Im Angesicht der Herausforderungen der Industrialisierung und des urbanen Lebens im 20. Jahrhundert hatte sich das Bauhaus ab 1919 die Überwindung der Trennung von Kunst und Handwerk auf die Fahnen geschrieben. Die Architektur als ‚Gesamtkunstwerk‘, in dem alle bildnerische Tätigkeit zusammenfließen sollte, bildete die Basis für die am Bauhaus forcierten Ideen der Formung eines modernen Menschentyps und seiner Umwelt. In den nur 14 Jahren seines Bestehens brachte das Bauhaus eine Generation kreativer Köpfe hervor, die einen radikalen Paradigmenwechsel in der Kunst und Kultur einleiteten, der bis heute nichts von seiner Relevanz verloren hat. Wie konnte die Schule, die seit ihrer Gründung unzählige wirtschaftliche und politische Klippen zu umschiffen hatte, dieses ungeheure innovative Potential in so kurzer Zeit freisetzen?
In seinem Themenschwerpunkt Bauhaus Open-End lenkt das Goethe-Institut Tokyo den Blick darauf, dass am Bauhaus eine ganz junge Generation von Kunstschaffenden die Möglichkeit hatte, ihre künstlerische Experimentierfreude radikal auszuleben. Im Zentrum unseres Programms stehen Beiträge von Studierenden verschiedener Hochschulen, die heute im selben Alter sind wie ihre prominenten Vorgänger*innen. Das Programm präsentiert überraschende Neudeutungen der Bauhaus-Idee aus der Perspektive von Studierenden, die sich aktuell auf die Ergreifung kreativer Berufe vorbereiten, und hinterfragt mit aktuellen Forschungsergebnissen den Mythos Bauhaus.
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