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Die Bedeutung des überwachenden Blicks ist im Zentrum des Romans – die Protagonistin findet sich in einer fast verlassenen Fabrik ein, um dort eine Arbeit als Wächterin zu beginnen. Ihre ersten Aufgaben drehen sich um einen Wolf (ein mächtiges Bild in den Mythologien verschiedener europäischer Völker), der auf dem Unternehmensgelände gesichtet wurde und dessen vermeintliche Anwesenheit von großer Bedeutung für die Schaffung der Perspektive ist. Mit der vergleichsweise lakonischen Erzählung, Bildhaftigkeit und Sprache kontrastiert noch ein merkwürdiges Ereignis, um das sich die Gedanken der Protagonistin drehen – ein mystischer Unfall, der sich am beschriebenen Ort ereignet hat: Ein vermeintlicher Flüchtling ist vermutlich aus einem Flugzeug gefallen. Trotzdem wird der Roman nicht zu einem Krimi, sondern ist eher eine feinfühlige philosophische Darstellung, die mit ihrer Stimmung und einzelnen Methoden ein wenig an die Prosa von W. G. Sebald erinnert.
Gianna Molinari
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Aufbau Verlag, Berlin, 2018
ISBN: 978-3-351-03739-0
192 Seiten
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