Théâtre Vidy-Lausanne
Frank Castorfs neustes Werk wurde in Lausanne, im Théâtre Vidy, uraufgeführt und kommt nun, bereits zwei Monate später, nach Madrid. Die radikale formale Freiheit in Castorfs Produktionen und seine unangepasste Auffassung des zeitgenössischen politischen Theaters machen ihn zu einem ständigen Bezugspunkt für verschiedene Generationen von Künstlern und Interessierten.
Zum Stück
In
BAJAZET stellt der deutsche Regisseur, Frank Castorf, das Theater von
Jean Racine (vor allem die Tragödie
Bajazet) und Texte von
Antonin Artaud einander gegenüber. Die türkische Tragödie
Racines spielt in Byzanz, im Palast des kriegsbedingt abwesenden Kalifen: Die Liebe wird hier zu einer zerstörerischen Leidenschaft; die Politik gerät in den Zwiespalt zwischen Emotionen und Intrigen. Dabei wird die Bühne sowohl für Castorf als auch für Artaud zu einem Ort, an dem die Sklaverei in all ihren Facetten gezeigt werden darf, aber sie wird auch zu einem konkreten und unmittelbaren Weg, diese zu überwinden.
Regie: Frank Castorf
Darsteller: Jeanne Balibar, Jean-Damien Barbin, Claire Sermonne
Bühnenbild: Aleksandar Denic
Kostüm: Adriana Braga Peretzki
Film: Andreas Deinert
Musik: William Minke
Lichtdesign: Lothar Baumgarte
Technische Crew: Vidy-Lausanne
©Thomas Aurin
Frank Castorf
Der deutsche Regisseur wurde 1951 in Ost-Berlin geboren. Er studierte Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und hatte ein erstes Engagement als Dramaturg am Theater Senftenberg. Zwischen 1992/93 und 2017 war Castorf Intendant der Volksbühne am Rosa- Luxemburg-Platz in Berlin und arbeitete als Gastregisseur unter anderem in Basel, Hamburg, München, Stockholm, Wien, Zürich, São Paulo, Stuttgart und Paris. In den 25 Jahren entstanden so über 100 Inszenierungen, die vielfach ausgezeichnet wurden.
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