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18:30 Uhr

Gibt es einen gerechten Krieg?

Vortrag und Diskussion|Vortrag von Reinold Schmücker & Diskussion

  • Goethe-Institut Villa Kamogawa, Saal, Kyoto

  • Sprache Deutsch und Japanisch (mit konsekutiver Übersetzung)
  • Preis Eintritt frei

Photo: Colourbox.de Photo: Colourbox.de

Material Frows ©Hiroshi Toyama

Der Philosoph Professor Reinold Schmücker (Universität Münster) forscht zur Frage nach einem gerechten Krieg. Aus Anlass seines Besuchs in Japan haben wir ihn eingeladen, zu diesem Thema zu uns zu sprechen. Denn aktuell verschiebt sich das machtpolitische Gewicht weltweit hin zu einem wieder mehr auf Gewalt und militärische Stärke orientierten Umgang der Staaten miteinander. Auch in Europa und in Japan durch die National Defense Forces werden immense Summen zur militärischen Aufrüstung in die Hand genommen – zur Friedenssicherung oder, falls notwendig, für einen ‚wirklich gerechten‘ Krieg. Aber kann es einen solchen gerechten Krieg geben? Wie würde er aussehen? Und wie kann man einen Krieg, selbst wenn er vollkommen gerecht wäre, wieder beenden? Auch nach dem Vortrag von Herrn Schmücker suchen wir Antworten auf diese Fragen in einer gemeinsamen Diskussion mit unseren Gästen auf dem Podium: den Professoren Satoshi Kodama (Universität Kyoto), Takuya Nakamura (Universität Doshisha) und Johannes Waßmer (Universität Osaka) sowie mit allen Teilnehmenden. Wir freuen uns auf Ihre Fragen und Gedanken zu dieser zentralen Frage der Gegenwart!

Vortrag:
Reinold Schmücker (Universität Münster)

Podiumsteilnehmer:  
Satoshi Kodama (Universität Kyoto)
Takuya Nakamura (Universität Doshisha)
Johannes Waßmer (Universität Osaka)

Moderator:
Atsuki Morishima (Universität Osaka)


Veranstalter: 
German Literature, School of Letters, University of Osaka
Goethe-Institut Villa Kamogawa

Unterstützung: 
Japanisch-Deutsches Kulturinstitut

Vortrag / Podiumsteilnehmer / Moderator

Reinold Schmücker ist Professor für Philosophie und Sprecher der Kolleg-Forschungsgruppe Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel an der Universität Münster (Deutschland). Von 2022 bis 2025 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie. Seit 2023 ist er Mitherausgeber der Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft. 2024 richtete er unter dem Thema #digital|denken den XXVI. Deutschen Kongress für Philosophie aus. Neben Büchern und Aufsätzen zur Ästhetik und Philosophie der Kunst hat er zur Ethik, zur Rechtsphilosophie und zur Politischen Philosophie publiziert. Sein Forschungsinteresse gilt insbesondere der Ethik der internationalen Beziehungen und der Ethik des Zugangs zu kulturellen Gütern, der zeitlichen Dimension der Gerechtigkeit sowie der Kunst- und Artefaktphilosophie. Seine Monographie Was ist Kunst? Eine Grundlegung (1997) erschien 2014 in einer Neuausgabe; die zweite Auflage seines Buches Gibt es einen gerechten Krieg? (2021) wird am 14. Mai ausgeliefert.

Satoshi Kodama ist seit 2022 Professor für Ethik an der Kyoto University. Er hat an derselben Universität Philosophie und Ethik studiert und hat da 2006 promoviert. Bevor er seine aktuelle Stelle antrat, arbeitete er u.a. als Senior Lecturer at the Department of Biomedical Ethics at the University of Tokyo Graduate School of Medicine. Er veröffentlichte Werke wie „Covid-19 and Ethics“ (2022), „Practical Ethics“ (2020), „The Theory of Justice (Co-Autor, 2019), „Introduction to Ethics“ (Co-Herausgeber, 2018), „Bioethics in Manga” (2013), „Introduction to Utilitarianism (2012) und „Utility and Intuition (2010).

Takuya Nakamura ist seit 2022 Professor für Philosophie an der Doshisha University. Er hat an dieser Universität Philosophie, Ethik und Phänomenologie studiert und hat auch dort promoviert. Bevor er seine aktuelle Stelle antrat, arbeitete er auch als Visiting Researcher am Center for Subjectivity Research der University of Copenhagen und am Husserl-Archiv der Universität zu Köln. Zu seinen Arbeiten zählen „Das Ich der Instinkte in Husserls Manuskripten über die Lebenswelt“ (2019), „Die Phänomenologie des Unbewussten als Grenzproblem bei Husserl“ (2019), „Einströmen: Die dynamische Struktur des transzendentalen Lebens“ (2023) und mehrere Übersetzungen von Dan Zahavi, Nam-In Lee und Lilian Alweiss.

Johannes Waßmer ist seit 2020 Professor für deutsche Literatur und Kultur (ドイツ文学) an der Osaka University. Er hat Neuere und Ältere deutsche Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Düsseldorf studiert und 2017 zu Geschichtsdeutung und Beschleunigungserfahrung in Westfront-Romanen des Ersten Weltkriegs promoviert. Er forscht zu literaturwissenschaftlichen, ästhetischen, medien- und erkenntnistheoretischen Themen. In den letzten Jahren hat er u.a. einen Band zu „Epistemologien der Geste. Körper, Medien, Künste“ mitherausgegeben und Aufsätze zu Alltagsästhetiken veröffentlicht (Warten, Scheitern, Authentizität). Zuletzt hat er eine umfangreiche Monographie zu „Schrift und Präsenz. Grundlegung – Kulturgeschichte – Episteme“ abgeschlossen und in Osaka am 8./9. April 2025 eine zweitägige Konferenz zur „Schreibszene zwischen Schrift und Graphismus“ ausgerichtet. Dem Verhältnis von Krieg, Geschichte und Literatur hat er sich in Bezug auf den Ersten und Zweiten Weltkrieg, den deutsch-französischen Krieg von 1870 und den Dreißigjährigen Krieg gewidmet.

Atsuki Morishima, geb. 2001, studiert aktuell Philosophie an der Graduate School of Humanities der Osaka University (Stand April 2025). 2023 war er zum Auslandsstudium an der Universität Heidelberg. Er forscht zur deutschen Philosophie der Moderne und der Gegenwart, u.a. die Rechtstheorie und die Theorie der Öffentlichkeit von Jürgen Habermas.