25 Jahre, 25 Geschichten
1999 – 2024
Das Goethe-Institut Estland feiert 25 Jahre seines Bestehens. Für eine besondere Zeitreise zurück bis ins Gründungsjahr 1999 haben wir unser Archiv durchforstet, (ehemalige) Kolleg*innen interviewt und sind dabei auf unzählige Fundstücke und die Geschichten dahinter gestoßen.
© Goethe-Institut Estland
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2000
So sahen sie aus, die vier Programmflyer des ersten Jahres. Natürlich waren die Veranstaltungen ähnlich vielfältig wie heute: DaF-Fortbildungen und Workshops, Filmmatinées, Ausstellungen (u.a. mit der Tallinner Kunsthalle), Konzerte (u.a. mit Jazzkaar), Tanz- und Theateraufführungen (u.a. mit Von Krahl und dem Tallinner Stadttheater), Lesungen und ein Hip-Hop-Konzert mit Fünf Sterne Deluxe und A-Rühm.
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2002
Auch das Team des Black Nights Film Festivals gehört zu den Kulturpartnern der ersten Stunde. Gemeinsam organisierten wir Stummfilmreihen, Kurzfilmreihen, Sommerkino und viele Jahre lang die Reihe „Neuer Deutscher Film“ – in unserem Archiv finden sich unzählige Flyer, Dankespräsente und Plakate.
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2006
Das Projekt „Jugend debattiert in Mittel-, Ost- und Südosteuropa“ (früher „Jugend debattiert international“) stärkt die demokratische Debatte und fördert die aktive Mehrsprachigkeit in Europa. Unser Institut war von 2006 bis 2022 estnischer Projektpartner. Gemeinsam mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) unterstützten wir in diesem Zeitraum rund 1700 junge Menschen, ihre Ansichten und Standpunkte in der Fremdsprache Deutsch überzeugend zu vertreten. Jede Debatte wird mit der „Jugend-debattiert-Glocke“ eingeläutet. Im Jahr 2017 fiel uns die Ehre zu, die Internationale Finalwoche in Tallinn auszurichten.
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2007
Seit 2007 unterstützt unser Institut mit dem Programm „Frühes Deutsch“ estnische Kindergärten und Schulen bei ihrem Fremdsprachenangebot für die ganz junge Zielgruppe. Im Jahr 2009 entstand ein neues Fortbildungscurriculum für frühes Deutsch im Elementarbereich. Bis heute finden regelmäßige Fortbildungen statt. Neben zahlreichen Veranstaltungen für Kinder sind Handpuppen ein besonders wichtiger Programmbestandteil, darunter der bei den Kindern besonders geliebte „Hans Hase“. Das Base-Cap mit unserem Logo geht übrigens auf den ersten Institutsleiter Mikko Fritze zurück.
Weitere Infos: Frühes Deutsch
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2009
Die ersten warmen Tage im Jahr begrüßen wir in Estland seit 2008 mit dem „Deutschen Kulturfrühling“ und ab 2009 mit dem „Deutschen Frühling“. Dabei vernetzen wir Kultur- und Sprachpartner aus den deutschen Bundesländern und Estland. Betrachtet man das Programm der zurückliegenden Jahre, zeigt sich umso mehr, wie vielfältig beide Kulturen sind. Im vergangenen Jahr 2023 erreichten die Veranstaltungen und Projekte über 60.000 Menschen.
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2010
Im Musik- und Sprachprojekt „Lautstark“ beteiligen sich seit 2010 jährlich über 150 kleinere und größere Gesangstalente. Gemeinsam bringen sie mit viel Kreativität deutschsprachige Kinderlieder und Popsongs auf die große Bühne – immer bunt und mit viel Freude!
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2011
Im Laufe der Jahre konnten wir gemeinsam mit unseren Partnern aus der estnischen Kunstszene zahlreiche Ausstellungen organisieren. Besonders in Erinnerung blieben uns die Medienkunstausstellungen „Gateways“ zum Kulturhauptstadtjahr Tallinn 2011 im Kunstmuseum Kumu und „Global Control and Censorship“ 2017 in der Tallinner Kunsthalle zu den Themen Digitalisierung und Macht der Daten.
