Fortbildung in Nigeria
Das Goethe-Institut Nigeria bietet Deutschlehrern die Möglichkeit sich weiter zu bilden. Jedes Jahr führt das Goethe-Institut, meist in Zusammenarbeit mit dem DAAD und der NATOG (Nigerian Association of Teachers of German) ein zentrales Fortbildungsseminar für nigerianische Deutschlehrer durch.
Vergangene Veranstaltungen
17. bis 21. Juli 2023
TRAIN THE TRAINER
3-TÄGIGE FORTBILDUNG FÜR DEUTSCHLEHRKRÄFTE AM GOETHE-INSTITUT NIGERIA
Das Goethe-Institut Nigeria hat eine Fortbildung für Deutschlehrkräfte zum Thema Sprechfertigkeit im DaF-Unterricht organisiert. An dieser Fortbildung, die vom 17. bis 21. Juli 2023 stattfand, nahmen Lehrkräfte aus verschiedenen Teilen Nigerias teil, darunter Universitätsdozent*innen, Lehrer*innen von privaten Sprachschulen, junge freiberufliche Tutor*innen und auch die Lehrkräfte des Goethe-Instituts.Der Schwerpunkt dieser Fortbildung war bedarfsorientiert und innovativ: die Bedeutung digitaler Werkzeuge für den Deutsch-Unterricht in Nigeria. In der heutigen Unterrichtspraxis vermischt sich das Virtuelle mit der klassischen Welt der Bildung und bietet vielfältige Möglichkeiten für Lehrer*innen und Schüler*innen. Für Deutschlehrkräfte ist es von herausragender Wichtigkeit, sich diese digitalen Werkzeuge anzueignen, um den Unterricht engagierter zu gestalten, personalisierte Lernziele zu erreichen und Zugang zu vielfältigen Bildungsressourcen über das Internet und digitale Bibliotheken zu erhalten. Sie bieten auch die Möglichkeit, die praktische Anwendung von Deutsch im Unterricht zu erweitern und die Kluft zwischen theoretischem Wissen und praktischen Szenarien zu überbrücken. Online-Plattformen und digitale Kommunikationstools können die interkulturellen Begegnungen fördern und gleichzeitig Analysen und Datenverfolgung ermöglichen, die es den Lehrern erlauben, die Fortschritte der Schüler*innen besser zu bewerten und ihre Strategien entsprechend anzupassen.
Während der Fortbildung wurden verschiedene digitale Tools vorgestellt, darunter Learning OOPS, WhatWall, Speech Notes, Padlet, YouTube und mehr. "Viele dieser Tools bieten interaktive und spielerische Erfahrungen, die den Lernprozess für die Schüler*innen attraktiv machen", erklärt Stéphane Konlack, Leiter der Fortbildung, der aus Kamerun stammt. Er wies darauf hin, wie einfach der Zugang zu diesen digitalen Werkzeugen ist, da sie online frei verfügbar sind.
Stéphane Konlack zeigt sich ebenfalls überrascht von der Vielfalt der Teilnehmer*innen und stellte fest, dass "diese einen reichhaltigen Gedankenaustausch ermöglichte und die Fortbildung dynamisch und produktiv machte".
Moses Ayankunle, Sachbearbeiter für Bildungskooperation (BKD) am Goethe-Institut in Nigeria, koordinierte die Organisation der diesjährigen Fortbildung. Auf die Frage nach der Relevanz der Fortbildung sagt er, dass Kommunikation ohne den Einsatz von Fremdsprachen die Zusammenarbeit mit Menschen aus anderen Kulturen behindert, was wiederum das Potenzial hat, nationale Entwicklung und Globalisierung zu fördern.
Moses Ayankunle betonte, dass das Ziel der diesjährigen Fortbildung auch darin bestand, die Sprech- und Digitalfähigkeiten der Deutschlerner*innen zu verbessern.
Die Grundlage dafür ist, dass eine effektive Kommunikation in der Sprache mit dem Sprechen beginnt und nicht nur mit dem Auswendiglernen aus Büchern.
Darüber hinaus sollte sichergestellt werden, dass nigerianische Lehrkräfte vielversprechende digitale Produkte nutzen, die ihre Praxis unterstützen können.Er erläutert: "Um das Lehren und Lernen von Deutsch in Nigeria zu verbessern, wollen wir den Lehrkräften die neuesten Technologien, Fortschritte und Ansätze zur Verfügung stellen, die weltweit zum Unterrichten der Sprache verwendet werden."
