PASCH2020 - Digitale Transformationen
Beyond Reality

© Goethe-Institut Tokyo

In der dreitägigen Veranstaltung „Beyond Reality“ für Deutschlehrkräfte und PASCH Schüler*innen mit Stephanie Wössner vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, erhielten die Teilnehmer*innen einen Einblick in einen auf Extended Reality (Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR)) angereicherten Fremdsprachenunterricht und entwickelten unter der Leitung der Referentin bemerkenswerte und äußerst kreative Digitalprodukte.

Unterrichten mit Extended Reality - Workshop für Deutschlehrkräfte
Am 25.1.2020 fand der eintägige Workshop für Deutschlehrkräfte am Goethe-Institut Tokyo statt. Mit anschaulichen Beispielen ihrer eigenen Unterrichtsklassen,  verdeutlichte Wössner den Teilnehmer*innen zunächst die mannigfaltigen Einsatzmöglichkeiten und Gebrauchsweisen von einem auf „Extended Reality“ Formaten basierenden Unterricht. Im nächsten Schritt wurden die Lehrkräfte dann selbst wieder zu Schüler*innen und erstellten in kleinschrittig angelegten Projekten und  mithilfe von Laptops, Smartphones, Tabletts, Green Screen und Merge Cubes ihre ersten digital-gestützten Welten. Am Nachmittag wurden mit verschiedenen VR-Brillen im Nebenraum unterschiedliche Spiele wie z.B. „Beat Saber“ oder auch „Richie´s Plank Experience“ vorgestellt, die die Teilnehmer*innen mit diesen neuen Medien schnell vertraut werden ließen.

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Digital und handlungsorientiert – Digitalwerkstatt mit Deutschlerner*innen
Am nächsten Tag folgte der Workshop für PASCH-Schüler*innen – insgesamt 45 Teilnehmer*innen sind der Einladung gefolgt und hatten die Chance genutzt, in eine neue Welt des Lernens mit digitalen Medien einzutauchen. In Kleingruppen mit max. 4 Personen sollten die jungen Deutschlerner*innen zunächst Kurztexte auf Deutsch, zu vorher ausgewählten Orten in Japan oder berühmte Örtlichkeiten aus aller Welt, verfassen bzw. auch hierzu geeignetes Bildmaterial finden. Aber statt am Ende ein herkömmliches Referat oder Power Point vor der gesamten Klasse zu halten, drehten die Jugendlichen mit ihren eigens erstellten Texten mehrere Videos vor einem Green Screen bzw. nahmen auch Audiotracks hierzu auf.

 
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Mit Hilfe von einfach zu bedienenden und zum Teil kostenlosen Apps, gelang es ihnen sich in die Orte auf Fotos  „digital einzufügen“. In einem weiteren Schritt haben die Schüler*innen unter Gebrauch der Plattform CoSpaces Edu, die in der Vorarbeit recherchierten Medien wie Bilder und die von Google bereitgestellten 360-Grad-Fotos und ihre zuvor mithilfe der App Xpanda erstellten Videos mit AR Funktion in einen Augmented Reality Würfel, den sogenannten Merge Cube, implementiert. Die Schüler*innen waren sehr kreativ, eigenständig und voller Konzentration bei der Arbeit und ihre Ergebnisse können sich sehen lassen.

Scannen Sie einmal selbst die unteren Fotos mit der kostenlosen App Xtend oder Xpanda.

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Digitale Transformationen - Vortrag
Den Abschluss der „Beyond Reality“-Reihe bildete die zweistündige und gutbesuchte Vortragsveranstaltung zu den Themen „Zeitgemäße Bildung mit Extended Reality & Lernumgebung im Cyberspace“. Wössner sprach zu Themen wie z.B. der „digitalen Transformation“ und wie sich die voranschreitende Digitalisierung auf verschiedene Lebensbereiche bzw. Gewohnheiten auswirken und diese verändern, allen voran den Ort „Schule“. Konzepte wie z.B. das 4K-Modell, TPACK oder auch SAMR Modell, die ihm Rahmen vom Lernen und Lehren mit digitalen Medien und den hierzu nötigen Lehr- u. Lernkompetenzen diskutiert werden, konkretisierte die Referentin kurz bevor sie ihrem interessierten Publik nun ihre „Virtual Learning“-Unterrichtsbeispiele aus ihren eigenen Unterrichtsklassen in Deutschland und Frankreich erläuterte.
 
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Im zweiten Teil der Veranstaltung sprach Frau Ikumi Waragai (Keio Universität, Fujisawa Campus) zunächst von den veränderten Lerngewohnheiten von Fremdsprachenlernenden bzw. den sich durch die fortlaufende Digitalisierung gewandelten Lernumgebungen für Fremdsprachenlerner*innen. Der Cyerspace fungiert als ein realer Kommunikationsort, der wichtiges Potential zur Unterstützung der Fremdsprachenausbildung birgt. Die Smartphone App „Platzwit neu“, welche Frau Waragai und ihr Team an der Keio Universität entwickelt haben, basiert auf der Idee vom Cyberspace als realem Kommunikationsort zur Förderungen der Fremdsprachenkompetenzen. Gebrauchsweisen und Funktionen dieser App, die wie ein soziales Netzwerk (SNS) aufgebaut ist und die Deutschlernenden zum Informationsaustausch und sprachlicher Interaktion motivieren soll, wurden eingehend erörtert und mit Publikum ausprobiert.
 
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Digitale Lernformate die bspw. auf Extended Reality basieren oder in virtuellen Räumen (SNS) verankert sind, birgen ein hohes Potential Authentizität und Motivation für Lernende, da sie sich am Alltagsleben und den Interessen von jungen Fremdsprachenlerner*innen orientieren. Im Rahmen einer modernen Fremdsprachenerziehung sollten die Vermittlung der digitalen Kompetenzen (siehe auch DigCompuEdu)  und der Einsatz digitaler Lernformate wie bspw. der oben beschriebenen, zu einem integralen Bestandteil des Unterrichts werden, um auf die veränderten Lernumgebungen der heutigen Generation zu reagieren und kreative und induktive Lernprozesse nachhaltig zu fördern.
 
Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) verbindet seit 2008 weltweit mehr als 2.000 Schulen mit besonderem Deutschlandbezug. PASCH wird vom Auswärtigen Amt koordiniert und mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, dem Goethe-Institut, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz umgesetzt. Das Goethe-Institut betreut rund 600 PASCH-Schulen in über 100 Ländern. Ansprechpartner für Japan ist Christian Steger.

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