Johannes Ebert im Interview
„Europa ist unsere Grundlage“
Dekolonialisierung, Nachhaltigkeit und Europa in Zeiten des Populismus. Um den Austausch zu diesen und weiteren Themen zu ermöglichen, stärkt das Goethe-Institut sein Netzwerk. Generalsekretär Johannes Ebert berichtet anlässlich der Jahrespressekonferenz des Goethe-Instituts im Interview, welche Schwerpunkte das Goethe-Institut in seiner internationalen Kultur- und Spracharbeit 2020 setzt.
Der Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert führte auf der Jahrespressekonferenz aus: „Mit dem Mittelaufwuchs aus der Bereinigungssitzung des Deutschen Bundestages von über zehn Millionen Euro können wir unser Netzwerk an kulturpolitisch wichtigen Stellen stärken und die europäische Zusammenarbeit weiter vorantreiben. Im nächsten Jahr werden wir etwa zusammen mit der französischen Seite die ersten zwei deutsch-französischen Kulturinstitute in Rio de Janeiro und Palermo eröffnen. Im Irak bereiten wir derzeit ebenfalls eine deutsch-französische Zusammenarbeit vor. Mit der Unterstützung aus öffentlichen Mitteln können wir auch die Goethe-Zentren in Baku und Eriwan fortführen, die für einen dauerhaften Betrieb als Goethe-Institut vorbereitet werden. Wir freuen uns sehr über den großen Erfolg des Deutschlandjahres ‚Wunderbar Together‘ in den USA und werden die ‚Goethe Pop Ups‘, die aus diesem Anlass in Houston, Kansas City und Seattle aufgebaut wurden, für ein weiteres Jahr fortsetzen. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit dieser übergreifenden transatlantischen Begegnungs-Initiative.“
„Unsere Räume vor Ort sind Freiräume, sind Lernräume, sind wichtige Begegnungsstätten.“
Johannes Ebert sprach außerdem über die Arbeit des Goethe-Instituts für und zu Europa: „Europa ist unsere Grundlage, die europäische Zusammenarbeit stärkt uns angesichts globaler Herausforderungen. Die europäische Integration voranzutreiben, ist ein wichtiges Ziel des Goethe-Instituts. Mit dem Projekt ‚Generation A = Algorithmus‘ werden die Goethe-Institute in Europa sich beispielsweise mit der Bedeutung von Künstlicher Intelligenz für Ethik, Arbeit, Kreativität und Klimawandel befassen."
Generalsekretär Ebert sagte weiter: „Die Themen Ökologie, Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit sind wichtige Themen für das Goethe-Institut. Denn hier entscheidet sich das Schicksal der Menschheit. Kultur und Bildung können einen wichtigen Beitrag zur Bewusstmachung und Information leisten. In diesem Jahr freue ich mich besonders, dass das Goethe-Institut seine Kooperation mit dem niederländischen Prince Claus Fund in diesem Bereich verstetigt hat.“