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Austauschprojekt zwischen 5 PASCH-Schulen & der Deutschen Schule Tokyo Yokohama
PASCH-Chorprojekt 2023

Gruppenfoto von den PASCH Schüler*innen und dem Chorleiter Yoshihisa Matthias Kinoshita
Gruppenfoto von den PASCH Schüler*innen und dem Chorleiter Yoshihisa Matthias Kinoshita | ©Goethe-Institut

Vom 24. bis zum 26. August 2023 fand ein Chor-Workshop mit anschließendem Konzert für 5 PASCH-Schulen und der Deutschen Schule Tokyo Yokohama im Saal des Goethe-Instituts statt. Leitung des Workshops war der Leiter des Wolfratshauser Kinderchores und Lehrer für die Kinderchorleitung an der  Hochschule für Musik und Theater München, Yoshihisa Matthias Kinoshita. Dieses Projekt hat es den Schüler*innen nicht nur ermöglicht neue Freundschaften zu schließen, sondern es gab ihnen auch die Chance der deutschen Sprache auf einer völlig andere Art und Weise zu begegnen.

Die Kommentare können Sie hier lesen:

Yoshihisa Matthias Kinoshita: Leitung des Workshops, Leiter des Wolfratshauser Kinderchores Wolfratshausen, Lehrkraft für die Kinderchorleitung, Hochschule für Musik und Theater München

An diesem Chor-Workshop im Goethe-Institut Tokyo, nahmen ca. 20 Jugendliche aus verschiedenen Pasch-Schulen teil. Es waren Jugendliche, die teilweise schon über Chorerfahrung verfügten, aber auch welche, für die das Singen in einer Gemeinschaft eine neue Erfahrung war.
Für mich persönlich war dieser Workshop mit japanischen Jugendlichen etwas ganz Spezielles in dem Sinne, dass die Jugendlichen mir auf der einen Seite sehr vertraut waren (ich selbst bin in Japan aufgewachsen und war Schüler an der Deutschen Schule Tokyo) und andererseits die Situation für mich auch ungewöhnlich war, weil ich seit 35 Jahren in Deutschland mit deutschen Jugendlichen zusammenarbeite. Diese Dynamik von Vertrautheit und Ungewöhnlichkeit, machte diesen Workshop für mich und vielleicht auch für die Jugendlichen zu etwas Besonderem.
Besonders war auch die Offenheit der Jugendlichen für die Inhalte des Workshops und meine Vorgehensweise. So waren die Jugendlichen von Anfang an dazu bereit, für sie ungewöhnliche Stimmbildungsübungen mitzumachen, und auch deutsche Texte zu lernen, um sie dann auswendig im Konzert vorzutragen. Durch die Bereitschaft, auch schon in den Proben so weit wie möglich auf Noten und Texte zu verzichten, entstand eine Probensituation und Atmosphäre, die etwas Unmittelbares hatte. Unmittelbar im gemeinsamen Tun und dann auch im gemeinsamen Ausdruck.
So war es möglich innerhalb kurzer Zeit ein Gefühl für ein Miteinander entstehen zu lassen, welches sich auch auf die Klangentwicklung auswirkte und nicht zuletzt auf den musikalischen Ausdruck. Diese Unmittelbarkeit wirkte sich auch auf das Hören und damit auf die Aussprache aus. Insbesondere bei der Erfassung von ungewohnten Vokalfärbungen.
Das Repertoire bestand nicht nur aus Klassikern des 19. Jahrhundert wie „Der Lindenbaum“ von Schubert und Beethovens „Ode an die Freude“, sondern auch aus anderen Liedern, wie dem modernen deutschen Lied „Auf uns“ von Andreas Bourani, dem japanischen Volkslied „Hotaru Koi“ in einem experimentellen 5-stimmigen Kanon und dem Lied „Touching“ der amerikanischen Liedermacherin Karen Beth. All diese Lieder wurden von den Jugendlichen gut angenommen. Auch hier zeigte sich eine Offenheit für diverse Stile.
Bei dem abschließenden Konzert, an dem sowohl Erwachsene eines weiteren Workshops von der Sprachabteilung „Singen auf Deutsch“ als auch die Sängerin Frau Nao Harada und die Begleiterin Frau Mio Kitami beteiligt waren, konnte man spüren, mit welcher Musizierfreude und großem Spaß die Jugendlichen dabei waren. Vor allem bei den auswendig vorgetragenen Stücken entstand ein lebendiges miteinander im Musizieren.
Dieser Workshop verband deutsche Kultur und Sprache mit Klang und Musik und ermöglichte besondere, individuelle und gemeinschaftliche Erfahrungen.
Insgesamt war dies eine rundum gelungene Veranstaltung.

