Aktivieren Sie Untertitel, während die Schüler/innen ein Video anschauen

Kinderuni Gummibärchen © Goethe-Institut

Die Videovorlesungen auf der Website der Digital Kinderuniversität sind sowohl auf Deutsch als auch auf Russisch verfügbar. Der Lehrer kann während des Anschauens des Videos Untertitel aktivieren. Bei den meisten Videovorlesungen ist es sinnvoll, Untertitel in Russisch zu verwenden, um eine Erfolgssituation für lernschwache Schüler/innen zu schaffen. Eine andere Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, besteht darin, zwei Videos zu zeigen (zuerst auf Deutsch und dann in ihrer Muttersprache). Aber erstens wird der Unterricht doppelt lange dauern, und zweitens werden die Kinder in diesem Fall kein Erfolgserlebnis dadurch haben, dass sie den Film auf Deutsch verstanden haben. Daher ist die optimale Möglichkeit, Videovorlesungen in Deutsch mit russischen oder deutschen Untertiteln (je nach Sprachniveau der Schüler/innen) anzuschauen. Es besteht keine Notwendigkeit, das Anschauen des Videos in eine Prüfung auf Hörverständnis zu verwandeln. Es ist inakzeptabel, dass die Schüler/innen gerade in diesem Teil des Unterrichts spüren, wie wenig Deutsch sie bisher können, und dass sie eine Situation des Misserfolgs erleben. Dies trägt nicht dazu bei, die Motivation zum Deutschlernen zu schaffen und aufrechtzuerhalten. In jeder Unterrichtsstunde sollten die Schüler/innen das Gefühl haben, dass sie bereits viel verstehen können, und nicht umgekehrt. Zu diesem Zweck ist es notwendig, den Kindern eine mögliche Unterstützung in Form von Untertiteln zu geben, wo sie es brauchen.

Der Lehrer sollte von den Schülern nicht verlangen, dass sie den Text der Handlung vollständig verstehen, und zu diesem Zweck Filme auf Russisch anschauen. Das widerspricht der Hauptidee des Kurses: Deutsch sollte das wichtigste Mittel zur Informationsbeschaffung sein. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Handlungen (z.B. „Beatboxing“, „Sonnenblumen drehen“, „Spinnennetz“ usw.), die dank der Videosequenz auf Deutsch und ohne Untertitel verständlich sind. Die Schüler/innen müssen nicht jedes Wort verstehen. Im Gegenteil, eines der Ziele des Kurses ist,  kompensatorische Strategien zu entwickeln, nämlich in der Lage zu sein, unbekannte Wörter zu ignorieren und die Bedeutung unverständlicher Fragmente auf der Grundlage des Verständlichen zu vervollständigen. Es besteht keine Notwendigkeit, die Texte der Videovorlesungen mit Schüler/innen gründlich „durchzuarbeiten“. Das Video im Unterricht sollte vor allem eine Quelle neuer Informationen bleiben und Freude machen, aber nicht zu einem Material für „Spracharbeit“ werden. Nachdem wir eine Fernsehsendung angeschaut haben, analysieren wir im gewöhnlichen Leben nie ihre sprachliche Seite (Wortschatz, Grammatik) im Detail, sondern besprechen den Inhalt, der uns interessiert, mit den Sprachmitteln, die wir brauchen.

Den Schülern kann angeboten werden, die Filme nach dem Unterricht zu Hause in russischer Sprache anzuschauen, um sich selbst davon zu überzeugen, wie gut sie den Inhalt im Unterricht verstanden haben.

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