeberin und leitet die städtische Budapest Gallery. Davor war sie Co-Kuratorin der C3 Gallery, koordinierte Medienkunstprojekte bei der C3 Cultural and Communication Centre Foundation, war Direktorin der Trafó Galerie und Kuratorin am Ludwig Museum in Budapest. Hajnalka Somogyi ist Initiatorin, Leiterin und Co-Kuratorin der OFF-Biennale. Sie absolvierte 2009 einen Masterstudiengang am Bard College, New York, arbeitete unter anderem als Kuratorin am Budapester Ludwig-Museum, gründete die unabhängigen Kunstinitiativen Dinamo und Impex und lehrt derzeit als Professorin an der Metropolitan University Budapest. Als erste Ungarin wurde sie 2020 unter die „Power 100 – die einflussreichsten Personen in der zeitgenössischen Kunstwelt“ des Kunstmagazins ArtReview gewählt.

Begründung der Preisvergabe

Die OFF-Biennale ist die größte Veranstaltung für zeitgenössische Kunst in Ungarn. Das sechsköpfige Kuratorinnenkollektiv, das ausschließlich aus Frauen besteht, bringt zeitgenössische Kunst mit der Zivilgesellschaft zusammen und initiiert einen öffentlichen Diskurs über aktuelle gesellschaftspolitische und ökologische Themen. Im Fokus stehen Themen wie die Klimakrise, die Situation der Minderheiten in Ungarn und die Kraft des kollektiven Handelns. Dabei laden die Kuratorinnen nicht nur zentrale Positionen unter anderem aus Deutschland in die ungarische Debatte ein, sondern machen ungarische und osteuropäische Perspektiven auch in Deutschland und darüber hinaus zugänglich, wie zuletzt bei der documenta fifteen. Die OFF-Biennale stärkt mit ihren Aktivitäten insbesondere die unabhängige Kunstszene in Ungarn. Sie hält bewusst Distanz zu einer nationalstaatlichen Kulturpolitik und arbeitet daher ohne staatliche Fördermittel und ohne Partnerschaften mit staatlichen Kunstinstitutionen. Dies betrachtet die OFF-Biennale als ein starkes politisches Statement und zugleich als praktische Grundlage für den Schutz der Freiheit des künstlerischen Ausdrucks und der beruflichen Integrität ihrer Programme.


 

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