Unsere Erinnerung - Oral History und Orte der Erinnerung
"Die Geschichten, welche man hört, wenn man mit Menschen aus der eigenen Gemeinde spricht, sind Geschichten, welche man niemals in Geschichtsbüchern finden würde." (Teilnehmender Student des Projektes)
Our Memory - Oral History and Places of Memory
"The stories you hear when you talk to people from your own community are stories you would never find in history books." (Participating student of the project)
Oral history deals with the way people perceive, interpret and understand the past and places that represent the past. Such information is an important element of the intergenerational transmission of cultural heritage. However, while oral traditions are strongly anchored in Jordan, until now they have been neglected as a source for documenting and analyzing the living histories of historical sites and places of memory in Jordan.
This project aims to document and preserve living histories of places of memory as told by people of older generations and documented by students. These places of remembrance can be sites of contemporary historical events or those of earlier times that the local population has repurposed. For example, Circassian immigrants who arrived in Jordan in 1878 found refuge in the ruins of the Roman theater in Amman. Also, the castle in Karak played an important role in the revolt of the people of Karak against the Ottoman Empire in 1910-1911. Preserving such historical knowledge is essential to reveal the multifaceted and multi-layered meanings of such places and to understand the different connections that local communities still have with such sites.
On a structural level, the project aims to embed and institutionalize oral history methods for cultural heritage preservation in Jordan. Building on the Oral History Project 2018 (see below), the project deepens and professionalizes the knowledge already acquired in the field of oral history methods in order to transfer it to local professionals and achieve sustainable and long-term impacts. To this end, training workshops on oral history methods have been held throughout the year for students from four Jordanian partner universities with which the project has already collaborated in 2018 (Mutah University, Yarmouk University, University of Jordan, and Al Hussein Bin Talal University). Subsequently, students have conducted field research about their chosen sites of memory. Their recordings and the results of their researches have been made available to the general public within the framework of a sound-exhibition at the Lab of Darat Al Funun, curated by Joud Al Tamimi.
The project has been jointly realized by the Institut Francais de Jordanie (IFJ), the Institute Francais du Proche-Orient (IFPO) and the Goethe-Institut in partnership with the National Library of Jordan, Darat Al Funun and four Jordanian universities - Mutah University, Yarmouk University, University of Jordan and Al Hussein Bin Talal University. It has been financially supported by the Franco-German Cultural Fund.
Oral History beschäftigt sich mit der Art und Weise in welcher Menschen die Vergangenheit und Orte, welche die Vergangenheit repräsentieren, wahrnehmen, interpretieren und verstehen. Solche Informationen sind wichtige Elemente der intergenerationalen Überlieferung was das kulturelle Erbe betrifft. Doch während mündliche Überlieferungen eine starke Tradition in Jordanien haben, wurden sie bis jetzt als Quelle für die Dokumentation und Analyse von lebendiger Geschichte von historischen Orten und Orten der Erinnerung in Jordanien vernachlässigt.
Das Projekt hat die Dokumentation und den Erhalt von lebendiger Geschichte von Orten der Erinnerung, wie sie von Menschen älterer Generationen erzählt und von Studenten dokumentiert werden, zum Ziel. Diese Orte der Erinnerung können Orte von zeitnahen historischen Ereignissen sein oder jene früherer Zeiten, welche die lokale Bevölkerung zu anderen Anlässen und Zwecken verwendet hat. So haben z.B. tscherkessische Einwanderer, welche 1878 in Jordanien ankamen, in den Ruinen des römischen Theaters in Amman Zuflucht gefunden. Auch hat die Burg in Karak eine wichtige Rolle in der Revolte der Bevölkerung von Karak gegen das Osmanische Reich 1910-1911 gespielt. Solch historisches Wissen zu bewahren ist wesentlich, um die vielseitigen und vielschichtigen Bedeutungen solcher Orte aufzuzeigen und die unterschiedlichen Verbindungen, welche die lokale Bevölkerung zu diesen Orten hat, zu verstehen.
Auf struktureller Ebene hat das Projekt die Verankerung und Institutionalisierung von Oral History Methoden für den Erhalt des kulturellen Erbes in Jordanien angestrebt. Auf dem Oral History Projekt 2018 (siehe unten) aufbauend, vertiefte und professionalisierte das Projekt das bereits erlangte Wissen im Bereich von Oral History Methoden, um es an lokale Fachkräfte zu übertragen und nachhaltige und langfristige Wirkungen zu erzielen. Dazu fanden über das Jahr verteilt Trainingsworkshops zum Thema Oral History Methoden für die Studenten von vier jordanischen Partneruniversitäten, mit welchen das Projekt bereits im Jahr 2018 kollaboriert hat, statt (Mutah Universität, Yarmouk Universität, Universität Jordanien und Al Hussein Bin Talal Universität). Im Anschluss führten die Studenten an den von ihnen gewählten Orten der Erinnerung Feldforschung durch. Die Endergebnisse wurden dann in einer Soundausstellung im Oktober im Lab des Darat Al Funun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Das Projekt wurde gemeinsam vom Institut Francais de Jordanie (IFJ), dem Institute Francais du Proche-Orient (IFPO) und dem Goethe-Institut in Partnerschaft mit der Nationalbibliothek Jordanien und vier jordanischen Universitäten - Mutah Universität, Yarmouk Universität, Universität Jordanien und Al Hussein Bin Talal Universität – realisiert. Finanziell wurde es vom Deutsch-Französischen Kulturfonds unterstützt.