Theater Schaubühne am Lehniner Platz Berlin / Die Ehe der Maria Braun

Die Ehe der Maria Braun / Schaubühne © Die Ehe der Maria Braun / Foto: Arno Declair

Freitag, 6. und Samstag, 7. April 2018, 20.00 Uhr

Teatros del Canal, Madrid

Nach einer Vorlage von Rainer Werner Fassbinder / Regie: Thomas Ostermeier / Drehbuch: Peter Märthesheimer und Pea Fröhlich

Fünf Schauspieler spielen die 27 Rollen aus Fassbinders Original.

In einem Standesamt, das gerade von einer Bombe getroffen wird, heiraten während des Zweiten Weltkriegs Hermann und Maria Braun. Zwei Tage später muss Hermann wieder einrücken und kehrt auch nach Kriegsende nicht zurück. Maria wartet, schlägt sich durch, erhält die Nachricht, er sei tot. Sie lernt, wie man auf dem Schwarzmarkt tauscht, und erprobt die Liebe als eine Art Tauschgeschäft. Sie lernt die Spielregeln einer von Männern dominierten Welt, verlernt darüber aber nie, die Waffen der Frauen zu gebrauchen. Sie arbeitet in einer Bar, beginnt ein Verhältnis mit einem schwarzen GI. Eines Abends, sie will gerade mit ihm ins Bett gehen, steht Hermann in der Tür. Sie erschlägt den Liebhaber. Vor Gericht nimmt ihr Ehemann alle Schuld auf sich und wandert für sie ins Gefängnis. Maria klinkt sich statt seiner ein in das allgemeine Streben nach neuem Wohlstand. Für eine gemeinsame Zukunft am Tag X, dem Tag seiner zweiten Rückkehr. Sie lernt die ökonomischen Grundgesetze der BRD-Gründerjahre, wähnt sich furchtlos als souveräne Herrin einer durchökonomisierten Gefühlswelt. Ein Irrtum, für den sie am Ende einen hohen Preis bezahlt.

»Die Ehe der Maria Braun«, der 38. Film im kurzen Leben von Rainer Werner Fassbinder, ist der erste Teil der BRD-Trilogie (neben »Lola« und »Die Sehnsucht der Veronika Voss«) und bildet das Zentrum von Fassbinders Auseinandersetzung mit den Gründungsmythen der Bundesrepublik.

Vorlage: Rainer Werner Fassbinder
Regie: Thomas Ostermeier
Bühne: Nina Wetzel
Kostüme: Ulrike Gutbrod, Nina Wetzel
Video: Sébastien Dupouey
Musik: Nils Ostendorf
Dramaturgie: Julia Lochte, Florian Borchmeyer

ROLLEN

Maria Braun: Ursina Lardi
Hermann Braun, Betti, Amerikanischer Soldat, Journalist, Kellner: Sebastian Schwarz
Standesbeamter, Opa Berger, Bronski, Dolmetscher, Karl Oswald, Notarin: Thomas Bading
Mutter, Arzt, Richter, Senkenberg Wärter, Anwalt, Kellner: Robert Beyer
Rotkreuzschwester, Schwarzmarkthändler Bill, Willi, Schaffner, Amerikanischer Geschäftsmann, Frau Ehmke, Kellner, Wetzel: Moritz Gottwald

Premiere an der Schaubühne war am 23. November 2009
Wiederaufnahme in neuer Besetzung am 6. September 2014

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