Am ersten Seminartag wurden die Lehrkräfte in Stationen und Gruppen eingeteilt, wo sie die neuen digitalen Werkzeuge aus der Perspektive der Lernenden erkunden und ausprobieren konnten. Hinterher diskutierten sie mit ihren Kolleg*innen über die Herausforderungen und Vorteile der Umsetzung dieser Tools in ihren eigenen Unterrichtseinheiten. Am Nachmittag experimentierten sie mit der Erstellung von Übungen und QR-Codes für ihre Lernenden und zeigten so ihre Begeisterung für die Anwendung des Gelernten.
Der folgende Tag konzentrierte sich mehr auf Methoden und Fertigkeiten, um den Unterricht für die Lernenden interaktiver zu gestalten. Am letzten Tag ging es darum, den Lehrkräften wertvolle Hinweise und Prinzipien zur Schaffung eines interaktiven Lernumfelds für ihre Lernenden zu vermitteln.
Insgesamt war die Reaktion der Seminarteilnehmer*innen positiv, da sie den Wunsch äußerten, mit dem Goethe-Institut in Kontakt zu bleiben und die während des Seminars besprochenen Instrumente und Methoden weiter zu erproben. Ein Teilnehmer, Sylvester Inakoju aus Akure, einer Stadt im südwestlichen Nigeria, erwähnte, dass er am Ende der Fortbildung eine Fülle neuer Lehrmethoden und Fertigkeiten kennengelernt habe, die er in seiner eigenen Sprachschule anwenden kann. Er glaubt, dass dies die Qualität des Deutschunterrichts verbessern und den Lernenden helfen wird, sich die Sprache besser anzueignen.
Chikamso Azubuike aus Anambra im Osten Nigerias stellte fest, dass die Fortbildung aufgrund des Ansatzes des Goethe-Instituts für ausgezeichnete Methoden des Deutschunterrichts, insbesondere für Nicht-Muttersprachler, außergewöhnlich war. Sie betonte, dass sie gelernt hat, wie man den Unterricht und den Lehrplan strukturiert, um eine nahtlose Lernerfahrung für die Lernenden zu gewährleisten. "Die Bedeutung der Sequenz und des Flusses in unserem Lehrplan wird hervorgehoben, um eine solide Grundlage für die Sprachlernenden zu schaffen", sagte sie weiter.
Humphery Anyangbe aus Benin City im nigerianischen Bundesstaat Edo wies auch darauf hin, dass diese neuen Methoden mit den anderen Dozenten seines Zentrums geteilt werden, so dass sein Team wertvolle Diskussionen darüber führen kann, wie der Unterrichtsansatz gemeinsam optimiert werden kann, indem wir uns gegenseitig bei der Übernahme dieser neuen Methoden unterstützen.
Am Donnerstagabend, dem 20. Juli, fand ein Empfang mit dem Vizegeneralkonsul des deutschen Konsulats in Lagos, Gerald Wolf, dem Wirtschaftsattaché der österreichischen Botschaft in Lagos, Hannes Scheiner, dem Generalkonsul der Schweiz und Leiter des Trade Point Nigeria, Thomas Schneider, und der Leiterin des Goethe-Instituts Nigeria, Dr. Nadine Siegert, statt. Die Teilnehmenden und Gäste tauschten sich aus und interessierten sich für potenzielle Arbeitsmöglichkeiten oder Visumshilfen.
Zum Schluss möchten wir noch auf die Qualität der Medienmaterialien hinweisen, die für dieses Training erstellt wurden. Sie wurden von Tope Asokere erstellt, der zu dem Zeitpunkt als Praktikant beim Goethe-Institut Nigeria tätig war. Mit seinem kreativen Geist, Kameras und kreativen Softwares ausgestattet, verschönerte er die verschiedenen Einheiten mit attraktiven grafischen Designs, Bildern und Videos, die zum großen Erfolg des Programms beitrugen.
Es war ein erfolgreiches Programm, und die Teilnehmer*innen freuen sich bereits auf das kommende Jahr.
Wenn Sie als Deutschlehrkraft an zukünftigen Fortbildungen teilnehmen möchten, sollten Sie die aktuellen Informationen des Goethe-Instituts Nigeria auf seiner Website und auf allen Social-Media-Plattformen verfolgen.
Viel Glück!
Kontakt
Moses AyankunleService für Deutschlehrende
Goethe-Institut Lagos
Tel. +234 (0)14549515
moses.ayankunle@goethe.de