Ilona Burka empfiehlt
Picknick im Dunkeln
Ein etwas surrealer und merkwürdiger Traum. Ein Tappen durch die Dunkelheit und Obskurität, um ans Licht zu gelangen. Ein bisschen von Beckett, ein bisschen von Dantes Göttlicher Komödie und dem Stil der Buffonade.
Nach und nach erschließt sich der Lebensweg der beiden Personen, die glänzenden Erinnerungsszenen sind glaubhaft und authentisch, und sie alle sind eine eigene Erzählung wert. Thomas von Aquin kennt die Welt nur bis zum Jahr 1274 und weiß nicht wie man lacht, er versteht keinen Humor und kann sich nicht einfach freuen. Stan versucht, ihm den Verlauf und die Entwicklung der Welt zu erklären und gleichzeitig selbst Antworten auf existenzielle Fragen zu finden. In den Gesprächen treten die Werte der Neuzeit zutage, entstehen immer neue absonderliche Gedankenspiele, philosophische Diskussionen über den Glauben, die Existenz oder Nichtexistenz von Gott, über den Tod und auch das Leben, das Denken und Lachen, die Geschwindigkeit und Lebensweise des neuen Zeitalters. Und all dies, um ans Licht und ans Ende zu gelangen, das Lebensende. Wie im Film mit der Aufschrift „Ende“.
Hanser Verlag
Markus Orths
Picknick im Dunkeln
Hanser Verlag, München, 2020
ISBN 978-3-446-26570-7
240 Seiten
E-Book in der Onleihe des Goethe-Instituts ausleihen
Rezensionen in den deutschen Medien:
Süddeutsche Zeitung
NZZ
Deutschlandfunk
WDR