Stadtkonturen Frankfurt
Zwischen Skyline und Graffiti
Es ist nicht der beste Ruf, der Frankfurt vorauseilt: das Bankenviertel, der Flughafen, die Drogen- und Rotlichtszene. Die wenigsten würden sich die Stadt zum Leben aussuchen. Wen es aber doch hierhin verschlägt, der möchte meist gar nicht mehr weg. Unsere Autorin Eva-Maria Verfürth zeigt, was die deutsche Finanzmetropole entgegen aller Klischees so lebens- und liebenswert macht.
Von Eva-Maria Verfürth
Skyline und Häuserkampf
Die Frankfurter Skyline ist das Markenzeichen der Stadt. | Foto (Detail): © Adobe In den USA würde sie wohl kaum jemanden beeindrucken, für Deutschland aber ist sie einzigartig: die Frankfurter Skyline. 17 der 18 Wolkenkratzer Deutschlands stehen in Frankfurt, mehr als 30 Gebäude sind über 100 Meter hoch. In den Glas- und Stahltürmen sind vor allem Banken, Versicherungen und Beratungsgesellschaften untergebracht, was den wenigen Straßenzügen zwischen Oper und Hauptbahnhof auch den Namen „Bankenviertel“ eingebracht hat. Entstanden ist es kurz nach dem zweiten Weltkrieg, als sich das Zentrum des Finanzwesens von Berlin nach Frankfurt verlagerte und die Stadt mit heute 300 angesiedelten Banken aus dem In- und Ausland zu einem der wichtigsten Finanzplätze Europas wurde. Dass Frankfurt nicht noch um einige Betonriesen reicher und um entsprechend viele Altbauten ärmer geworden ist, lag einst vor allem am Widerstand der Bevölkerung. Diese setzte sich in den 1970er-Jahren in Großdemonstrationen gegen Mietvertreibungen im Frankfurter Westend ein und versuchte mit Hausbesetzungen, den Abriss historischer Gebäude zu verhindern. Es kam zu heftigen Straßenschlachten mit der Polizei; die Widerstandsbewegung ging als „Frankfurter Häuserkampf“ in die Geschichte ein. Viele historische Gebäude konnten damals gerettet werden und der Hochhausbau, der vor allem in den 1980er- und 1990er-Jahren weitergetrieben wurde, blieb auf wenige Häuserblocks begrenzt. Die zugrunde liegenden Missstände konnten die Demonstrant*innen allerdings nicht beseitigen: Immobilienspekulation, Gentrifizierung und Mieterverdrängung gehören bis heute zu den drängendsten Problemen der Stadt.
Clubkultur im Rotlichtbezirk
Im Erdgeschoss Restaurants und Szeneclubs, darüber Rotlicht: Das Bahnhofsviertel zieht Menschen aus ganz unterschiedlichen Gründen an. | Foto (Detail): Boris Roessler © picture alliance / dpa Einer jener Orte, die viel zum schlechten Ruf der Stadt beigetragen haben, ist das Bahnhofsviertel: Rotlichtetablissements, heruntergekommene Kneipen und die Methadonausgabestelle – am Fuße der glänzenden Bankentürme zeigen sich hier die Schattenseiten des Großstadtlebens. Wer am Bahnhof den falschen Ausgang wählt, muss sich nicht selten an Junkies und Fixer*innen vorbeidrängen. Das einstige Edelviertel war rund um die Jahrhundertwende nach Pariser Vorbild gebaut worden, verkam mit der Zeit jedoch zum Problembezirk. Das Bahnhofsviertel hat aber noch eine andere Seite, die es in den letzten Jahren zugleich zum kultigsten In-Viertel der Stadt gemacht hat. Im internationalsten Quartier der Stadt reihen sich indische Supermärkte, persische Imbisse, pakistanische Kioske, äthiopische Restaurants und deutsche Eckkneipen aneinander. Auch Hipster-Bars und Elektroclubs haben sich eingerichtet. Es lohnt sich, hier eine Runde zu drehen: Das alte Bahnhofsviertel erlebt man im Moseleck, an dessen Theke man zu jeder Tages- und Nachtzeit skurrile Unterhaltungen mit Fremden führen kann, das neue beim Kiosk Yok Yok, vor dem sich abends die Partycrowd auf ein Kioskbier verabredet. Getanzt wird zu House im Planck oder Pracht, Kleinkunst zwischen roter Plüscheinrichtung gibt es in der ehemaligen Stripteasebar Pik Dame, Swing mit echtem Zwanzigerjahre-Feeling im Orange Peel.
