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Virtuelles Festival „Deutschland-Express“
Virtueller Schienenersatzverkehr

Virtuelle Vernissage der russischen Künstlerin Ustina Yakovleva gemeinsam mit den deutschen Künstlern Various & Gould im Rahmen des Festivals „Deutschland-Express“
Illustration (Ausschnitt): © Goethe-Institut hb

Der vom Goethe-Institut Moskau organisierte „Deutschland-Express“ reiste sechs Wochen lang in Form eines Onlinefestivals. Er stand im Dienst eines russisch-deutschen Austauschs in Zeiten der Pandemie.

Von Tatjana Brode

„Aus Sicht des Goethe-Instituts ist es nicht die Frage Ob, sondern vielmehr die Frage Wann wir mit diesen digitalen Kulturräumen vertraut werden. Künstler*innen und Kultur­schaffende werden hierbei eine wichtige Rolle spielen, denn sie werden diese Kultur­räume in der Zukunft gestalten“, sagt Johannes Ebert, General­sekretär des Goethe-Instituts, in seiner Ansprache im virtuellen „Deutschland-Express“. Er spricht in Gestalt eines Avatars in einer virtuellen Ausstellung im 3D-Raum auf der Plattform Mozilla Hubs. Etwas ungewohnt, aber in Zeiten der Pandemie entwickeln sich digitale Kulturtechniken rasant weiter.

Seit dem 18. Mai 2021 hat das virtuelle Festival „Deutschland Express“ im Rahmen des Deutschlandjahres in Russland 48 Veranstaltungen über verschiedene Plattformen ausgestrahlt: Streams über Social-Media-Kanäle und die Website, Live-Veranstaltungen und Begegnungen im 3D-Zug. Vor allem ging es darum, Menschen aus beiden Ländern in einen Dialog zu bringen und das Miteinander zu fördern. „Mit dem virtuellen Festival haben wir trotz der nicht einfachen Pandemie-Situation die Vernetzung von Menschen aus Russland und Deutschland intensivieren können“, sagt Dr. Heike Uhlig, Leiterin des Goethe-Instituts Moskau. „Wir freuen uns vor allem über das Interesse und die Lust am Austausch des russischen Publikums, das mit uns diese Reise in verschiedene digitale Formate unternommen hat.“

Tausende Mitreisende in sechs Wochen

Das Team am Goethe-Institut Moskau und die Agentur Playersjourney kombinierten die interessantesten digitalen Formate, die die beschleunigte Digitalisierung während der Corona-Pandemie hervorgebracht hat. Zum Festival-Programm gehörten Sketchnote-Workshops, Schnupperstunden für Deutschlerner*innen, Poetry-Slams, Theater­auf­führungen und ein DJ-Set im Radio. Drei Ausstellungen in der 3D-Umgebung zeigen jeweils Werke von Künstler*innen aus beiden Ländern, die visuelle Verbindungs­linien aufweisen. Jede dieser Ausstellungen startete mit einer virtuellen Vernissage, bei der die Gäste direkt miteinander und mit den Künstler*innen sprechen konnten – als Avatare. In Gesprächsrunden kamen deutsche und russische Literat*innen, Expert*innen und Kultur­schaffende zusammen, die auf Fragen und Kommentare des Publikums reagierten.

Mehr als 5.000 Besucher*innen haben die Waggons des virtuellen „Deutschland-Express“ besucht. Die Beiträge sind in der Mediathek abrufbar. Das Projekt geht im Übrigen auf eine Idee von Staatsministerin Michelle Müntefering zurück, die sie vor der Pandemie für das Deutschlandjahr in Russland entwickelte: Ein Zug voller deutscher Kulturschaffender und Expert*innen sollte mit vielen Stationen durch Russland reisen. Stattdessen begegneten sie ihrem Publikum in den digitalen Weiten des Internets.

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