Bibliothek als Ausstellungsort

Different Realities

Die Ausstellung "Different Realities" bot Einblicke in individuelle Bildrealitäten der Selbstdarstellung von neun Künstler*innen in Form von kurzen Videoarbeiten, Collagen und Installationen.  Das Publikum war eingeladen, sich durch die Darstellung des Selbst von Anderen mit Fragen der eigenen Identität(en) und dessen Repräsentation auseinanderzusetzen.  Die Ausstellung war eine Weiterentwicklung des gleichnamigen Reels-Workshop "Different Realities" der Künstler*innen Sabrina Asche und Eka Noviana im September 2022 als Rahmenprogramm der Bandung Photography Triennale. Der Fokus lag dabei auf der Selbstdarstellung in den sozialen Medien. Technische Grundlage war die eigene Handykamera. Die Arbeiten der Workshop-Teilnehmenden reichten von Selbsterkundungen über verschiedene Facetten ihrer Identität(en) als queere Person oder Indonesierin mit chinesischen Wurzeln über eine weibliche Perspektive als Minang bis hin zu einer Erfahrung mit indischen Vorfahren und einer Katholikin mit muslimischem Hintergrund. Darüber hinaus wurde die individuelle Identität über die Sinne, eine Nahtoderfahrung und den Erwerb von Wissen erforscht.  

Tina Kosasih und Joi Rumengan

“Tina Kosasih und Joi Rumengan” war ein multimediales Performance- und Ausstellungsprojekt initiiert von Suina Latersia und Tegar Pratama und umgesetzt gemeinsam mit sieben kollaborierenden Künstler*innen. Die Kurzgeschichte “Tina Kosasih und Joi Rumengan” bildete die Grundlage der weiteren künstlerischen Auseinandersetzung. Neben der individuellen Liebesgeschichte der Protagonist*innen und ihren gesellschaftlichen Implikationen verhandelte das Projekt das Verhältnis zwischen öffentlichem und privatem Raum.

In der Bibliothek präsentierten Künstler*innen ihre Werke und verwandelten die Bibliothek in ein lebendiges Archiv mit Erinnerungen von Tina Kosasih und Joi Rumengan. Die Klangarbeiten von Dhimasvani Erwin, die Illustrationen von Ari Nugraha und die Animationen von Agung Yandistira waren in diesem Kontext Geschenke für das Hochzeitspaar. Sie sollten ihnen Glück bringen und sie immer an ihren besonderen Tag und ihre Freund*innen erinnern. Da die Geschenke nicht wie normalerweise in einem privaten Raum sondern in der Bibliothek des Goethe-Instituts hängten, galt das Glück allen Besucher*innen der Ausstellung.