Festival Mujanhyang

Mujanhyang Foto: Mujanhyang Festival

22., 23. Mai 19:00 Uhr
24. Mai 18:00 Uhr
25. Mai 15:00 Uhr

National Museum of Modern and Contemporary Art, Museum Seoul

Über das Konzept der „absoluten Geräuschlosigkeit“

In den späten 1940er Jahren besuchte der amerikanische Komponist und Künstler John Cage die echofreie Kammer der Universität Harvard. Dort beobachtete er, dass wider Erwarten selbst in diesem schalltoten Raum Geräusche wahrzunehmen sind, die vom menschlichen Körper produziert werden: der eigene Herzschlag, das tiefe Rauschen des Blutkreislaufs und ein hoher Ton, verursacht durch das Nervensystem. Auf Basis dieser Erfahrung kam Cage letztendlich zum Schluss, dass eine „absolute Stille“ nicht existieren kann.


Das „Mujanhyang“ Festival, das vom 22. bis zum 25. Mai im National Museum of Modern and Contemporary Art (MMCA) stattfindet, befasst sich mit dem Konzept der „absoluten Geräuschlosigkeit“. Auch bei scheinbarer Stille entstehen stets Geräusche, unaufhörlich nimmt der Mensch etwas wahr. Was entsteht in scheinbar geräuschlosen Momenten? Was hört und sieht der Mensch tatsächlich? Darüber hinaus richtet sich das Interesse des Festivals an den Zusammenhang der Klänge und Bilder, die erst hervortreten, wenn diverse Medien aufhören zu reflektieren, aufzunehmen und wiederzugeben. Diese und weitere Fragen sollen anhand von einmaligen, spontanen Performances über die Grenze der audiovisuellen Medien hinaus verfolgt und somit die in der Stille  verborgenen Klänge und Bilder intensiv erlebt werden.

Das Goethe-Institut hat den Besuch zwei deutscher Künstler unterstützt, die am diesjährigen „Mujanhyang“ Festival teilnehmen werden. Jürgen Reble ist vor allem als Filmalchemist bekannt, denn seine willkürlichen Manipulierungen mit chemischen und biologischen Prozessen haben einen Sturm von Bildern als Ergebnis, die sich rings um die Abstraktion, die Form und die Farbe konzentrieren. Thomas Köner, Fotograf, Klang- und Multimediakünstler, beschäftigt sich mit der Kombination von visuellen und auditiven Erfahrungen. Seit 1992 arbeiten Reble und Köner in verschiedenen Performances zusammen und sind international aktiv.

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