Gemütlich durch die Szeneviertel
Viel Grün prägt die Innenstadtviertel – nur die Turmspitzen am Horizont erinnern beizeiten an das Zentrum der Finanzmetropole. | Foto (Detail): J.W. Alker © picture alliance Als international bedeutender Finanzstandort ist Frankfurt mit seinen rund 750.000 Einwohnern vor allem eines: außergewöhnlich klein. Das hat einen großen Vorteil: Hier gibt es alles, was das Großstadtleben ausmacht, nur eben näher beieinander und etwas ruhiger als in den Millionenmetropolen. Außerhalb des flächenmäßig doch recht kleinen Bankenviertels ist Frankfurt geprägt von verspielter Gründerzeitarchitektur und großflächigen Parks. Die innerstädtischen Wohnviertel Bornheim, Nordend, Bockenheim und Sachsenhausen locken mit ruhigen Nebenstraßen, gemütlichen Cafés und Restaurants, hübschen Boutiquen, ausgefallenen Programmkinos und urigen Buchläden. Jedes Viertel hat seine eigene Einkaufsstraße – die längste, die Berger Straße, zieht sich über knapp drei Kilometer vom Stadtzentrum bis zum alten Dorfkern mit Fachwerkhäusern und Zwiebelturmkirche. Hier überlebt auch der kleine Einzelhandel noch, sei es das spezialisierte Bastelgeschäft oder der kleine Baumarkt am Platz. Dazwischen gibt es immer wieder viel Grün: der pittoreske Bethmannpark mit seinem chinesischen Garten, der Günthersburgpark mit Liegewiese und Open-Air-Konzerten, die Grünanlage am Holzhausenschlösschen, der weitläufige und verwinkelte Grüneburgpark, der wilder anmutende Ostpark. Schlipsträger und Aktenkoffer sind hier selten zu finden. Nur hin und wieder taucht am Ende einer bunten Altbaustraße oder über den Baumwipfeln der Parks die Spitze eines Glasturms auf – eine kleine Erinnerung an die Bankenwelt, die hier ansonsten sehr weit weg erscheint.
Führerschein für den Personenaufzug
Einst Konzernzentrale, dann Militärbasis: Das historische Gelände der Johann Wolfgang von Goethe Universität hat eine wechselhafte Geschichte durchlebt. | Foto (Detail): Stefan Espenhahn © picture alliance / imageBROKER In ganz Deutschland gibt es nur noch etwa 250 Stück und die wenigsten sind öffentlich zugänglich, in Frankfurt aber kann man sie noch nutzen: die Paternoster, die nostalgischen Personenaufzüge aus der Zeit um die letzte Jahrhundertwende. Seit man in den 1970er-Jahren aus Sicherheitsgründen zu geschlossenen Aufzügen übergegangen ist, sind die fahrenden Holzkästen eine Seltenheit geworden. Dabei ist der Spaßfaktor beim Ein- und Aussteigen bzw. -hüpfen hier deutlich höher, wie man im Hauptgebäude der Frankfurter Goethe-Universität an gleich acht Personenzügen ausprobieren kann. Zwischenzeitlich war ihre Nutzung nur Universitätsmitarbeiter*innen erlaubt – und auch nur jenen, die eine gesonderte Einweisung in die Kunst der Paternoster-Fahrens erhalten hatten, was sogar von eigens dazu eingestelltem Wachpersonal überwacht wurde. Heute aber sind sie wieder für die Allgemeinheit geöffnet. Ein Besuch des Uni-Hauptgebäudes lohnt sich jedoch nicht nur wegen der klappernden Personenaufzüge, sondern vor allem auch ob des imposanten Bauwerks, das sie umgibt. Der 250 Meter lange Bau, der um 1930 als Firmenzentrale des Chemie- und Pharmariesen I.G. Farben erbaut wurde, ist zugleich ein Mahnmal an düstere vergangene Zeiten, war der Konzern während des Nationalsozialismus doch unter anderem am Vertrieb des Vernichtungsgases Zyklon B beteiligt und betrieb eigene Konzentrationslager. Nach Kriegsende nutzten zunächst die USA den Bau als Militärbasis, heute soll der Universitätsbetrieb der Geschichte etwas Positives entgegensetzen. Was durchaus gelungen ist: In den historischen Grünanlagen rund um die Gebäude wachsen riesige Linden und Trauerweiden, kleine Steinmauern durchziehen die Wiesen, eine Nymphenskulptur schmückt die Wasserbecken, das Uni-Café bietet Erfrischungen im verglasten Rundsaal – und überall tummeln sich Student*innen, Dozent*innen und sogar Kinder und Teenies, die auf den breiten Wegen Skateboard und Inlineskates fahren.
