„ARTEscénicas + digitalidad“ ist ein Bildungs-, Mentoring-, Forschungs- und Produktionsprogramm in den Bereichen Darstellende/Performative Kunst und Neue Medien. Es soll das Schaffen und Experimentieren unter Gestalter*innen, Künstler*innen, Techniker*innen und Programmierer*innen durch gemeinschaftliche und gleichberechtigte Arbeit fördern und Verbindungen zwischen jungen Talenten und Expert*innen aus Europa und Südamerika herstellen.
Das Programm wird vom Goethe-Institut in Chile, Bolivien, Uruguay, Brasilien und Kolumbien geleitet und in enger Zusammenarbeit mit Espacio Checoeslovaquia und NAVE in Chile, dem Instituto Nacional de Artes Escénicas in Uruguay und der Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund durchgeführt. Es wird von der Wilo-Foundation unterstützt.
Ziel des Programms ist es, zeitgenössische Bühnenproduktionen von interdisziplinären Gruppen zu fördern, die Technologie und Neue Medien in der Darstellenden Kunst einsetzen. Wir möchten mithilfe von Mentoring, künstlerischen Residenzen, Austausch sowie finanzieller Unterstützung Räume zum Experimentieren, Kreieren und Produzieren schaffen.
Die Gruppen, die sich aus drei Personen zusammensetzen (jeweils eine aus dem kreativen, aus dem Produktions- und aus dem technischen Bereich), entwickeln ein Performance-Projekt in einem Live-, digitalen oder hybriden Format. Die wichtigsten Bereiche der technischen Forschung sind: Beleuchtung, Ton, audiovisuelle Medien und virtuelle Realität.
Jede Gruppe arbeitet mit Fachleuten aus dem Bereich der Darstellenden Künste, Techniker*innen, Medienkünstler*innen und Künstler*innen aus mit dem Projekt verwandten Disziplinen zusammen, die über Erfahrungen in verschiedenen Bereichen der Performanceforschung und der Neuen Medien in Südamerika und Deutschland verfügen.
Das Programm besteht aus drei Phasen, die zwischen 2022 und 2024 umgesetzt werden sollen. Die erste Phase steht im Rahmen einer Residenz, der Begleitung und der Forschung mit professioneller Beratung durch Mentor*innen; die zweite Phase dient der Eröffnung von Prozessen in Deutschland und der Entwicklung von Projekten. Die dritte Phase ist der Präsentation der fertigen Produktionen auf internationalen Plattformen (Festivals, Theaterbühnen, Messen usw.) gewidmet.
Freiberuflicher Regisseur und Performer mit einem Abschluss in Theaterwissenschaften der Universität Glasgow. Er hat als Regieassistent bei großen Opernproduktionen mitgewirkt. Seine Performances reichen von zeitgenössischer Performance, experimentellem Musiktheater und neuer Oper bis hin zu interaktiven Installationen. Mitbegründer des Street Arts Festivals in Mostar und des Performance-Kollektivs The Doing Group in Glasgow.
Christoph Wirth (Deutschland)
Mentoring-Themen: VR und Bühnenkonzeption
Dramatiker, Regisseur und Komponist und lebt in Berlin. Als OBLIQUE SENSATIONS/ OBJECTIVE SPECTACLE initiiert er interdisziplinäre künstlerische Kollaborationen. Er entwickelt intermediale Performances und Installationen an der Schnittstelle von Konzeptkunst, ästhetischer Forschung, körperbasierten Praktiken und experimenteller Klangkunst. Seit 2019 konzentrieren sich seine Arbeiten auf Transduktionen zwischen VR-Technologie und performativen Umgebungen.
Flor Alonso (Argentinien / Deutschland)
Mentoring-Themen: VR und Programmierung
Digitale Künstlerin und Performerin, die hauptsächlich Codes und Echtzeitprogrammierung verwendet, um performative Erfahrungen zu schaffen. Sie hat an mehreren internationalen und lokalen Festivals teilgenommen. Sie ist Professorin und Absolventin der Fakultät für Philosophie der Universität von La Plata, Argentinien. Sie arbeitet mit der Hydra-Gemeinschaft, einer von Olivia Jack und CLiC (Live Coders Collective), entwickelten Software für Live-Coding-Visualisierungen.
M X M ist ein Duo, das sich aus der italienischen Beleuchtungskünstlerin Mirella Brandi und dem brasilianischen Musiker, Komponisten und Tontechniker Muep Etmo zusammensetzt. Sie erforschen seit 2006 die Beziehung zwischen Licht und Klang bei der Entwicklung von live expandierten audiovisuellen Werken. Sie wurden dreimal für Rumos Itaú ausgezeichnet. Im Jahr 2020 erhielten sie den Preis der APCA (Vereinigung der Kunstkritiker von São Paulo).
Leticia Sckycky (Uruguay / Portugal)
Mentoring-Themen: Beleuchtung
Leticia Sckycky ist Designerin und Bühnenbildnerin und arbeitet im Bereich zeitgenössischer Tanz und Performance. Ausgehend von der Beleuchtung erforscht sie Praktiken der Zusammenarbeit und Co-Kreation zwischen Menschen, Nicht-Menschen und Sprachen auf der Bühne. Sie arbeitet mit verschiedenen Künstler*innen in Lateinamerika und Europa zusammen. Sie führt auch eigene Arbeiten und Recherchen allein und im Kollektiv durch. Derzeit lebt sie in Lissabon, Portugal.
Sebastian Alíes (Uruguay)
Mentoring-Themen: Interaktivität und audiovisuelle Kunst
Grafikdesigner, VJ und Forscher für visuelle Techniken im Bereich der visuellen Kommunikation, der Bildgestaltung, der audiovisuellen Medien und der Überschneidung von Technologien und zeitgenössischen szenischen Sprachen. Er entwickelt Techniken für die Erstellung von Echtzeit-Inhalten, interaktiven Installationen, Videomapping, kreativer Programmierung und Sounddesign, wobei er Technologie als unterstützende und ästhetische Ressource sowohl für visuelle Kunst und Performance-Installationen als auch für Darstellende Kunst nutzt.