Drone Silhouettes
Plastiktafeln
2015
Ruben Pater
* 1977 in Gouda (NL), lebt und arbeitet in Amsterdam (NL)
Mit diesem Werk bereitet Ruben Pater den Menschen auf die Herausforderungen vor, die sich aus bestimmten neuen Technologien ergeben. Seine Serie "Twenty-first Century Birdwatching" ("Vogelbeobachtung im 21. Jahrhundert"), aus der drei Werke für diese Ausstellung ausgewählt wurden, beschäftigt sich etwa mit dem Umstand, dass heute nicht nur Vögel und Flugzeuge am Himmel zu sehen sind, sondern auch Raubtiere einer anderen Art: Drohnen, deren Beute Menschen sind. Daher ist es im 21. Jahrhundert für Menschen überlebensnotwendig geworden, dass sie erkennen können, wenn sie eine Drohne beobachtet oder sich ihnen in tödlicher Absicht nähert. Zugleich ist es wichtig zu wissen, was zu tun ist, wenn man einer Drohne begegnet – so wie es wichtig ist, dass man weiß, wie man sich bei einer Begegnung mit einem Wildtier am besten verhält, um sich zu schützen. Manchmal sind ihre Umrisse am Himmel zu erspähen, doch wie bei Vögeln sehen wir sie zumeist nicht, sondern hören sie vielmehr. Das Pfeifen von Drohnen ersetzt das Zwitschern von Vögeln, das die Luft üblicherweise im Frühling erfüllt. Mit Ruben Paters Handbuch in Händen, den Silhouetten der Drohnen über sich und dem Geräusch der Drohnen im Ohr werden die BesucherInnen in die Situation jener Menschen versetzt, die diese Geräusche tagtäglich hören und diese Schatten tagtäglich sehen – und sie als Zeichen einer bevorstehenden Katastrophe deuten.
Sebastian Althoff