Online-Lecture
Disrupting Translation
![Thalia Ostendorf und Jon Cho-Polizzi Das Bild links zeigt Thaila Ostendorf, eine junge Frau mit sehr kurzen Haaren und einem bunten Schal in verschiedenen Rottönen. Auf dem rechten Bild ist Jon Cho-Polizzi zu sehen, ein junger Mann mit Bart, der ein blaues Hemd trägt und vor einer roten Wand steht.](/resources/files/jpg1313/kopie-von-ervin-malakaj-c-privat-v3-formatkey-jpg-w320m.jpg)
Online-Lecture mit Jon Cho-Polizzi und Thalia Ostendorf
Der Begriff Disruption ist zu einem Modewort geworden. Gemeint ist damit eine Unterbrechung oder Veränderung, die als positiv oder innovativ angesehen wird. Zahlreiche Institutionen und Unternehmen schmücken sich damit in ihrer Unternehmensmarke – auch in der Literaturwelt. Im Kontext der Literatur bedeutet Disruption, etablierte Normen und Erwartungen herauszufordern. Eine tatsächliche Disruption wird dagegen nicht unbedingt positiv aufgenommen. Als sich Leserinnen und Leser erfolgreich dafür einsetzten, dass Amanda Gormans Gedicht The Hill We Climb von einer Schwarzen Person übersetzt werden sollte, führte diese Entscheidung zu einer internationalen Kontroverse, nicht zuletzt in der deutschen Kulturszene. Die Debatte offenbarte ein grundsätzliches Problem der Literaturszene im Globalen Norden: Expertise wird viel zu oft als „weiß” vorausgesetzt, was zu einer eingeschränkten Perspektive führen kann.
In unserer nächsten Online-Lecture der Reihe #Vorzeichen werden Dr. Jon Cho-Polizzi und Dr. Thalia Ostendorf zu Gast sein. In ihrem Austausch wird es um ihre Erfahrungen mit dem Übersetzen und Veröffentlichen zeitgenössischer Literatur in Deutschland und den Niederlanden gehen, an der Schnittstelle von Wissenschaft und Literaturszene. Die Veranstaltung wird gemeinsam von Dr. Leila Essa (Universität Utrecht) und Dr. Maha El Hissy, der Kuratorin der Reihe, moderiert. Das Gespräch findet auf Englisch statt, die Teilnahme ist kostenlos.
Online Session
Teilnahme vor Ort
Er hat zahlreiche Bücher ins Englische übersetzt, darunter Fatma Aydemirs Dschinns, Sharon Dodua Otoos Adas Raum, Max Czolleks Desintegriert euch! sowie die Anthologie Eure Heimat ist unser Albtraum, die von Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah herausgegeben wurde.
Dr. Thalia Ostendorf ist Postdoktorandin an der Universität von Amsterdam. Sie machte einen BA- und MA-Abschluss in vergleichender Literaturwissenschaft (Forschung) der Universität Utrecht und promovierte an der University of St. Andrews in Schottland. Sie ist Mitbegründerin des Verlags Uitgeverij Chaos, jetzt ein Imprint von Das Mag Publishers. Im vergangenen Jahr war sie eine der Übersetzerinnen von Honorée Fanonne Jeffers' The Love Songs of W.E.B. Du Bois.
Moderation
![Leila Essa Das Bild zeigt Leila Essa, eine Frau mit braunem, lockigem Haar, die eine grüne Bluse trägt, das Bild ist draußen auf der Straße aufgenommen und im Hintergrund sind ein Haus, eine Bahnhofsuhr und Plakate zu sehen. © © Kevin Moyles Leila Essa](/resources/files/jpg1313/leila-essa--kevin-moyles-1080-x-1080-px-v1-formatkey-jpg-w320m.jpg)
![Dr. Maha El Hissy Das Porträtbild von Maha El Hissy zeigt eine Frau mit schwarzen, kinnlangen Locken. Sie trägt ein weißes Oberteil mit Spitzen und das Bild ist vor einer Mauer oder einem Zaun aufgenommen.](/resources/files/jpg1313/maha_quadrat-formatkey-jpg-w320m.jpg)
Die Veranstaltung wird von der Niederländischen Organisation für Wissenschaftliche Forschung (NWO) und des Projekts Intention & Intervention (VI.Veni.211C.012) unter der Leitung von Dr. Leila Essa an der Universität Utrecht mitgefördert.
#Vorzeichen
Die Reihe #Vorzeichen. Wen, was und wie wir lesen lädt insgesamt zu sechs Gesprächen mit Expert*innen aus Wissenschaft und Literaturbetrieb ein, um gemeinsam Kanonkritik zu üben, indem der Fokus auf das Lesen als machtkritische Praxis gelegt wird. Es sollen Texte, Schreibformen, Ästhetiken, Diskurse, Denkfiguren und Topoi beleuchtet werden, die jenseits hegemonialer, also vorherrschender, Kanonisierungsprozesse entstehen. In Kooperation mit einer akademischen Institution werden bei den Online-Lectures Speaker*innen aus verschiedenen Bereichen, etwa Wissenschaft, Verlags- oder Übersetzungswesen, zu Wort kommen und gemeinsam über Ausschlüsse von Texten und Autor*innen durch Kanonisierungsprozesse und Marktdruck diskutieren. Die Online-Veranstaltungen sind offen für alle und besonders empfehlenswert für Literaturwissenschaftler*innen, Studierende, Verleger*innen oder Übersetzer*innen.Neben den Online-Lectures umfasst die Reihe acht Gespräche mit Autor*innen und Buchbesprechungen, die im Laufe des Jahres auf Instagram veröffentlicht werden. Ausführliche Informationen zur Reihe sowie Veranstaltungsankündigungen und Aufzeichnungen bereits stattgefundener Veranstaltungen finden Sie hier:
Details
Goethe-Institut Amsterdam
Herengracht 470
1017 CA Amsterdam
Sprache: Englisch
Preis: Kostenlos
Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe #Vorzeichen.
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