Online-Gesprächsformat Beuys TV

Beuys TV © Goethe-Institut Tokyo

Do, 18.03.2021

20:00 Uhr

Goethe-Institut Tokyo, Foyer

Moderation: Daisuke Tsuda | Gäste: Toshiki Abe, Tatsuo Miyajima & Aya Momose

"Beuys TV" ist ein dreiteiliges Online-Talkformat, in dem der Journalist Daisuke Tsuda mit japanischen und internationalen Gästen der Aktualität von Joseph Beuys‘ (1921-1986) künstlerischer und politischer Agenda im Jahr 2021 nachgeht. Wenn man sich Beuys‘ Schaffen heute nähert, 100 Jahre nach seiner Geburt und 35 Jahre nach seinem Tod, offenbart sich – nicht nur im Spiegel der Corona-Krise – die frappierende Gegenwärtigkeit der Visionen, die den vielseitigen Künstler umtrieben. Beuys gedanklicher Kosmos scheint zahlreiche gesellschaftliche Fragen, mit denen wir heute dringend konfrontiert sind, weit vorausgeahnt und vorausgedacht zu haben. Zu den Themen, die seine Werke evozieren, und die er in seinem politischen Aktivismus auch sprachlich artikuliert, gehören: Demokratisierung aller Gesellschaftsbereiche, Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Geschlechtergerechtigkeit, Suche nach einem dritten Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus, Leitlinien einer zukunftsfähigen Erziehung etc. Die Kunst, die Beuys mit seinem erweiterten Kunstbegriff unter dem Motto „Jeder Mensch ist ein Künstler“ ins Leben überführen wollte, sah er als treibende Kraft für gesellschaftliche Transformation.
 
Daisuke Tsuda, dessen Arbeitsfeld sich zwischen Journalismus, Kunst und Aktivismus bewegt, beleuchtet im Rahmen von „Beuys TV“ zusammen mit japanischen und internationalen Gästen das Spannungsfeld zwischen Kunst und Gesellschaft aus heutiger Perspektive.

Die Gäste der ersten Folge sind die beiden Künstler*innen Tatsuo MiyajimaAya Momose und der soziele Entrepreneur Toshiki Abe. Miyajima erlebte Beuys' Aufenthalt in Japan im Jahr 1984 als Studierender der Tokyo University of the Arts und berichtet, wie sich die unmittelbare Begegnung mit Beuys auf seine eigene künstlerische Praxis ausgewirkt hat. Momose, eine japanische Künstlerin der jüngeren Generation nähert sich der Verquickung von künstlerischer und politischer Praxis in Beuys' Werk aus heutiger Sicht. Toshiki Abe reflektiert die Bedeutung von Beuys' Aktivismus im Spiegel der heutigen gesellschaftlichen Realität in Japan.

Die drei Folgen sind folgenden Themen gewidmet: Folge 1:„Kunst und Aktivismus“, Folge 2:„Beuys aus Frauenperspektive“, Folge 3: „Das Erbe der 7000 Eichen“. 
 
Übertragung via:
twitter.com/GI_Tokyo (Japanisch)
https://www.youtube.com/user/goethetokyo (Japanisch)
facebook.com/goethe.institut.tokyo (Englisch)
 
Biographien der Gäste

Toshiki Abe (CEO und Chairman, Ridilover)

Toshiki Abe © Toshiki Abe Noch während seines Studiums, im Jahr 2009, rief  er die Plattform Ridilover ins Leben, die Touren entwickelt, welche gesellschaftliche Probleme fokussieren und kommunizieren. Im Jahr 2012 erhielt Ridilover den Status einer eingetragenen Gesellschaft, im Jahr darauf den Status einer Aktiengesellschaft. Seit 2012 unterrichtet Abe am College of Arts and Sciences  der University of Tokyo im Fachbereich zum Thema soziales Unternehmertum. Sein besonderes Geschick liegt im Fangen von Thunfisch mit bloßen Händen. Er gewann zahlreiche Preise, unter anderem beim 1. NICT Entrepreneurs' Challenge des Ministeriums für Innere Angelegenheiten und Kommunikation und den Exzellenzpreis bei MUGENLABO, einem Programm für Start-Up-Unternehmen von KDDI∞Labo.  Im Jahr 2017 wurde er von dem US-amerikanischen Magazin Forbes als Vertreter Asiens in der Kategorie U-30 ausgewählt.
 
Tatsuo Miyajima (Bildender Künstler)

Tatsuo Miyajima © Tatsuo Miyajima Geboren 1957 in Tokyo. 1986 schloss er sein Masterstudium an der Tokyo University of the Arts ab. 1988 zeigte er seine Arbeit “Sea of Time” bei der Ausstellung „Aperto `88, eine Ausstellung der jüngeren Künstlergeneration im Rahmen der 43. Biennale di Venezia. Miyajimas Arbeit erregte durch den Einsatz digitaler Zahlen international große Aufmerksamkeit. In der Folge wurden seine Arbeiten bei zahlreichen Ausstellungen in Japan und international präsentiert, bislang an mehr als 250 Orten in 30 Ländern. 1997 gewann er mit seiner Arbeit „Fortress of Human Rights“ einen Wettbewerb der Universitär Genf, der sich auf die architektonische Identität des Uni Dufour-Gebäudes der Universität bezog. 1998 gewann er den 5. Contemporary Art Foundation Artist Award. Im selben Jahr wurde ihm die Ehrendoktorwürde der University of Arts London verliehen. Im Jahr 2020 gewann der den 71. Kunstpreis des japanischen Ministeriums für Erziehung, Kunst, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie. Von 2006 – 2016 war er stellvertretender Direktor der Tohoku University of Art and Design, und von 2012 – 2016 außerdem stellvertretender Direktor der Kyoto University of the Arts. Zu seinen wichtigsten Werken zählt unter anderem „Mega Death. Seit 1996 betreibt er das Projekt „Revive Time“ bei dem Kinder aus aller Welt die zweite Generation von Kakibäumen pflanzen, die in Nagasaki radioaktiver Strahlung durch die Atombombe ausgesetzt waren. Weiterhin arbeitet er kontinuierlich an einem Projekt namens „Sea Of Time – TOHOKU“ zur Bewahrung der Erinnerung an die Dreifachkatastrophe in der Tohoku Region im Jahr 2011.

Aya Momose (Bildende Künstlerin)
Aya Momose © Aya Momose
Geboren 1988 in Tokyo. Zu den bisherigen Einzelausstellungen der Künstlerin zählen I.C.A.N.S.E.E.Y.O.U」(East Factory Art Gallery, Tokyo / 2019), und „Voice Samples“ (Yokohama Art Gallery 1, Yokohama Museum of Art / 2014). Weiterhin nahm sie an zahlreichen Gruppenausstellungen teil, u.a. „Listen to Her Song“ (Tokyo University of the Arts / 2020), „Roppongi Crossing 2016 My Body, Your Voice” (Mori Art Museum / 2016) “Artist File 2015 Next Doors: Contemporary Art in Japan and Korea”(The National Art Center, Tokyo und National Museum of Modern and  Contemporary Art, Korea, Gwacheon, Korea / 2015).


 

 

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