PASCH-Workshop: Phonetik lernen durch szenisches Spiel
Jedes Jahr erhalten die PASCH-SchülerInnen, die bei den Fit-Prüfungen am besten abschneiden, die Möglichkeit, im Sommer am Jugendkurs (Juku) in Deutschland oder am Deutsch-Camp in Ostasien teilzunehmen. Dies nahm das PASCH-Koordinationsteam zum Anlass für ein ganz neues Projekt: Für die bei beiden Camps stattfindenden Kulturabende sollten die Schüler kurze Theaterstücke mit Japan-Bezug schreiben und einstudieren. Begleitend dazu gab es für sie am 18. Juli einen Workshop mit der Schauspielerin Sachiko Hara vom Schauspielhaus Hamburg. Die Idee war, auf spielerische Weise Deutsch zu lernen und die Angst vor dem Sprechen abzubauen.
Die Vorbereitungen begannen im Mai mit der Gruppeneinteilung: Am Jugendkurs nahmen von jeder Partnerschule jeweils zwei Schüler teil, am Deutsch-Camp in Thailand ein Schüler pro Schule sowie eine Schülerin der Doshisha Mittel-und Oberschule. So entstanden insgesamt drei gemischte Gruppen: zwei für den Jugendkurs und eine für das Thailand-Camp, bestehend aus vier bzw. fünf Schülern.
Nun ging es an die Themenfindung: Die beiden Juku-Gruppen entschieden sich für die japanischen Märchen Warashibe chôja und Urashimatarô. Die Thailand-Gruppe wollte szenisch „Die vier Jahreszeiten in Japan“ umsetzen. Während sich die ersten beiden Gruppen auf Vorlagen stützten und diese kürzten und modernisierten, schrieb die letzte Gruppe einen ganz neuen Text. Zum Schreiben und für die Korrektur der Texte kam die Lernplattform PASCH-net zum Einsatz. Der nächste Schritt bestand darin, die fertigen Texte auswendig zu lernen, die Aussprache zu üben und sich Gedanken zu Bühnenbild und Requisiten zu machen.
Am 18. Juli versammelten sich alle Teilnehmer zum Workshop mit Sachiko Hara im Goethe-Institut Tokyo. Zunächst wärmten sich die Schüler mit einem Phonetik-Training auf und erarbeiteten dann zusammen mit Frau Hara ihre Stücke. Das war gar nicht so einfach und es zeigte sich: Wer seinen Text konnte, war klar im Vorteil. Die erste „Generalprobe“ der Stücke fand am 20. Juli beim Informationstag für den Jugendkurs und das Thai-Camp statt. Bis dahin legten sich noch einmal alle ins Zeug, lernten ihre Texte und zeigten, was in ihnen steckte.
Motiviert brachen die Thai-Camp-Teilnehmer am 6. August nach Bangkok auf, die Jugendkursler dagegen hatten noch etwas Zeit. Sie hatten Feuer gefangen und wünschten sich mehr Tipps von der Expertin. So gab es für sie am 7. August einen zweiten Intensivworkshop mit Sachiko Hara.
Die Aufführungen in Thailand und Deutschland waren ein voller Erfolg: Die Texte saßen und die selbstgeschriebenen und
-inszenierten Stücke stellten sich als ganz besondere, fast schon außergewöhnliche Programmpunkte der Kulturabende heraus. Die Schüler erhielten viel Applaus und stolz berichteten sie nach ihrer Rückkehr von ihrem großen Auftritt.
Bei diesem Projekt zeigte sich: Aller Anfang ist schwer. Durch die anfänglichen Schwierigkeiten ließ sich aber keiner entmutigen, im Gegenteil: Alle hielten zusammen und gaben ihr Bestes. So entstanden tolle Ergebnisse, die für alle Mühen entlohnten.