Ana Laura Pedraja Arévalo

Ana Laura Pedraja Foto: © Valeria Piriz Ana Laura Pedraja Arévalo (Canelones, Uruguay, 1975) ist eine afro-uruguayische Künstlerin, Antirassistin, Aktivistin, Performerin und Dichterin. Sie ist Studentin der Kunstfakultät an der Universität der Republik (UdelaR) und vertiefte ihre Kenntnisse zur Performance bei Valeria Píriz. Sie lernt am Kreativlabor Contranarrativas und am Lehrstuhl für afro-lateinamerikanische Studien. Außerdem war sie Stipendiatin der Residência Artística Virtual Compartilhada unter der Leitung von Patrizia Britos. Ihre familiären Wurzeln und die Beziehung zum Candombe, prägen ihr künstlerisch-kulturelles und politisches Schaffen. In ihren Performances nutzt sie verschiedene Ausdrucksweisen: Candombe-Tanz, Gesang und Poesie.

Der Gedichtsammelband Motas (2015) ist das Ergebnis ihrer künstlerischen Tätigkeit und Zeugnis ihrer persönlichen, sozialen und politischen Erfahrung mit stigmatisiertem Haar, das im Zentrum der alltäglichen rassischen Ungleichheit steht.

In ihrer Arbeit untersucht sie Konzepte der Kolonialgeschichte aus ihrer afro-abstammenden Körperlichkeit heraus. Dabei thematisiert sie Rassismus, Diskriminierung und ihre Erscheinungsformen mit dem Ziel, Erinnerungen und Formen des Widerstands mit individuellen und kollektiven Aktionen neu zu definieren.  

Pedraja Arévalo war an den Ausstellungen "Reconstructing Identity" und "Warmi Rumi" im Centro Cultural de España (Montevideo) unter der Leitung von Mayra da Silva beteiligt. An der Universität Complutense in Madrid war sie mit "Artistas Latinoamericanas frente al Racismo" vertreten. Sie war Teilnehmerin beim Monteaudio 17 (Internationales Festival der Klangkünste): „Klangaktionen für Frauenrechte“, das von der Universität der Republik (UdelaR) im Rahmen der zweiten Biennale Black Brazil organisiert und von Patrizia Britos kuratiert wurde.

Zu ihren Werken gehören: Motas (Videoinstallation), Motas ¿Efecto o Defecto? Peine 2 (Installation, Intervention, Performance), El premio de todas (Performance), El Velorio de la Tabula Rasa, Raza. Lo que no se pudo enterrar (Performance) und Duerme Negrita (Performance). Im Stück La Piedra del racismo (Der Stein des Rassismus) lädt sie das Frauen-Afrokollektiv Mizangas ein, mit der Community zu arbeiten.

Ihre Arbeiten wurden in dem gemeinschaftlichen Band Marimbondo y Rumores (Contranarrativas), sowie in dem Buch Verbovisualidad Oriental von Juan Angel Italiano und in der Zeitschrift The Malahat Review veröffentlicht. Pedraja Arévalo ist als Performerin und Regieassistentin Mitglied des Kollektivs Diez de cada Diez. Außerdem ist sie beim Kollektiv Hermosa Intervención, als Performance-Coach tätig und verkörpert Rosa Park in Museo Afroviviente unter der Leitung von Valeria Vega.

Hafen ohne Hafen: Die Umpflanzung des Mutterlandes

Puerto sin puerto: Desplantando la madre patria

PUERTO (IM) PUESTO 
PUERTO (IN) PUESTO
 

Die Fotoperformance rückt die Erinnerung an den Schwarzen Körper sowie die persönliche Erinnerung und die Möglichkeiten der politischen Vorstellungskraft in den Mittelpunkt, um die traditionellen Erzählungen über die nationale Identität und die Geschichte Uruguays sowie auch die Rolle der Kunst, der Repräsentation und der (homogenen und durchweg weißen) Museen bei deren Aufrechterhaltung, in Frage zu stellen. In der Performance stehen zwei afro-uruguayische Personen am Denkmal zum Gedenken an die verschwundenen Häftlinge im Carlos-Vaz-Ferreira-Park in Montevideo mit einem Bild von Juan Manuel Blanes' Werk "El Altar de la Patria" von 1896, das Uruguay allegorisch als weiße Frau darstellt.

Die Aktion nimmt die maritimen Seile der erzwungenen Migration des transatlantischen Sklavenhandels und das Erbe der Sklaverei in Uruguay auf und schlägt einen Heilungsprozess vor, der durch das Flechten und Binden von aromatischen Pflanzen symbolisiert wird, um eine alternative Erzählung zu weben, die die ausgeblendeten Geschichten sichtbar macht, und die Existenz, die Beiträge und die Formen des Widerstands der afro-uruguayischen Bevölkerung von der Zeit des Sklavenhandels bis heute anerkennt.