Die neue Altstadt
Die Altstadt von Frankfurt | Foto (Detail): Jochen Tack © picture alliance Andere Städte mögen wetteifern, wessen Altstadt die älteste ist – in Frankfurt ist man auf etwas ganz anderes stolz: die wohl jüngste Altstadt Deutschlands, die sogar noch ziemlich nagelneu ist. Wie in anderen deutschen Städten auch, wurde Frankfurts einstige Mittelalter- und Renaissance-Altstadt während der Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs nahezu vollständig zerstört. In der Nachkriegszeit hatte man zunächst nur den Römer wiederaufgebaut, den zentralen Platz mit historischem Rathaus und großen Fachwerkfronten. Der Rest der historischen Altstadt fristete ein eher tristes Dasein, bestand er doch vor allem aus eilig errichteten Blockbauten aus den 1950er-Jahren. Bis die Stadt Frankfurt nach langen Debatten beschloss, die alte Stadtstruktur wieder auferstehen zu lassen. Anstatt sie historisch zu rekonstruieren, sollte die Auferstehung jedoch durch ein modernes Architekturexperiment erfolgen: 35 Häuser wurden gebaut, davon 15 als originalgetreue Rekonstruktionen und 20 als Neubauten, die stilistisch an die historischen Gebäude angelehnt sein sollten und deshalb strenge Gestaltungsvorgaben einhalten mussten. Die Farbpalette war eingeschränkt, spitze Schieferdächer ein Muss und auch das Fassadenmaterial vorgegeben. An vielen Stellen wurden Originalstücke der früheren Altstadthäuser eingefügt. So schmücken seit 2018 wieder Häuser im Stil von Renaissance, Barock und Klassizismus die engen Gassen zwischen Dom und Römer – mit viel Schick, Cafés und teuren Boutiquen.
Champions-League am Main
Die Frauenmannschaft der Eintracht Frankfurt (schwarz) in einem Bundesliga-Spiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam (rot). | Foto (Detail): Ulrich Scherbaum © picture alliance / Eibner-Pressefoto In Frankfurt wird regelmäßig Fußballgeschichte geschrieben: Die Kicker der Mainmetropole wurden neunmal Deutscher Meister und gewannen neunzehn Mal den DFB-Pokal. Am wenigsten dazu beigetragen haben allerdings: die Männer. Zwar hofft auch der männliche Bundesligaclub der Eintracht Frankfurt alle paar Jahre auf einen Champions-League-Platz und hat es in grauer Vergangenheit (1959) auch schon zum Deutschen Meister geschafft – an die Frauenabteilung des Clubs kommen sie, zumindest was die Platzierungen angeht, aber einfach nicht ran. Während die Männer sich regelmäßig mit der Europaleague – von Franz Beckenbauer mal als „Cup der Verlierer“ bezeichnet – zufriedengeben müssen, hat Deutschlands erfolgreichste Frauenmannschaft, die bis Sommer 2020 noch eigenständig war als FFC Frankfurt, schon viermal die Champions-League gewonnen und siebenmal die Meisterschaft geholt. Ein kleines sportliches Juwel war lange Zeit auch der FSV Bornheim. Die Männer des Stadtteilvereins konnten sich jahrelang in der zweiten Fußballbundesliga halten und holten in das 12.000-Leute Stadion mitten in der Innenstadt Star-Clubs wie den 1. FC Köln oder den FC St. Pauli – so nah war man deren Profifußballern sonst nirgends. Seit der Club 2017 in die Regionalliga abgestiegen ist, muss man für die Männer-Bundesliga nun aber doch wieder ins Commerzbank-Stadion fahren und sich unter die 45.000 Eintracht-Fans mischen. Auch beim FSV war übrigens die Frauenabteilung mit drei Meisterschaften und fünf Pokalsiegen die erfolgreichere, sie wurde jedoch 2006 aus finanziellen Gründen aufgelöst.
