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Online-Konferenz „Eine verlorene Generation 2.0?“
Starthilfe für die Jugend

Der Jugend eine Brücke bauen: Online-Konferenz „Eine verlorene Generation 2.0?“
Der Jugend eine Brücke bauen: Online-Konferenz „Eine verlorene Generation 2.0?“ | Foto (Ausschnitt): European Youth Forum

Wird die Jugendarbeitslosigkeit in Europa durch die Corona-Krise stark ansteigen? Wie kann die Europäische Union dies verhindern? Diesen Fragen ging die Online-Konferenz „Eine verlorene Generation 2.0?“ von StartNet Europe, der gewerkschaftlichen Jugendorganisation CESI Youth und dem Europäischen Jugendforum am 7. Juli nach.

Von Tanya Wittal-Düerkop und Benjamin Panten

Steigende Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union, erhöhtes Armutsrisiko für Kinder und Jugendliche, weniger Bildungschancen – das ist für die kommenden Jahre zu befürchten. Das Projekt StartNet des Goethe-Instituts und der Stiftung Mercator organisierte daher in Kooperation mit der Jugendabteilung des Europäischen Verbandes unabhängiger Gewerkschaften, CESI Youth, und dem Europäischen Jugendforum am 7. Juli eine Online-Konferenz unter dem Motto „Verlorene Generation 2.0?“. Junge Menschen aus ganz Europa diskutierten Zukunftsfragen zu ihren Chancen in der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt mit Expert*innen und politischen Entscheidungsträger*innen aus den europäischen Institutionen.

Im Zentrum stand die Frage, ob die erweiterte EU-Jugendgarantie eine angemessene Reaktion auf die Herausforderungen junger Europäer*innen in der Berufseinstiegsphase sei. Die Jugendgarantie ist die Zusage aller EU-Mitgliedstaaten, zu gewährleisten, dass alle jungen Menschen unter 25 Jahren innerhalb von vier Monaten, nachdem sie arbeitslos geworden sind oder ihre Ausbildung abgeschlossen haben, ein hochwertiges Angebot für eine Beschäftigung, eine Weiterbildungsmaßnahme, einen Ausbildungsplatz oder ein Praktikum erhalten.

Eine gleichberechtigte Teilnahme am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt

Jan Wilker, dem Projektleiter von StartNet Europe, liegt besonders am Herzen, dass „benachteiligte Jugendliche und jene aus strukturschwächeren Regionen Perspektiven erhalten und als aktive Gestalter*innen gleichberechtigt am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt teilnehmen können.“ Der EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, Nicolas Schmit, betonte in seiner Eröffnungsansprache: „Jetzt müssen wir notwendige Reformen angehen, wir müssen junge Menschen unterstützen. Das sind wir den Millionen von Hochschulabsolventen und den Berufseinsteigern schuldig. Unsere Jugend verdient die bestmöglichen Chancen, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen.“

Ziel der Konferenz: Bessere Chancen für Jugendliche in der Bildung und am Arbeitsmarkt. Ziel der Konferenz: Bessere Chancen für Jugendliche in der Bildung und am Arbeitsmarkt. | Foto (Ausschnitt): Tanya Wittal-Düerkop

Den Kreislauf von befristeten Zeitverträgen durchbrechen

Auch Kira Marie Peter-Hansen, als Teil der Grünen-EFA-Fraktion Mitglied des Europäischen Parlaments und mit 22 Jahren die jüngste jemals ins Europäische Parlament gewählte Abgeordnete, plädierte für eine Ausweitung der Europäischen Jugendgarantie, um einen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit in der EU zu vermeiden. Gerade ihre Generation stehe in akuter Gefahr, vom Arbeitsmarkt abgekoppelt zu werden. CESI-Jugendvertreter Matthäus Fandrejewski betonte, die aktuellen Initiativen der Europäischen Kommission zur Unterstützung der Jugendbeschäftigung seien gut, aber nicht ausreichend. Eine steigende Jugendarbeitslosigkeit sei am besten durch einen gelungenen Übergang von der Bildung in den Beruf zu verhindern. Man begrüße daher die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Erneuerung der europäischen Jugendgarantie und hoffe auf eine angemessene Budgetierung im nächsten siebenjährigen Finanzrahmen sowie auf Mittel aus dem EU-Wiederaufbauplan. Frédéric Piccavet, Vorstandsmitglied des Europäischen Jugendforums, fügte hinzu: „Junge Menschen stecken oft in einem Kreislauf von befristeten Zeitverträgen fest. Rasches Handeln ist notwendig, um unsere nächste Generation zu unterstützen, wo und wie wir nur können, und Chancengleichheit für alle zu garantieren.“

Die Erfahrungen aus dem StartNet-Projekt und dieser Konferenz zeigen: Nur wenn alle Akteur*innen, also Schulen, Unternehmen, Lehrkräfte, Eltern, Jugendorganisationen und Gewerkschaften, gemeinsam und präventiv mit den politischen Entscheidungsträger*innen vor Ort, regional, national wie auch auf der EU-Ebene agieren, kann es gelingen, allen Jugendlichen eine Brücke in den Arbeitsmarkt und in eine gute Zukunft zu bauen.

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