DECLARATION OF INTENT / Absichtserklärung
DECLARATION OF INTENT
Your lips go from sunny side to suicide in a single click.
You’re too fast for any sniper.
You know when to hit the ground and stay down.
When you step out, armies rise up or die by your eyes.
Your soldiers are of all ages, genders and religious denominations.
They have nothing in common but the image of you
carried in secret lockets, or burned into their third, unblinking eyes,
or tattooed into armpit and hairline and between the toes.
If you glance at yourself when you’re kissed, the mirror plucks out its eyes,
for no other image will ever again suffice.
You are kissed and kissed again. You are always kissed.
You wake up to a kiss and fall asleep to one. In between, kisses.
You say your dreams in a stunned small voice
that belongs to the other world.
Your pauses are glacial, the age melds its continent to your breath,
your tears are the end of seasons.
Sometimes, on an escalator, if you speak to yourself
your unheard words will make a stranger stop in grief.
Your power is sustainable and biodegradable.
Your green will outlast plastic.
You invented electricity. The grids belong to you.
They blaze your praises, visible from rocket ship and satellite.
When you skip town, the wind on the street says your name.
Ah, it says. Kang. Sha.
No one escapes your influence.
Once, out of my mind, I tried, but the grass barred my way.
And the stars wandered out of their pens.
And God exhaled.
And no faith was left in the world.
Jeet Thayil
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Your lips go from sunny side to suicide in a single click.
You’re too fast for any sniper.
You know when to hit the ground and stay down.
When you step out, armies rise up or die by your eyes.
Your soldiers are of all ages, genders and religious denominations.
They have nothing in common but the image of you
carried in secret lockets, or burned into their third, unblinking eyes,
or tattooed into armpit and hairline and between the toes.
If you glance at yourself when you’re kissed, the mirror plucks out its eyes,
for no other image will ever again suffice.
You are kissed and kissed again. You are always kissed.
You wake up to a kiss and fall asleep to one. In between, kisses.
You say your dreams in a stunned small voice
that belongs to the other world.
Your pauses are glacial, the age melds its continent to your breath,
your tears are the end of seasons.
Sometimes, on an escalator, if you speak to yourself
your unheard words will make a stranger stop in grief.
Your power is sustainable and biodegradable.
Your green will outlast plastic.
You invented electricity. The grids belong to you.
They blaze your praises, visible from rocket ship and satellite.
When you skip town, the wind on the street says your name.
Ah, it says. Kang. Sha.
No one escapes your influence.
Once, out of my mind, I tried, but the grass barred my way.
And the stars wandered out of their pens.
And God exhaled.
And no faith was left in the world.
Jeet Thayil
Absichtserklärung
Deine Lippen bewegen sich von der Sonnenseite zum Selbstmord in einem Klick.
Du bist schneller als jeder Heckenschütze.
Du weißt, wann du auf den Boden fällst und liegen bleibst.
Wenn du rausgehst, stehen Armeen auf oder sterben durch den Blick deiner Augen.
Deine Söldner haben jedes Alter, jedes Geschlecht und jede Religion.
Nichts Gemeinsames haben sie: außer einem Bild von dir,
das in geheimen Medaillons getragen, eingebrannt in ihren ausgelöschten dritten Augen, oder in den Achselhöhlen tätowiert bis zum Haaransatz und zwischen den Zehen.
Wenn du dich anschaust im Spiegel, während du geküsst wirst, pflückt das Glas
seine Augen, denn kein anderes Bild wird je genügen.
Du wirst geküsst, wieder und wieder. Du wirst immer geküsst.
Du wirst von einem Kuss geweckt und schläfst nach einem Kuss ein. Dazwischen, Küsse.
Du erzählst deine Träume so sanft mit betäubter Stimme,
die zu einer anderen Welt gehört.
Deine Stille ist lang und glazial, die Eiszeit verschmelzt den Kontinent mit deinem Atem,
deine Tränen bedeuten das Ende aller Jahreszeiten.
Manchmal, auf einer Rolltreppe, wenn du mit dir selbst sprichst,
stürzen deine ungesagten Worte einen Fremden in Trauer.
Deine Kraft ist nachhaltig und biologisch abbaubar.
Dein Grün wird Plastik überleben.
Du hast die Elektrizität erfunden. Die Stromnetzte gehören dir.
Sie erleuchten deine Pracht, sichtbar von Raumschiffen und Satteliten.
Wenn du die Stadt verlässt, flüstert der Wind auf den Straßen deinen Namen.
Ah, sagt er. Kang. Sha.
Niemand kann deinem Einfluss entkommen.
Einmal, fast verrückt, hab ich es versucht, aber das Gras war zu hoch gewachsen.
Und die Sterne fielen aus ihren Bahnen.
Und Gott atmete ein letztes Mal aus.
Und jeder Glaube auf dieser Welt war verloren.
Translation: Sylvia Geist and Tom Schulz
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Die Lieblingsplätze
THE TWO THOUSANDS /
Die Nuller Jahre
THE HEROIN SESTINA /
Heroinsestine
Deine Lippen bewegen sich von der Sonnenseite zum Selbstmord in einem Klick.
Du bist schneller als jeder Heckenschütze.
Du weißt, wann du auf den Boden fällst und liegen bleibst.
Wenn du rausgehst, stehen Armeen auf oder sterben durch den Blick deiner Augen.
Deine Söldner haben jedes Alter, jedes Geschlecht und jede Religion.
Nichts Gemeinsames haben sie: außer einem Bild von dir,
das in geheimen Medaillons getragen, eingebrannt in ihren ausgelöschten dritten Augen, oder in den Achselhöhlen tätowiert bis zum Haaransatz und zwischen den Zehen.
Wenn du dich anschaust im Spiegel, während du geküsst wirst, pflückt das Glas
seine Augen, denn kein anderes Bild wird je genügen.
Du wirst geküsst, wieder und wieder. Du wirst immer geküsst.
Du wirst von einem Kuss geweckt und schläfst nach einem Kuss ein. Dazwischen, Küsse.
Du erzählst deine Träume so sanft mit betäubter Stimme,
die zu einer anderen Welt gehört.
Deine Stille ist lang und glazial, die Eiszeit verschmelzt den Kontinent mit deinem Atem,
deine Tränen bedeuten das Ende aller Jahreszeiten.
Manchmal, auf einer Rolltreppe, wenn du mit dir selbst sprichst,
stürzen deine ungesagten Worte einen Fremden in Trauer.
Deine Kraft ist nachhaltig und biologisch abbaubar.
Dein Grün wird Plastik überleben.
Du hast die Elektrizität erfunden. Die Stromnetzte gehören dir.
Sie erleuchten deine Pracht, sichtbar von Raumschiffen und Satteliten.
Wenn du die Stadt verlässt, flüstert der Wind auf den Straßen deinen Namen.
Ah, sagt er. Kang. Sha.
Niemand kann deinem Einfluss entkommen.
Einmal, fast verrückt, hab ich es versucht, aber das Gras war zu hoch gewachsen.
Und die Sterne fielen aus ihren Bahnen.
Und Gott atmete ein letztes Mal aus.
Und jeder Glaube auf dieser Welt war verloren.
Translation: Sylvia Geist and Tom Schulz
Biography Jeet Thayil
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