das goethe 2/2020
Das Recht auf Kälte
Die zehnte Ausgabe von „das goethe“ widmet sich den Auswirkungen des Klimawandels im hohen Norden wie im globalen Süden. Im arktischen Raum zeigt die Erderwärmung besonders gravierende Auswirkungen, die zu einer konkreten Bedrohung der Rechte und Traditionen der Sámi anwachsen. Die Bilder des indischen Fotografen Arko Datto geben dem Schwerpunktthema eine weitere, nicht weniger verstörende Perspektive: In seinem Projekt „Shunyo Raja. Kings of a Bereft Land“ dokumentiert er die verheerenden Umweltveränderungen, denen die Menschen im Ganges-Delta ausgesetzt sind. Dattos Projekt wurde durch das Goethe-Institut und den Prince Claus Fund gefördert. Es ist Teil der multimedialen Online-Ausstellung „Take Me to the River“ (takemetotheriver.net). Was Sie in „das goethe“ erwartet:
Die Dringlichkeit aller Dinge
von Aka Niviâna Mørch PedersenAlleine scheint man machtlos. Doch die jungen Aktivist*innen, die sich für den Klimaschutz oder gegen Rassismus engagieren, zeigen, dass auch kleine Gruppen groß werden können.
„Natürlich ist die Pandemie furchtbar, aber ich denke, sie hat uns die Dringlichkeit aller Dinge vor Augen gehalten. Gemeint ist damit: Wir können mit der Lösung der Probleme nicht länger warten. Von den rassistisch begründeten Ungerechtigkeiten über die Ungleichheit zwischen Arm und Reich, die ungleichen Bildungschancen, die noch immer präsenten kolonialen Strukturen bis hin zu den ungleichen Gesundheitssystemen – das sind neben dem Klimawandel und seinen vielfältigen Folgen nur einige wenige von vielen existenziellen Herausforderungen: Wir. Müssen. Jetzt. Handeln.“
Keine Spuren hinterlassen
von Susanne HættaNicht mehr ernten als benötigt wird – das ist das Grundverständnis der Sámi. Kann es in einer kapitalistischen Gesellschaft überdauern, in der die Natur immer weiter ausgebeutet wird?
Die Natur vertraut uns nicht mehr
von Wjatscheslaw SchadrinIn Sibirien sind die Folgen des Klimawandels besonders drastisch. Für die indigenen Völker sind die Folgen schwindender Weidegründe, auftauender Böden und zunehmender Wetterextreme eine existenzielle Bedrohung.
Wissenschaft und Tradition – Kein Widerspruch
von Tero MustonenBeim Schutz der Umwelt können wir von denen lernen, die seit jeher im Einklang mit der Natur leben. Ein Beispiel aus Finnland zeigt, wie das funktionieren kann.