Schüler-Demos für Umweltschutz #FridaysForFuture: Eine neue globale Protest-Generation?
Weltweit demonstrieren seit Monaten Schüler für Klimagerechtigkeit. In Deutschland ist „Fridays for Future“ besonders stark. Wie wird der Protest in Japan umgesetzt?
Hinter der Bewegung steckt die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg. Sie saß letzten Sommer drei Wochen vor dem schwedischen Parlament statt zur Schule zu gehen. Ihre Forderung: Die Regierung soll sich ans Pariser Klimaabkommen halten und die Erderwärmung auf unter zwei Grad begrenzen. Mittlerweile streikt Thunberg nur noch freitags, aber ihr Engagement hat Jugendliche weltweit inspiriert, für Klimagerechtigkeit zu demonstrieren.
In Deutschland haben die Proteste das Thema Klimawandel wieder stärker auf die politische Agenda gesetzt. Und gleichzeitig das Vorurteil entkräftet, das sich junge Menschen gar nicht für Politik interessieren würden. Gleichzeitig wird aber auch viel über das Schulschwänzen der Protestierenden diskutiert. Kritiker sagen: Wer es ernst meint, kann auch am Wochenende demonstrieren.
Proteste in Japan: „Großdemonstration“ mit 125 Teilnehmern
In Japan sehen die Proteste anders aus: Es demonstrieren vor allem Studenten und Oberstufenschüler – und das nur einmal im Monat. Außerhalb von Tokyo gibt es nur noch in Nagoya und Kyoto Proteste. Obwohl nur wenige Menschen auf die Straße gehen, berichten viele Medien darüber. Was motiviert die japanischen Demonstranten? Die Online-Redaktion des Goethe-Instituts Tokyo hat bei einem Planungstreffen mit einigen Teilnehmern von Fridays for Future in Tokyo gesprochen.
Fridays for Future in Japan: Die nächste große Protestbewegung?
Dass junge Japaner für ihre Interessen protestieren, ist nichts Neues. 2015 und 2016 demonstrierten die SEALDs (Students Emergency Action for Liberal Democracy) gegen ein neues Sicherheitsgesetz, das den japanischen Selbstverteidigungsstreitkräften Auslandseinsätze erlaubte. Und in den 1960er Jahren gab es in Japan genauso wie in Deutschland große Studentenproteste gegen den Vietnamkrieg. Während diesen schnell vorgeworfen wurde, durch ihr aggressives Vorgehen weite Teile der Öffentlichkeit abzuschrecken, legen die Protest-Bewegungen dieses Jahrzehnts Wert auf einen moderaten Auftritt.
Es bleibt abzuwarten, in welchen Protestformen sich Fridays for Future künftig in Japan manifestieren wird. Fest steht: Auch hier leben junge Menschen ihr dringendes Bedürfnis nach politischer, demokratisch organisierter Mitsprache aus und schaffen sich dafür eigene Räume. Noch mag Fridays for Future in Japan klein sein, aber sie hat die ersten Grundsteine gelegt, um eine nachhaltige Bewegung aufzubauen.