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2014
Seit 2014 reisen Estlands Schüler*innen, die vor der Sprachwahl stehen, im interaktiven Stationenspiel „Autobahn“ durch deutsche Städte und bekommen so erste Eindrücke von Land, Sprache und Kultur. Am Ende gewinnen die Gruppen, die die meisten Kilometer durch Deutschland zurückgelegt haben. Das Spiel ist jedes Mal ein halbes Großereignis, wenn bis zu 100 Schüler*innen durchs Schulgebäude jagen, immer auf der Suche nach der nächsten Station. Der Mini-Mercedes aus dem Archiv war lange Zeit Teil des Spiels.
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2018
Literaturarbeit kennt viele Formen – auch bei uns: So bieten wir z.B. eine Übersetzungsförderung für estnische Verlage an. Im Mittelpunkt steht aber die Vermittlung der deutschsprachigen Literatur in Estland. Das können Autor*innengespräche sein, wie z.B. mit Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller im Jahr 2011 oder mit David Wagner im Jahr 2015, aber auch Büchertauschbörsen, wie unsere „Bücherkühlschränke“ im Frühjahr 2018 2018 im Telliskivi Kreativzentrum sowie vor der Nationalbibliothek. Einer der Kühlschränke wanderte danach übrigens auf die Insel Hiiumaa, wo er eventuell heute noch im Einsatz ist…
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2019
Bereits seit vielen Jahren unterstützen wir Projekte der Kultur- und Kreativwirtschaft, vor allem in den Bereichen Film und Design. Daher haben wir uns gefreut, als 2019 der „CCI Contact Desk“, ein Netzwerkprojekt für Kreativwirtschaft, an unser Institut kam. Das Projekt hat Partner im gesamten Ostseeraum und unterstützt über Kontaktvermittlung, Seminare, Konferenzen, Ausstellungen und vieles mehr Kreative bei ihrer internationalen Tätigkeit.
Weitere Infos: CCI Contact Desk
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2021
Der Wald und das Meer inspirieren seit Jahrhunderten Menschen in Estland und Deutschland – und im Jahr 2021 auch uns. Schüler*innen begaben sich auf eine „Sprachenexpedition rund um die Ostsee“ und entdeckten gegenseitig die Kulturen ihrer Nachbarn. Im Projekt „World Wild Wald“ entstanden Augmented-Reality-Kunstinstallationen und Klavierkonzerte, wir zeigten Kurzfilme und Ausstellungen. Höhepunkt war die wissenschaftlich-künstlerische Waldinstallation SILVA, die Messdaten aus dem einzig verbliebenen estnischen Urwald ins Estnische Nationalmuseum brachte. Die Eröffnung fand mit dem estnischen Präsidenten Alar Karis statt. Aus den nicht benötigten Plakaten wurden später Geschenkbeutel hergestellt.
Passend dazu: Themenseite „World Wild Wald“
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2023
Wie verbindet man internationalen künstlerischen Austausch, das Thema Diversität und Kinderprogramme zur Leseförderung? Im Projekt „Hosentaschenbücher“ brachten wir 10 Kinderbuchautor*innen und –illustrator*innen aus Estland, Litauen, Frankreich und Deutschland zusammen. Gemeinsam erschufen sie kurze illustrierte Geschichten für Kinder zum Ausdrucken und Zusammenfalten. In Workshops in Schulen und Bibliotheken begaben sich die Kinder auf richtige Entdeckungsreisen. Projektpartner waren u.a. das Estnische Kinderliteraturzentrum und das Institut Français in Estland.
Weitere Infos: „Hosentaschenbücher“
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2024
25 Jahre und unzählige Veranstaltungen, Seminare und Geschichten später kommt uns ein Wort in den Sinn, das unsere Arbeit von Beginn an begleitet: Neugier! In unserem Jubiläumsjahr stellen wir dieses Wort ins Zentrum unserer Programme: In Tartu eröffnen wir zum Europäischen Kulturhauptstadtjahr das „Ministerium für Neugier“, im EU-Projekt „CycleUp!“ entdecken wir die Fahrradkultur, wir gehen neue Wege bei der Unterstützung fürs Deutschlernen an estnischen Schulen, ermöglichen es noch mehr Stipendiat*innen mit einem Sprachkurs Deutschland kennenzulernen, wir erkunden die Nachtkulturszene und erforschen, wie wir unsere Veranstaltungen inklusiver gestalten können.