Rave auf dem Straßenfest
Der typische Frankfurter Apfelwein im gerippten Glas und dem traditionellen Bembel. | Foto (Detail): Arne Dedert © picture alliance / dpa Angeblich war es schon im Mittelalter so, heute aber stimmt es allemal: In Frankfurt trifft man sich auf dem Markt. Eintracht-Fans auf dem Erzeugermarkt an der Konstablerwache, Nachteulen auf dem Weinmarkt am Friedberger Platz, Sammler*innen auf dem Trödelmarkt am Mainufer – und eigentlich alle auf dem jeweiligen Stadtteilmarkt auf Kaffee und Klatsch mit den Nachbar*innen. Auf den Märkten kann man besonders gut regionale Spezialitäten wie grüne Soße (eine kalte Soße mit frischen, saisonalen Küchenkräutern) oder Handkäs mit Musik (ein regionaler Hartkäse mit Zwiebeln und Kümmel) probieren – am besten gleich bei einem großen Glas Ebbelwoi (Apfelwein) aus dem Bembel (eine dickbauchige Keramikkanne). Das lohnt sich nicht nur mittags, sondern auch abends: Freitags platzt der Friedberger Markt aus allen Nähten, wenn sich die Weingourmets und Feierfreudigen um ein paar Wein- und Essensstände versammeln, um von hier aus in die Nacht zu starten. Wer es etwas ruhiger und lässiger mag, weicht auf den „kleinen Friedberger Platz“ aus, nicht viel mehr als eine benachbarte Verkehrsinsel, wo man sich auf ein Kioskbier zu Reggaemusik zusammensetzt. Und wenn es mal nicht der Markt sein soll, dann gibt es im Sommer ja noch die Straßenfeste. Dutzende davon finden jedes Jahr statt: das Brückenwall Straßenfest mit seinen ausgefallenen Design- und Modeläden, das mehrere Kilometer lange Berger Straßenfest, bei dem sich Zehntausende zur Open-Air-Party treffen, oder das alternativ angehauchte Koblenzer Straßenfest mit Fahrradversteigerung und Elektro-Mucke. Die Festivals werden von Anwohner*innen oder Stadtteilgruppen organisiert, Essensbuden und Caipirinha-Bars werden aufgebaut, und neben Tombola, Flohmarkt und Infoständen von Bürgerinitiativen gibt es Straßenparty bis in die Nacht.
„Frankfurt Helau, Offenbach pfui!“
အော့ဖ်ဖန်ဘ့ာဂျ်မြို့ရှိ မိန်းမြစ်ကမ်းပေါ်မှ Hafen 2 လဟာပြင်ရုပ်ရှင်ရုံ။ | ဓါတ်ပုံ : © suesswasser e.V. Wie es sich für Nachbarstädte schon fast gehört, pflegen auch Frankfurt und Offenbach eine lang tradierte Rivalität. Keine Frankfurter Fastnacht kommt ohne Sticheleien über den kleineren Nachbarn aus – denn das Schönste an Offenbach ist und bleibt eben immer noch der Blick auf Frankfurt. Die Wurzeln dieser Hassliebe vermutet man im späten Mittelalter, als um das Burgrecht gestritten wurde. Unzählige territoriale, konfessionelle oder wirtschaftliche Konflikte sollten folgen. So ganz ohne die unliebsame kleine Schwester kommt man in Frankfurt dann aber doch nicht aus. Bei Sommerwetter besteht auf dem Uferweg nach Offenbach Staugefahr ob der vielen Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und Kinderwagen. Denn Offenbach hin oder her – bei schönem Wetter gibt es kaum etwas Besseres als eine Spazierfahrt am grünen Mainufer entlang, einen Kaffee, Open-Air-Konzert oder Kinoabend mit Mainblick im Hafen 2 oder am Waggon am Kulturgleis. Wer auf House und Techno steht, kommt ohnehin am Robert Johnson nicht vorbei. Einer der republikweit bekanntesten Clubs der Metropole liegt dann eben doch – in Offenbach.
