„Lebenssprossen: Identität, Kultur und Erinnerung im Saatgut“ ist ein Projekt, das vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ins Leben gerufen wurde. Dieser Krieg verdeutlicht die Verletzlichkeit der weltweiten Nahrungssicherheit und unterstreicht die Abhängigkeit von regionaler Stabilität. Insbesondere hat er den Agrarsektor der Ukraine stark beeinträchtigt und ökologische Schäden im Kontext des sich verschärfenden Klimawandels verursacht.
In einer Zeit, in der die Bedeutung des Erhalts von biologischer Vielfalt und traditionellem Saatgut zunehmend anerkannt wird, konzentriert sich unser Projekt auf die Bewahrung und Wertschätzung von Saatgut als Träger von Identität und Kultur. In Zusammenarbeit mit den Goethe-Instituten in Kyjiw (Ukraine), Taschkent (Usbekistan), Tbilisi (Georgien) und Almaty (Kasachstan)
etablieren wir Saatgutbibliotheken als Orte des Austauschs und der Gemeinschaft.
Diese Bibliotheken dienen nicht nur der Sammlung und Bewahrung von Saatgut, sondern auch der Schaffung von Räumen, in denen sich Bibliotheksnuter:innen über Themen wie Nachhaltigkeit, Biodiversität und kulturelles Erbe austauschen können. Darüber hinaus nutzen wir künstlerische Praktiken, um das Wachstum und die Geschichten hinter dem Saatgut zu dokumentieren und durch Ausstellungen und kreative Projekte die Bedeutung des Saatguts als Träger von Identität und Kultur hervorzuheben.