 
Ann Hamaura: Deutsche Schule Tokyo Yokohama
Wissen Sie, wofür “PASCH” steht? Bevor wir an dem Chorprojekt teilgenommen haben, hatten wir auch keinen blassen Schimmer. “PASCH” steht für “Schulen: Partner der Zukunft” und die PASCH-Initiative vernetzt über 2.000 Schulen in 120 Staaten, inklusive Japan.
Jeden Sommer wurde das PASCH Chorprojekt im Goethe-Institut Tokio veranstaltet mit Schüler*innen aus japanischen Schulen, die Deutsch als Fremdsprache lernen. Dieses Jahr hatten wir die besondere Möglichkeit, als die ersten DSTY-Schüler*innen an diesem Projekt teilzunehmen.
Der Chorleiter des Projekts war Yoshihisa Kinoshita, Lehrkraft eines eigenen Kinderchores und angestellt an einer Musik- und Theaterhochschule in München. Er hat in den vergangenen Jahren auch weltweit zahlreiche PASCH-Chorprojekte geleitet.
Das Projekt wurde über drei Tage durchgeführt, nämlich am 24. , 25. und 26. August. An den ersten beiden Tagen wurden Workshops durchgeführt, um sich erstmal kennenzulernen und auch die Lieder einzuüben, die wir dann am 26. beim Abschlusskonzert vorgeführt haben.
Am ersten Tag haben wir uns erst einmal alle einander vorgestellt, doch dafür konnten wir uns nicht besonders viel Zeit nehmen, da wir nur zwei Tage hatten, um vier Stücke einzuüben. Daher starteten wir gleich mit dem Singen und so haben wir früh gemerkt, dass das gemeinsame Singen schon ein Icebreaker war und wir uns durch das Einsingen einander näher fühlen konnten. Wir hatten insgesamt zwei 15-minütige Pausen, aber die restlichen fünf Stunden bestanden nur aus Singen, Singen, Singen.
Am zweiten Tag haben wir dann die vier Stücke
- Ode an die Freude,
- Heidenröslein,
- ほたるこい (Hotaru Koi),
- Auf uns
geübt und perfektioniert. So war auch der zweite Tag schnell vorbei und der Auftritt stand an.
Am nächsten Tag, dem 26.08.2023 war dann der Auftritt. Viele luden Familie und Freunde ein, sodass die Aufregung sehr groß war. Jedoch hat sich die Atmosphäre im Laufe des Auftritts sehr aufgelockert, sodass wir zum Ende hin nur Spaß am Singen empfanden.
Nachdem wir alle Stücke einmal gesungen hatten, gab es eine Zugabe und wir sangen den Song “Auf uns” noch einmal. Da waren wir alle so aus der Aufregung befreit, dass wir uns alle gegenseitig anschauten und überall lächelnde Gesichter sahen.
Nach diesem Auftritt hatten wir zum ersten Mal in den drei Tagen wirklich Zeit miteinander zu reden. Daher tauschten viele von uns Kontaktdaten mit Schülern aus anderen Schulen aus, um auch in Zukunft in Kontakt zu bleiben.
Diese Erfahrung gab uns die Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen und den Spaß am gemeinsamen Singen zu spüren. Vielen Dank an unseren Chorleiter Herr Kinoshita und Frau Otsu für die Organisation dieses Projekts!
 
Mao Yamataki, Hinako Suzuki, Yurina Ota: Keio Girls Senior High School, PASCH-Gastschule
Ich habe gelernt, wie man beim Singen in europäischen Sprachen die Stimme einsetzt und die Aussprache verbessert. Ich habe auch die tatsächlich in Deutschland gesprochene Alltagssprache gelernt. Ich habe von unserem Lehrer etwas über die Musikbildung in Deutschland gehört. Ich fand es interessant, wie sehr sie sich von der in Japan unterscheidet. (Mao Yamataki)

Ich konnte lernen, wie man die deutsche Sprache auf einer bestimmten Weise ausspricht. Uns wurde auch beigebracht, wie man singt, was eine tolle Lernerfahrung war. Es ist eine tolle Erinnerung für mich geworden, dass wir alle, als Oberschüler, unsere Stimmen vereinten und auf der Bühne singen konnten. Vielen Dank für diese wunderbare Gelegenheit. (Hinako Suzuki)

Für mich war es das erste Mal, dass ich an einem Projekt wie diesem zur deutschen Sprache teilgenommen habe. Es war eine großartige Gelegenheit für mich, echtes Deutsch zu hören und zu lernen, wie man Dinge auf Deutsch ausspricht und sagt, die ich in meinem täglichen Leben selten höre. Es war auch toll, Kontakte zu Leuten aus anderen Schulen zu knüpfen, die auch Deutsch lernen. Ich habe an diesem Projekt teilgenommen, weil ich Musik mag. Zuletzt war auch der PASCH-Chor ein weiterer Anziehungspunkt, der mir sehr am Herzen lag, da es eine lustige Art war, die deutsche Sprache beim Singen von Liedern kennenzulernen.
Es war eine kurze, aber sehr wertvolle Erfahrung. Ich möchte den Organisatoren und den Lehrern, die uns angeleitet haben, meinen aufrichtigen Dank aussprechen. (Yurina Ota)
 

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