Subkultur unterm Bankenturm
Graffiti am Bauzaun des neuen EZB-Gebäudes. | Foto (Detail): Boris Roessler © picture alliance/dpa Anfang des neuen Millenniums machte eine Nachricht die Runde: Ein neuer Turm sollte in Frankfurt gebaut werden, architektonisch ausgefallen, direkt am Mainufer – aber nicht im Bankenviertel. Der Hintergrund: die Europäische Zentralbank (EZB) passte nicht mehr in ihr Gebäude am Wilhelm-Brandt-Platz, und da im direkten Zentrum nicht genügend Platz für Neubauten war, wich man auf das Ostend aus. Genauer auf das Areal des damaligen Großmarkts, dessen historische Lagerhallen kunstvoll in den Neubau integriert wurden. Mit dem Bau der EZB begann zugleich auch der komplette Umbau des bis dahin eher vernachlässigten und deshalb auch noch einigermaßen bezahlbaren Innenstadtviertels. Heute schießen hier Milliardenbauprojekte aus dem Boden und heizen die Mietpreise an. Doch zugleich hat die Stadt dafür gesorgt, dass hier kein zweites Bankenviertel entsteht. Die Wiesen am Mainufer wurden ausgeweitet, ein Skatepark, mehrere Fußball- und Basketballplätze, Spielplätze und Fitnessgeräte aufgestellt. Und so ist heute direkt neben dem verglasten Doppelturm der EZB auch der Treff der Frankfurter Skater*innen und Biker*innen, Rapper*innen jammen unter dem Brückenpfeiler der Honsellbrücke, während der Kunstverein Lola Montez im Brückengewölbe zeitgenössische Kunstausstellungen, Elektroparties und alternative Design- und Weihnachtsmärkte veranstaltet. Im August findet mit dem Theaterfestival „Sommerwerft“ direkt unter dem riesigen Spiegelturm eines der bezauberndsten Open-Air-Events der Stadt statt. Kleiner Tipp: An Sonnentagen hat man von der Eisenbahnbrücke zwischen EZB und Skatepark den vielleicht schönsten Blick auf das Frankfurter Stadtpanorama – vor allem bei Abenddämmerung im Gegenlicht der untergehenden Sonne.
Von Gemäldekunst bis Underground
Szene aus der Serie „Skylines“. | © Netflix Apropos Ostend – das Stadtviertel mit seinem alten Hafengelände ist auch das Zuhause von gleich zwei Atelierhäusern, in denen sich Künstler*innen aller Couleur eingerichtet haben. Als Kunststadt ist Frankfurt mit der umfangreichen Gemäldesammlung des Städelmuseums, dem Museum für Moderne Kunst und der Schirn Kunsthalle für zeitgenössische Kunst ohnehin längst etabliert. Und die Frankfurter Hochschule Akademie für Kommunikation und Design sorgt dafür, dass das Kunstschaffen in der Stadt lebendig bleibt. Mit dem zeitgenössischen Choreographen William Forsythe, der 1984 zum Ballett Frankfurt kam, ist die Mainmetropole auch zu einer der Tanzstädte Deutschlands geworden. Neben all der Hochkultur aber kann sie auch Underground: Zuletzt hat sich mit Rappern wie Azad, Haftbefehl und Celo & Abdi auch Frankfurter Hip-Hop einen Namen gemacht. Außerhalb der Szene war das wohl den wenigsten bekannt, bis Netflix 2019 mit der Serie Skylines das Thema auf die ganz große Leinwand brachte. „Frankfurt ist eine Weltstadt auf kleinstem Raum, in der sich gefühlt alles um Business dreht“, begründete Drehbuchschreiber Dennis Schanz das Setting. „Dabei treffen die verschiedenen Welten so hart aufeinander wie nirgendwo sonst in Deutschland. Reich und arm, Bürgertum und Kriminalität, Metropole und Provinz.“ Besser könnte man es kaum zusammenfassen. Übrigens: Die erste wirklich erfolgreiche Serie aus Frankfurt in diesem Millennium war thematisch deutlich weniger überraschend: In Bad Banks dreht sich alles um Intrigen und Konkurrenzkämpfe im Investmentbereich von Großbanken.
Stadtkonturen
Schrebergärten in Berlin oder Nacktbaden in München: Wir erkunden mit Euch deutsche Städte – auch gegen den Strich. Wir skizzieren klassische Orte, Gruppen und Events, die nicht aus dem Stadtbild wegzudenken sind – und ziehen neue Konturen, indem wir das ein oder andere Klischee ins Wanken bringen.
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