Eröffnungszeremonie und Übergabe der Objektliste in Bildern
Mehr Transparenz in der Debatte um koloniale Sammlungen
Am 17. Mai 2022 übergab das Goethe-Institut Angola in einem Festakt die Übersetzung der kompletten, mehrbändigen Objektliste der Angola-Sammlung des Ethnologischen Museums Berlin dem angolanischen Kulturministerium. Damit wollen die Partner zu mehr Transparenz in der Debatte um Sammlungen aus kolonialen Kontexten beitragen.
Außerdem wurde die Abteilung für präventive Konservierung und Restaurierung am Museu Nacional de Antropologia eröffnet. Sie ist Teil der umfassenden und längerfristig angelegten Zusammenarbeit, die die Direktion der staatlichen Museen Angolas, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und das Goethe-Institut Angola im Dezember 2018 miteinander vereinbart haben.Über zehn Monate hinweg und unter Leitung eines brasilianischen Restaurators nehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener angolanischer Museen, des Nationalarchivs und des angolanischen Instituts zum Erhalt des kulturellen Erbes an einer Schulung im Bereich Konservierung und Restaurierung teil.
Höhepunkt des Festaktes war der letzte Pinselstrich, mit dem der angolanischen Vizepräsident Bornito de Sousa Baltazar Diogo die erfolgreiche Konservierung der ersten Gruppe von gefährdeten Sammlungsobjekten aus Luanda symbolisch vollendet hat.
Mit über 6.000 Objekten gilt die Sammlung des Museu Nacional de Antropologia (MNA) in Luanda als umfassendste Angola-Sammlung der Welt. Ihre Geschichte ist eng verbunden mit der angolanischen Sammlung des Ethnologischen Museums in Berlin. Beide entstanden in kolonialen Kontexten.
Das Projekt beinhaltet neben der Schulung eine Residenz am Ethnologischen Museum Berlin und einen internationalen Fachworkshop in Luanda. Damit ermöglicht das Goethe-Institut mit Unterstützung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz nicht nur die erste angolanische Schulung im Bereich Restaurierung überhaupt, sondern engagiert sich auch für den Erhalt akut gefährdeter Objekte der ethnologischen Sammlungen Angolas.
Das Projekt wird aus Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert. Partner ist sind das Ethnologische Museum Berlin (SMB-PK) und das Museu Nacional de Antropologia (Luanda).