In den Jahren 2021 und 2022 fanden lokale Workshops in den beteiligten Ländern Griechenland, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Rumänen und Republik Moldau, Serbien und Zypern statt.
Sie förderten die Arbeit der Autor*innen an ihren Projekten und eröffneten einen Dialog über die Rolle des Theaters in der Zivilgesellschaft, seine aktuellen Inhalte und formalen Veränderungen in den Ländern Südosteuropas.
2023 präsentierten wir in Deutschland wichtige Texte und Ergebnisse der Zusammenarbeit.
Vom 20. bis 23. April 2023 war das Projekt New Stages Southeast zu Gast in Oberhausen (D). Autori*nnen aus allen Ländern stellten im Rahmen eines Festivals ihre Arbeiten vor, darunter auch drei Teilnehmer*innen aus Griechenland.
Vom 4. bis 7.Mai 2023 fand die Internationale Buchmesse in Thessaloniki statt. Das Goethe-Institut präsentierte dabei New Stages Southeast im Programm und stellte zwei griechische Autorinnen und ihre Texte vor.
Mittlerweile wurden einige der Stücke inszeniert und auf griechischen Bühnen und internationalen Festivals gezeigt:
Bereits 2022 feierte G.O.L.D.-Glory of Little Dreams von Anna Lemonaki Premiere auf dem Festival La Bâtie in Genf. Das multidisziplinäre Theaterprojekt von Lemonaki und Nina Pellegrino ist eine Show über die Tyrannei des Erfolgs und wie wir uns davon befreien können.
Vom 23.März bis 9.April wurde im Rahmen des Festivals FUTURE NOW 2023 das Stück Perseids or How to Party Hard aufgeführt. Die beiden Autorinnen Zoe Sigalou und Marina Siotou inszenierten in der Kellerbühne von Onassis Stegi in Athen eine Clubnacht voller betrunkener Geständnisse, Flüche, Verwünschungen, Umarmungen und wildem Tanz: Fünf Frauen, die sich verlieben, sich ausdrücken, träumen wollen. Sie treffen sich in der Frauentoilette und feiern dort kleine Momente der Befreiung als möglichen Ausgangspunkt für die Revolution gegen all das, was sie schwach zu machen versucht.
Das Stück PUSH von Nefeli Maistrali, produziert vom Theater "Neos Kosmos" feierte am 4. Dezember 2023 im Porta Theater Premiere, In ihrem Werk lässt sich Nefeli Maistrali von einem berühmten Verbrechen inspirieren, das Griechenland zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschütterte: dem Mord von Charokopou oder dem Verbrechen des Jahrhunderts, wie es die Journalisten der Zeit nannten. Im Jahr 1931 wurden am Ufer des Flusses Kifisos Säcke angespült, die eine zerstückelte Leiche enthielten. Die polizeilichen Ermittlungen deuteten die Schwiegermutter, die Ehefrau, ihren Cousin und die Hausangestellte als Schuldige an. Die Öffentlichkeit war nicht nur von der Grausamkeit des Verbrechens schockiert, sondern insbesondere davon, dass die Haupttäter Frauen waren. Die harte patriarchalische Gesellschaft konnte nicht glauben, dass eine Frau – selbst wenn sie Opfer langjähriger Misshandlungen war, wie es im Prozess nachgewiesen wurde – zu einer derart grausamen Tat fähig wäre.
Generation Lost ist ein Stück von Greg Liakopoulos, das Dokumentation und Fiktion verbindet. Liakopoulos hat 2022 und 2023 mit seinem multidisziplinären Team in Griechenland, den Niederlanden und Deutschland Interviews mit der Milleniums-Generation geführt. Herausgekommen ist ein melancholischer und gleichzeitig witziger Nachruf auf Erwachsene, die ewig Teenager bleiben. Im Frühjahr 2024 zeigt das Nationaltheater Athen Generation Lost auf der Experimentalbühne. Im Sommer 2024 wird das Stück vom Nationaltheater Mannheim (D) übernommen und dort neu inszeniert.
New Stages Southeast - Report
New Stages South East Festival
In Griechenland wurden neun junge Talente zum Projekt eingeladen. Seit März 2021 trafen Sie sich regelmäßig zu einer Schreibwerkstatt und arbeiteten unter der Leitung von Prodromos Tsinikoris (GR) und Jens Hillje (D) an ihren Texten. Sie reisten außerdem zu Workshops und Festivals in den anderen beteiligten Ländern oder nahmen an digitalen Foren teil.
