Ausgewählte Künstler*innen 2021

String Theory I (2019 2020 AI Art, Digital Collage) © Jeremiah Ikongio

Die Welt öffnet sich langsam wieder für Reisen und Interaktionen, deshalb freut sich auch das Goethe-Institut Nigeria, gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen – 16/16 auf der nigerianischen Seite, das Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U), SAVVY Contemporary, und das Amt für Weiterbildung und Kultur/ Fachbereich Kunst und Kultur in Verbindung mit der Galerie Wedding – Raum für zeitgenössische Kunst – die ausgewählten Künstler*innen für das Residenzprogramm Lagos/Berlin bekannt zu geben.
 
Der letztjährige Künstler*innenaufenthalt unter dem Motto "Archive", wurde aufgrund der Pandemie teilweise über virtuelle Plattformen durchgeführt. Die Künstlerin Monaí de Paulo Antunes agierte von Berlin aus, während Afopefoluwa Ojo glücklicherweise von Amsterdam nach Berlin reisen konnte. Monaí de Paula Antunes wird die Residenz in diesem Jahr fortsetzen und für einen kurzen Aufenthalt nach Lagos kommen.
 
Der diesjährige Artist-in-Residence Jere Ikongio, der sich weiterhin auf das Thema "Archive" konzentriert, wird von unseren Berliner Projektpartnern, dem Zentrum für Kunst & Urbanistik (ZK/U) , dem Kulturbüro des Bezirksamtes Berlin Mitte und dem SAVVY Contemporary Art Space, beherbergt und in die Berliner Kunstszene eingeführt.
 
In der anderen Richtung werden Luiza Prado und Obaro Ejimiwe nach Lagos kommen. Sie werden in der Kunstszene von Lagos willkommen geheißen und von unserem Lagos-Partner 16by16 aufgenommen.



 

Jeremiah Ikongio © © Yemi Osokoya/JoiGnok Jeremiah Ikongio © Yemi Osokoya/JoiGnok
JERE IKONGIO
Der Künstler Jere Ikongio kreiert neue Medien, interaktive und immersive Kunstprojekte. Er lebt in Lagos und beschäftigt sich mit Themen wie Infrastruktur, (Hyper-)Identität und Archivierung. Er ist ein Magnum Foundation Fellow, ein Digital Earth Fellow sowie ein World Press Photo-Stipendiat.
 
Seine Werke wurden u. a. in der Douglas Hyde Gallery (Dublin), im Gasteig München, auf der 5. Odessa Biennale für zeitgenössische Kunst, dem International Symposium on Electronic Art (ISEA, Durban), der 11. Bienal do Mercosul (Porto Alegre), hFACTOR (Lagos), dem Hong-Gah Museum (Taiwan), dem Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt am Main) und der zweiten Lagos Biennale gezeigt.
 
Der Künstler sagt zu seinem Projekt: „Da sich die globalen Protokolle rasch weiterentwickeln, wird künstliche Intelligenz zunehmend einige der wichtigsten Entscheidungen über die Privilegien, den Zugang und die Möglichkeiten der Menschen treffen und schon bald über das menschliche Dasein entscheiden. Mit meinem Projekt möchte ich die Archive des ZK/U-Verlags und der CityToolBox-Plattform sowie die Publikationen, das Dokumentationszentrum und das Archiv von Savvy Contemporary und das Archiv von Colonial Neighbours erkunden. Mein Ziel ist es, die Post-Internet- und zeitgenössischen Erscheinungsformen von Archiven zu aktivieren und ein (lebendiges) KI-Archiv und -Programm zu erstellen, das darauf trainiert ist, 'neue' Kunst auf der Grundlage moderner und zeitgenössischer Kunst aus Westafrika zu konstruieren.“
 
Luiza Prado  ©  © Luiza Prado Luiza Prado © Luiza Prado
LUIZA PRADO
Luiza Prado de O. Martins ist Künstlerin, Autorin und Forscherin, die sich in ihrer Arbeit mit Themen wie Reproduktion, Kräuterheilkunde, Kolonialität, Geschlecht und Rasse auseinandersetzt.
Sie ist Mitglied des Kuratoriums der transmediale 2021 und Assistenzprofessorin und stellvertretende Leiterin des Zentrums für andere Welten an der Universität Lusófona in Lissabon. Sie ist Mitbegründerin von Decolonising Design.
 
„Nachdem ich mich mit Kräutertraditionen vor allem in Brasilien beschäftigt habe, freue ich mich darauf, diese Forschung zu erweitern und affektive Verbindungen zu diesen Praktiken in Nigeria zu untersuchen. Im Rahmen des Residenzprogramms möchte ich einen Gemeinschaftsgarten mit lokalen Heilpflanzen anlegen, die mit Fruchtbarkeitsritualen in Verbindung stehen, und dabei Reproduktion als einen Prozess untersuchen, der über den Körper hinausgeht und in einer breiteren geopolitischen, ökologischen und wirtschaftlichen Infrastruktur stattfindet. Dies beinhaltet die Untersuchung von drei Schlüsselthemen: die Idee des "Überlebens", wie sie von Audre Lorde verstanden wird (nicht als Subsistenz, sondern als ein Akt, etwas über sich selbst hinaus in der Welt zu lassen); lokale pflanzliche Epistemologien als Überlebensstrategien, insbesondere in Zeiten, in denen biologische Krankheitserreger aktiv für die Aufrechterhaltung der kolonialen Nekropolitik ausgebeutet werden sowiedie engen Beziehungen zwischen dem Überleben von pflanzlichen Epistemologien, indigenen Kosmologien und dem Überleben von nicht-menschlichen Gefährten.“

 
Obaro Ejimiwe © © Luiza Prado Obaro Ejimiwe © Luiza Prado
 OBARO EJIMIWE

 
Obaro Ejimiwe ist bildender Künstler und Musiker, der sich in seiner Arbeit mit Themen wie afrikanischem Spiritualismus, Kolonisierung, Männlichkeit, Identität und ‚Schwarzer Freude‘ auseinandersetzt.
 
Der Künstler wird sich mit den pflanzlichen Bestandteilen von geplünderten Archivobjekten beschäftigen. Er wird von Oktober bis November im Rahmen einer laufenden Archivrecherche auch Lagos besuchen. Während dieser Zeit wird er eng mit Luiza Prado und dem Residenzpartner 16/16 zusammenarbeiten.

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