Mit diesem Projekt lädt das Goethe-Institut Buenos Aires die argentinische Journalistin in Deutschland und die deutsche Journalistin in Argentinien dazu ein, Perspektiven zu den möglichen Folgen und bleibenden Impressionen nach diesem einzigartigen Ereignis der globalen Pandemie auszutauschen.
Was erschien ihnen besonders bemerkenswert im Hinblick auf den Umgang mit Covid-19 in ihrer Wahlheimat? Was wäre für sie anders, wenn sie diese Zeit in ihrem Herkunftsland verbracht hätten? Und inwiefern kann diese Erfahrung Auswirkungen auf ihre jeweilige Beziehung zu Deutschland und Argentinien haben?
Drazer und Eglau haben Überlegungen ausgetauscht und Auskunft zu einer Reihe an Fragen gegeben, die wöchentlich hier und in den sozialen Netzwerken des Goethe-Instituts Buenos Aires veröffentlicht wurden. Am 12. Juni um 15 Uhr trafen sich die beiden Journalistinnen zu einem Online-Gespräch, das live auf dem YouTube-Kanal des Goethe-Instituts Argentinien übertragen wurde.
1 - Wie fühlt es sich an, eine Pandemie in einem anderen Land als dem eigenen zu erleben? Was wäre für Sie anders, wenn Sie diese Zeit in Ihrem Heimatland verbrächten?
2 - Welche Besonderheiten in Bezug auf den Alltag in Zeiten der Pandemie sind Ihnen in dem Land, in dem Sie leben, in diesen Tagen besonders aufgefallen?
3 - Wie beurteilen Sie den Umgang der Gesellschaft mit dem Coronavirus in dem Land, in dem Sie leben?
4 - Glauben Sie, dass sich Ihre Beziehungen zu dem Land, in dem Sie leben, oder vielleicht sogar zu Ihrem Heimatland durch diese Pandemie verändern oder sich verändern könnten?
5 - Inwiefern könnte sich Ihrer Ansicht nach die Rolle des Journalismus, die Art und Weise, wie er praktiziert oder reflektiert wird, in Folge dieser globalen Pandemie verändern?
Zwei Hafenstädte haben das Leben der Journalistin Victoria Eglau geprägt: Hamburg, wo sie 1970 geboren wurde, und Buenos Aires, wo sie lebt und arbeitet. In der argentinischen Hauptstadt hat sie allerdings jedoch sehr viel mehr Zeit verbracht als in der norddeutschen Metropole. Seit 2007 ist Victoria Eglau in Buenos Aires als Korrespondentin tätig - für das Deutschlandradio und andere öffentlich-rechtliche Rundfunksender, für die Jüdische Allgemeine sowie für die Medien des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat. Sie studierte Politikwissenschaften, Neuere Geschichte und Iberoromanische Philologie an der Universität Bonn - mit einem Auslandssemester in Madrid - und absolvierte ein journalistisches Volontariat beim Deutschlandradio in Köln und Berlin. Mit Stipendien der Heinz-Kühn-Stiftung und der Internationalen Journalisten-Programme (IJP) recherchierte sie mehrere Monate lang in Chile und Mexiko und hospitierte bei der Zeitung Reforma und dem Sender Radio Cooperativa. Victoria Eglau berichtet schwerpunktmäßig aus ihrer Wahlheimat Argentinien, wobei sie insbesondere politische, soziale, kulturelle, religiöse, wirtschaftliche und geschichtliche Themen behandelt. Außerdem informiert sie über Ereignisse in anderen Ländern Lateinamerikas. Im Laufe der Jahre hat sie weite Teile dieses Subkontinents bereist, der sie bis heute fasziniert und in seinen Bann zieht.
Maricel Drazer wurde in Buenos Aires geboren. Sie ist Journalistin und ausgebildete Soziologin. Sie lebt in Deutschland, wo sie als Moderatorin für den internationalen Sender Deutsche Welle tätig ist. Bei der Deutschen Welle ist sie seit fast zwanzig Jahren beschäftigt, anfangs in Buenos Aires und seit 2006 in Deutschland an den Standorten Berlin und Bonn. Derzeit moderiert sie die journalistische Sendung Enfoque Europa. Darüber hinaus ist sie Autorin von journalistischen Artikeln für den Multimediadienst in spanischer Sprache. Davor hat sie u.a. die Talkshow Cuadriga und die Wirtschaftsnachrichten des Senders moderiert. Sie verfügt über umfassende Erfahrungen in der Medienlandschaft ihres Heimatlandes. Außerdem hat sie für verschiedene internationale Medien gearbeitet, darunter Canal Caracol in Kolumbien, Telemundo in den Vereinigten Staaten, N24 in Deutschland, die Zeitung Reforma in Mexiko und Folha de São Paulo in Brasilien. Darüber hinaus hat sie journalistische Erfahrungen bei dem spanischen Fernsehsender TVE in Madrid und dem deutschen Fernsehsender ZDF gesammelt. Des Weiteren erhielt Drazer Stipendien der Heinz-Kühn-Stiftung und des IJP (Internationale Journalisten-Programme).