Eglė Kontutytė empfiehlt
Sterben im Sommer
Das ist ein Buch über Verlust und Trauer, über alle ihre Formen. Das ist eine subtile Therapie, die hilft, den Tod des Nächsten zu überleben, ihn sich anzugewöhnen, sich mit dem Fehlen der Nächsten abzufinden, indem die Hoffnung bleibt – sie sind mit uns.
Dieses Buch ist auch eine Erzählung über Erlebnisse des Grenzgangs. Die Autorin zeichnet feinfühlig eine gepunktete Linie zwischen dem Leben und dem Tod, zwischen der Kindheit und der Jetztzeit, zwischen zwei Heimaten – Ungarn und Deutschland –, zwischen zwei Generationen und Erfahrungen – Aussiedlern aus Ungarn in der Zeit des Aufstandes und ihren in Deutschland geborenen Kindern, die aber mit einem Zeichen von zwei Heimaten versehen sind –, zwischen zwei Welten – dem Osten und dem Westen.
Das ist ein Buch für alle. Denen, die den Verlust ihrer geliebten Menschen erlebt haben, hilft das Buch sich an die Verstorbenen, an die mit ihnen zusammen verbrachten Momente zu erinnern, den Schmerz loszuwerden, indem man ihn wieder erlebt. Für die, die dieses Unausweichliche bevorsteht, zeigt das Buch, dass wir in den Schmerz des Verlustes, in die Trauer tauchen, nicht davon fliehen, darüber sprechen müssen.
Das ist ein Buch für alle, weil es eine schöne Erzählung ist, eine Collage aus Gefühlen, Zuständen, Bildern, Ereignissen und Erinnerungen, die mit einem Faden des Schmerzes, der Trauer und der Schwermut verbunden sind.
Verlag S. Fischer
Zsuzsa Bánk
Sterben im Sommer
Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main, 2020
ISBN: 978-3-10-397031-9
240 Seiten
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Rezensionen in den deutschen Medien:
Deutschlandfunk Kultur
Bayerischer Rundfunk
SWR2